Virtuelles Reisen am Gymnasium Werden
Schüler erkunden digital die Welt
„Welcher Brotaufstrich hat sein eigenes Café nahe der Bahnstation Clark Lake in Chicago?“ Wüssten Sie es? Die Schülerinnen und Schüler, die das Profil Englisch plus am Gymnasium Werden belegt haben, könnten Ihnen diese Frage vermutlich sofort beantworten.
Englisch plus ist ein Profil, das Schüler am Werdener Gymnasium in der 5. Klasse wählen können und dann bis zur siebten Klasse beibehalten. Nur: was heißt eigentlich dieses „plus“? Rebecca Philippsen, Englischlehrerin am Werdener Gymnasium, erklärt das Konzept des Profils: „Ganz praktisch bedeutet es zunächst eine Stunde mehr Englischunterricht pro Woche und das Profil steht grundsätzlich jedem offen. Englisch plus lässt sich vermutlich am ehesten übertragen in "Englisch mit dem besonderen Etwas". Ziel des Profils ist es, den Schülerinnen und Schülern, egal mit welchen Grundvoraussetzungen, Freude an der englischen Sprache zu vermitteln und sie zu motivieren, in unterschiedlichsten Situationen Englisch konkret anzuwenden, losgelöst vom Lehrbuch oder curricularen Vorgaben.“ Vor allem kleine Projekte, wie Brieffreundschaften mit Schülern aus dem englischsprachigen Ausland oder eigene kleine Präsentationen, können in der Profilstunde angestoßen und dargeboten werden.
Aber besonders durch die momentanen Einschränkungen ist es nicht leicht, Freude und Motivation am Lernen aufrecht zu erhalten. "Jeder von uns ist zurzeit auf die ein oder andere Art und Weise eingeschränkt. Insbesondere der Wunsch, mal etwas anderes zu sehen, woanders zu sein, reisen zu dürfen, ist groß – auch bei den Kleinsten. Und so entstand die Idee der Fachschaft Englisch, virtuell zu reisen - mit technischen Mitteln, die nahezu jedem zur Verfügung stehen. Und genau diese Mittel lernen die Schülerinnen und Schüler des Englisch plus Profils zurzeit, sich zu eigen zu machen, um Orte zu bereisen, die sie momentan so nicht besuchen können."
Die App Google Maps lässt sich für das Gymnasium wunderbar in den Unterricht integrieren, wie Englischlehrer Torsten Eickmann ausführt: „Die Schülerinnen und Schüler erstellen in Gruppen, die per Videokonferenz und Telefon in Kontakt stehen, Stadtführungen mit kniffligen Aufgaben und Rätseln zu einer von ihnen gewählten, englischsprachigen Stadt. Dabei fragen sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler etwa auf Englisch, wie lange sie zu Fuß von der Station Clark Lake bis zu dem Nutella-Café benötigen und welche Sehenswürdigkeit sie in Chicago von dort aus in maximal zehn Minuten zu Fuß erreichen. So gelangen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler Schritt für Schritt von einem spannenden Ausflugsziel zum nächsten, beantworten Fragen, schauen sich Bilder oder verlinkte Videos an, finden aber auch möglicherweise heraus, wo es die besten Burger gibt, wie lange man mit der Touristen-Fähre vom Anleger bis zur Freiheitsstatue in New York benötigt oder wer die Universität in Oxford erbaut hat – und vor allem kommunizieren sie dabei spielerisch auf Englisch“. So wird aus der Notwendigkeit des digitalen und virtuellen Unterrichtens also ein Vorteil gezogen. Und wer weiß – vielleicht können die Kinder bald ihre neu erworbenen und verfeinerten Sprachkenntnisse auch wieder ganz real an den Orten testen, die sie momentan nur virtuell bereisen dürfen.
Autor:Lokalkompass Essen-Werden aus Essen-Werden |
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