Auf des Messers Schneide
Emotionale Relegationsspiele mit Wohl und Wehe für die Werdener Volleyballer
So gut gefüllt war die Sporthalle im Mariengymnasium selten. Gleich zwei Relegationsspiele der Volleyballer standen auf dem Programm.
Die Erstvertretung der Herren hatten die Chance bekommen, sich über eine Relegationsrunde mit der DJK Rheinkraft Neuss und der SG Benrath/Hilden doch noch ein Ticket für die Verbandsliga zu sichern. Zunächst gab es erstaunte Gesichter. Die klassenhöhere Konkurrenz aus Neuss staunte nämlich nicht schlecht, als sie in die unterirdisch gelegene Sporthalle der Marienschule heruntergeklettert war. Eine rot-weiße Wand aus Schlachtenbummlern des Turnerbundes beeindruckte doch sehr.
Euphorie war nicht von Dauer
Allerdings wohl nicht genug, denn die Rheinländer legten los wie die Feuerwehr. Präzise und wuchtige Sprungaufgaben brachten dem Favoriten den ersten Satz. Doch nachdem sich der WTB darauf eingestellt hatte, war er ebenbürtig. Block und Abwehr waren nun besser abgestimmt, sodass Neuss im zweiten Satz gerade mal ein knappes Polster von vier Punkten ins Ziel retten konnte. Die Werdener legten im dritten Abschnitt sogar noch zu, ihre erste Führung in dieser Partie brachte die Halle zum Brodeln. Die Euphorie war jedoch leider nicht von Dauer. Der Verbandsligist schüttelte sich kurz, zog einen unwiderstehlichen Endspurt an und sicherte sich mit 25:20 den Sieg.
Im zweiten Akt der Relegation ging es zum Landesligisten aus Benrath und Hilden. Stamm-Libero Jürgen Thiele wurde von Nachwuchstalent Benjamin Oeding ersetzt, die Werdener Angriffsreihen taten sich zunächst schwer, erhöhten dann aber den Druck. Der knappe 25:23-Satzgewinn machte klar, wie eng es hier werden würde. Beide Seiten gaben alles, knallten das Leder übers Netz, parierten artistisch eigentlich unerreichbare Bälle. Doch egal was die Werdener nun auffuhren, die Gastgeber hatten in den kritischen Phasen stets die minimal bessere Antwort parat. Mit 26:24 kam der Satzausgleich. Weiter ging es auf Augenhöhe, die Gäste hatten knapp mit 23:25 das Nachsehen. Der vierte Satz brachte erneut ein 23:25 aus WTB-Sicht. Eine Begegnung auf des Messers Schneide war verloren. Trotz des doch recht unglücklichen Saisonabschlusses wurde dem WTB unterm Strich eine homogene Mannschaftsleistung attestiert.
Junge Damentruppe überzeugt
Die Zweitbesetzung der Damen musste den Angriff eines klassentieferen Kontrahenten abwehren. Es ging um den Erhalt der Bezirksklasse. Der WTB II hatte Herausforderer TV Bredeney zu Gast und Trainer Sven Heimeshoff machte noch einmal deutlich, wie wichtig diese Partie für die nächste Saison sei. Nicht wenig, was da auf doch recht schmalen Schultern der noch ziemlich jungen Werdenerinnen lastete. Doch sie schüttelten die Last ab und legte eine nahezu ein perfekten Start hin. Mittelblockerin Jamie Riotte nahm mit ihren schnörkellosen Sprung-Flatteraufschlägen die Bredeneyerinnen ins Kreuzfeuer und zeigte bis zum Satzgewinn kein Erbarmen. Mit 25:7 hatte der WTB der Konkurrenz direkt einmal mal demonstriert, was man in der Bezirksklasse so drauf hat. Im zweiten Abschnitt ließen sich die WTB-Spielerinnen zu sehr auf das Spiel des klassentieferen Gegners ein, statt ihr Programm abzuspulen. In dieser heiklen Phase stachen Kapitän Anna Scharpmann und Olivia Rünz mit vehementen Angriffen und präzise Angaben hervor, an ihrer Leistung konnte sich das Team wieder aufrichten und mit 25:19 die Verhältnisse wieder gerade rücken. Je näher die Ziellinie in Sichtweite kam, desto deutlicher wurde die reifere Spielanlage des Turnerbundes. Coach Heimeshoff sah einen ungefährdeten 25:20 Satzerfolg, der den Klassenerhalt bedeutete. Anschließend wusste der Trainer gar nicht so recht, wen er am meisten loben sollte: sein Team hatte auf allen Positionen überzeugt. Mit berechtigten Hoffnungen blickt die junge Truppe jetzt auf eine erfolgreiche Zukunft in der Bezirksklasse.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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