Pusteblume ist zertifizierter Bewegungskindergarten
wie gut ich Seilchenspringen kann?, ruft die kleine Karlotta mir entgegen und legt sofort los, während ich mich fast dazu verleiten lasse, nicht geradeaus durch den Flur zu laufen, sondern den bunten Schlangenlinien auf dem Boden zu folgen.
Dass Karlotta unendlich lang in einem durchhüpft und nicht nur Ausdauer, sondern auch Koordinationsfähigkeit beweist, ist kein Zufall. Sie wird in ihrem natürlichen Bewegungsdrang nicht nur nicht gestoppt, sondern auch gefördert - wie alle Kinder im evangelischen Kindergarten „Pusteblume“. Die Einrichtung ist seit einigen Wochen offiziell als Bewegungskindergarten vom Landessportbund zertifiziert.
Und dazu bedarf es eigentlich gar nicht viel - außer einer Portion Mut vielleicht. Denn die Mitarbeiter müssen sich darauf einlassen und einiges zulassen. Stillsitzen war gestern, jetzt darf überall getobt werden, auch der Flur wurde als große Spielwiese von den Kindern erobert. Dort wird jongliert und balanciert. Die Werdener Kids sind reif für den Zirkus...
Fast alles im Kindergarten kann auch zweckentfremdet werden: „Die Kinder dürfen auch mal auf den Tisch steigen, solange nicht gerade gegessen wird“, erläutert Monika Littmann, Leiterin der Einrichtung. „Jedes gesunde Kind hat einen natürlichen Bewegungsdrang und den fördern wir hier mit allen Mitteln.“ Geturnt wird also nicht mehr nur im Bewegungsraum. Draußen lockt ein großes Gelände mit Klettergerüst und viel Raum zum Rennen.
Für die Zertifizierung musste natürlich ein Konzept her und alle Mitarbeiterinnen mussten eine spezifische Fortbildung machen.
Selbstverständlich werden auch die Eltern mit ins Boot geholt. Feste im Kindergarten gibt es nicht mehr ohne Bewegungsspiele für Klein und Groß zusammen.
„Sicherlich waren einige vorher skeptisch, aber es macht auch den Erwachsenen Spaß“, weiß Littmann. Stimmt, sonst hätte ich nicht auch den Schlangelinien auf dem Boden folgen wollen...
Autor:Melanie Berg aus Essen-Süd |
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