Stressreduktion: "Präsenz" bietet ein neues Programm speziell für Kinder an
Leistungsdruck - schon unsere Jüngsten können sich diesem Zivilisationsproblem oft nicht entziehen. Schule von 8 bis 16 Uhr, Sport, Musik und wenn nötig Nachhilfe - ein mögliches Versagen ist undenkbar und nicht eingeplant - funktionieren ist angesagt! Für einige Kinder ist das zu viel...
„Wir pressen unsere Kinder heute in vorgefertigte, starre Formen und vergessen dabei vollkommen, dass Menschen unterschiedlich sind. Darüber sollten wir mal nachdenken“, findet Katrin Clemen von Präsenz - der Schule für Kommunikation und Körpersprache. Ihrer Erfahrung nach, ist der Leistungsdruck und psychische Stress (wie er beispielsweise durch Mobbing entstehen kann) bei vielen Kindern und Jugendlichen so hoch, dass sie alleine nicht mehr aus der Stress-Falle entkommen können.
„Hier möchten wir helfen. In zwei Altersgruppen bieten wir ab sofort spezielle Kurse an - einmal für Kinder von sechs bis zwölf oder für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren. Gemeinsam mit meiner Tochter Kyra, die unser Team ergänzt, werde ich in Kleinstgruppen und natürlich unterstützt durch unsere Pferde arbeiten.“
Tochter Kyra, 25, wird gerade im kreativen Bereich Akzente setzen. „Kreativität als Ausdruck halte ich in diesem Zusammenhang für besonders wichtig. Wir möchten gemeinsam mit den Kindern Antworten finden auf Fragen wie ‚Wer bin ich?‘ oder ‚Was kann ich?‘. Gerade für Kinder mit Mobbing-Erfahrungen eine wichtige Erkenntnis - jenseits von Facebook, Twitter und Co.“
"Einfach den Kindern auch mal zuhören!"
Ganz praktisch sollen die Stunden so aussehen: „Wir treffen uns hier auf dem Gelände von Präsenz in Fischlaken mit den Kindern und entscheiden dann gemeinsam, was wir machen. Ganz wichtig: wir müssen den Kindern zuhören. Das kommt im Alltag offensichtlich zu kurz“
Bei den „Größeren“ dreht es sich um Träume, Hoffnungen, Ängste, Sehnsüchte oder den Sinn des eigenen Lebens. „Auf dem Weg zum Erwachsensein den eigenen Kompass zu finden - ein wichtiges Thema, das wir hier angehen.“
Behutsam und mit Auge sollen die Gruppen zusammen gestellt werden - ein Schnuppertermin wird zeigen, ob die Kinder in der gewählten Konstellation harmonieren. Und dann? „Dann kann es losgehen - acht Stunden haben wir dann Zeit - eine Stunde pro Woche. Darauf freuen wir uns schon sehr!“
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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