Vermeiden Sie die drei schlimmsten Fehler in der persönlichen Ruhestandsplanung
Die meisten Menschen haben ein Eigenheim und / oder besitzen Finanz- oder sonstige Bankprodukte. Bei den meisten Angeboten der Banken, der Finanzberater und der Versicherer, bleiben in Beratung und beim Abschluss drei, finanziell nahezu überlebenswichtige Punkte offen.
1. Falsche Laufzeitberechnung
Die zugrunde liegenden Angebote und Berechnungen enden meist mit der im Alter von 67 Jahren wahrscheinlich erreichten Rente oder der voraussichtlichen Kapitalauszahlung zu diesem Zeitpunkt. Wie lange jedoch das Geld eine ausreichende Rente ermöglicht, bleibt unbehandelt. Das Langlebigkeitsrisiko wird verschwiegen. Dabei ist dies die wichtigste aller Fragen; „Wie lange reicht dieses Geld eigentlich, nach Inflation und Steuern?“
2. Inflation und Steuern vernichten Ihre Rente
Die kalkulierten Renten werden im Laufe der Zeit durch die mögliche Inflation und die zu bezahlenden Steuern immer weniger reale Kaufkraft bringen und oftmals bis hin zu heutigem Hartz IV Niveau sinken. Die Mandanten werden zu einem relativ leicht berechenbaren Zeitpunkt verarmen und erleben ein persönliches Desaster.
3. Mehrausgaben im Alter nicht ausreichend kalkuliert
Darüber hinaus berücksichtigen die meisten Anleger im Vermögensaufbau nicht ausreichend den langfristig immer wieder zusätzlich bestehenden und wachsenden Kapitalbedarf.
• Erhaltungsaufwand für das Eigenheim, Reparatur, Instandhaltung, neues Dach, Heizung, Fenster, Installationen
• Wachsender Aufwand für Lebensqualität, Reisen, Hobbys, Golfen, Tennis, etc.
• Ein Auto (Mobilität, Erhaltung der Unabhängigkeit) alle 5 bis 10 Jahre
• Bedarf an neuen Möbeln, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, sonstige neue Einrichtungen
• Zukünftig anfallende Zuschüsse für Kinder und Enkelkinder
• Pflege- und Gesundheitskosten
Der Praxisfall
Ein 42 jähriges Ehepaar mit zwei halbwüchsigen Kindern will den Ruhestand planen. Neben dem Eigenheim, das bis Rentenbeginn mit 67 abgezahlt sein wird, besitzt die Familie angenommen eine Summe von 100.000 Euro. Dieses Geld ist mit derzeit 3,0 Prozent Verzinsung (nach Steuern) in deutschen Staatsanleihen angelegt.
Der Mann verdient etwa 4.000 Euro brutto, seine Frau zieht die Kinder groß. Die gesetzliche Rentenerwartung liegt einmal bei derzeit angekündigten 1.561 Euro monatlich. Das Ziel ist es, eine Rente in Höhe des heutigen Nettoeinkommens von etwa 2.500 Euro zu erzielen. In Folge der Finanzkrise will dieses Ehepaar auf keinen Fall irgendein Anlagerisiko eingehen. Die Beiden wollen einen Sparplan mit monatlich 350 Euro abschließen.
Allein die Aufgabenstellung zeigt, dass die Mandanten enormen Aufklärungsbedarf haben. Warum? Ganz einfach, würde dem Wunsch nach einer konservativen, sicheren Anlage entsprochen, wäre die Folge, die Pleite im Alter!
Nehmen wir langfristig eine Inflationsrate von 3 Prozent an, und bezweifeln aufgrund demografischer Tatsachen, dass die gesetzlichen Renten langfristig massiv steigen werden, so ergibt sich die Problematik, dass diese Musterkunden im Alter durch Entnahmen aus ihrem Barvermögen, die klaffende Schere zwischen tatsächlicher Rentenhöhe und künftig realer Kaufkraft werden ausgleichen müssen. Bei der anzunehmenden, durch die konservative Anlage erzielbaren Rendite von in unserem Beispiel 3,0 Prozent nach Steuern, ist es mathematisch ein Leichtes den voraussichtlichen Zeitpunkt der „Pleite“ zu ermitteln.
Mit etwa 75 Jahren wäre das Privatvermögen aufgebraucht. Daraus würde folgen: Hartz IV im Alter aufgrund falschem Planungsansatz und damit verbundenen falschen Lösungen!
Die immense Verantwortung der Berater:
Das Ziel einer kompetenten Ruhestandsplanung besteht darin, herauszufinden mit welcher Anlagestrategie theoretisch überhaupt eine Chance besteht, nach Steuern und Inflation eine individuell ausreichende Rendite zu erzielen, um die vorgegebenen notwendigen Ausgaben bis ins hohe Alter finanzieren zu können. Und dann muss nach einer genauen anlage- und anlegergerechten Aufklärung langfristig klug und besonnen gehandelt werden, um das Ziel der finanziellen Freiheit im Alter zu verwirklichen.
Fazit:
Eine solide Ruhestandsplanung setzt eine hohe Beraterkompetenz und großes Verantwortungsbewusstsein voraus. Suchen Sie sich am Besten einen Berater, der Ihnen eine Planrechnung über die Entwicklung Ihres Vermögens und Ihrer Rente nach Inflation und Steuern bis ins höchste Alter durchführt und der Sie langfristig nachhaltig betreut. Vermeiden Sie reine Finanzproduktverkäufer, die eine derartige Klaviatur nicht spielen können.
Autor:Horst-Elmar Grün aus Essen-Werden |
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