Die Turnierserie 80 + des Golfclubs Essen-Heidhausen
Ansehnlicher Golfsport
Als Marita und Horst Giesen vor vier Jahren das Turnier 80 + aus der Taufe hoben, schlug ihnen noch viel Skepsis entgegen. Eigentlich hätten alle im Golfclub Essen-Heidhausen sie für verrückt erklärt, gibt Giesen zu.
Aber von wegen: Das Turnier bietet auch 2020 durchaus ansehnlichen Golfsport. Die alten Kämpen wollen gesund leben, sich bewegen und Kontakte pflegen. Für über 80-Jährige ist es aber schon mühselig, sich mit Jungspunden zu messen. Deshalb lobte Horst Giesen einen Pokal für seine Altersklasse aus. Jährlich werden drei Turniertage absolviert, die Teilnehmerzahl lag bisher immer deutlich über 20, das sind fast alle aktiven Golfer dieser Altersklasse im Club. Initiator Giesen präzisiert: „Regelmäßig spielen mehrere über 90-Jährige mit“. Auch im fünften Jahr ist die von Horst Giesen ins Leben gerufene Turnierserie 80+ eine runde Sache. Durch die Pandemie mussten einige Abstriche gemacht und zum Beispiel das große Abschlussessen auf Einladung des Initiators ins nächste Jahr verschoben werden.
Launiger Vormittag
Doch die Stimmung ist bestens. So ein launiger Vormittag in Reihen der Heidhauser Golf-Veteranen hat schon seine Momente. So zum Beispiel beim Gruppenfoto: das dauert, bis Haus- und Hofphotograph Erwin Schneider alle Mann vor die Linse bekommt. Obwohl aus der Ferne dunkle Wolken näherkommen, sind diesmal 22 Golfer der Einladung von Horst Giesen gefolgt und spielen die dritte Runde des Turniers. Auf besondere Einladung des Preisstifters geht Ehrenpräsident Manfred Tiegelkamp außer Konkurrenz mit auf die Runde. Hier ist zwar bis auf Tiegelkamp keiner jünger als 80 Jahre und manche sogar deutlich älter. Doch spätestens beim ersten Abschlag auf „Schauinsland“ wird gezeigt, was eine Harke ist, respektive ein Golfschläger. Vor Jahrzehnten gelernt ist halt gelernt. Wobei auch viele Quer- und Späteinsteiger mitmischen. Alter schützt vor Golfen nicht.
Beim Abschlag
Abgeschlagen wird übrigens bei Rot, also am Damenabschlag. Der 85-Jährige Giesen hat als Gastgeber den ersten Schlag und wird am Ende mit 15 Punkten Fünfter dieser Runde. Mit einem „Zack“ geht es über die hohe Hecke, über den trügerischen Teich, weit ins grüne Gelände hinaus. Und wenn es dann doch mal nicht so gut klappt, der Ball gar im Nass landet oder ziemlich weit raus ins Rough driftet? Dann braucht der Abschlagende nicht allzu lange auf selbstverständlich ganz liebevoll gemeinte Ratschläge zu warten. Der Rasen ist extrem kurz geschnitten, doch der Flachs blüht. Kleinere Missgeschicke werden mit freundlichen Spötteleien der Kameraden quittiert. Wobei nur die sich laut melden, die ihren Auftaktschlag schon unfallfrei hinter sich haben. Dann geht es Corona-konform in Kleingruppen und mit Abstand über das Geläuf. Unterwegs kann man einen Augenblick verweilen und das mit dem „Schausinland“ buchstäblich wahrnehmen. Der Weitblick ist überwältigend.
Große Sause
In jedem Jahr werden drei 9-Löcher-Runden gespielt, aber nur die zwei besseren gewertet. Die Punktbesten des Tages bekommen Präsente, der Gesamtsieger den großen Wanderpokal. Beim letzten Turnier 2020 sicherte sich Günther Meisert die inoffizielle 90er Meisterschaft vor Alfried Haneke und Heinrich Schröder. Das Abschlussturnier gewann Dieter Stroh mit 19 Punkten vor Hans-Peter Rolshoven und Henner Ochel, die beide 17 Punkte erzielten. Bisher wurde die Gesamtwertung gewonnen von Dieter Birkenhauer (zweimal), Achim Bartels und Dieter Heinen. Die Endabrechnung dieses Jahres wird noch geheim gehalten. Natürlich wurde in den Reihen der Golfer schon eifrig gerechnet und es zeichnet sich wohl ab, dass diesmal der Name von Dieter Stroh auf dem Pokal eingraviert wird. Im nächsten Frühjahr laden Marita und Horst Giesen dann die Turnierteilnehmer in die Clubgastronomie ein zur Siegerehrung mit großer Sause. Versprochen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.