Miniermotte frisst sich durch ...

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Grün und Gruga und die Essener Entsorgungsbetriebe setzen auf weiße Säcke und die Mitarbeit der Bürger, um der Miniermotte, die sich in den 90er Jahren aus Mazedonien nach Europa und Deutschland auf den Weg gemacht hat, den Garaus zu machen.
Seit drei Jahren geht man dem Kleinschmetterling in Essen nun bereits aktiv an den Kragen. Denn hat er es sich erst einmal auf den Rosskastanien gemütlich gemacht, ist es fast schon zu spät.
Die Schmetterlinge legen ihre Eier auf die Oberseite der Blätter, die Raupen fressen dann später Gänge unter der Blatthaut und im Laufe eines Jahres können sich so gleich drei bis vier Mottengenerationen entwickeln. Die Blätter der weißblütigen Rosskastanie vertrocknen, fallen bereits im Sommer ab, der gesamte Baum wird geschwächt und anfällig für Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Pilzbefall.
Da hilft nur noch eines: herabgefallenes Laub aufsammeln und umgehend verbrennen - und zwar nicht unter 800 Grad - also ab in die Müllverbrennungsanlage nach Karnap.
Wie verheerend ein Kastanienbestand aussehen kann, lässt sich derzeit an der Bark­hovenallee in Heidhausen eindrucksvoll beobachten. Hier hat die Miniermotte bereits ganze Arbeit geleistet.
„Zum Glück haben wir in den vergangenen Jahren in dieser Stadt die Erfahrung gemacht, dass Bäume bei den Bürgern einen sehr hohen Stellenwert haben“, hofft Arne Thun als Baumsachgebiets­experte von Grün und Gruga auf eine rege Bürgerbeteiligung beim Aufsammeln des kontaminierten Laubes. So freut er sich, in diesem Jahr bereits einen schwächeren Befall als in den Vorjahren verzeichnen zu können.

Baum hat bei Bürgern
hohen Stellenwert

„Der Bürger hat die Möglichkeit, sich bei Grün und Gruga weiße Säcke zu holen und das befallene Laub darin zu sammeln, so können sich die Larven nicht weiter entwickeln. Die EBE ist dann schnellstmöglich vor Ort“, betont Rolf Friesewinkel, operativer Leiter der Entsorgungsbetriebe Essen.
Die weißen Säcke sind ab sofort kostenfrei bei folgenden Dienststellen von Grün und Gruga erhältlich: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr am Holthuser Tal 15, Montag bis Donnerstag von 8 bis 15 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr an der Jahnstraße 77, Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr an der Schnabelstraße 16, Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr an der Schönscheidtstraße 137 und Montag bis Freitag von 8.30 bis 13 Uhr und 14 bis 15.30 Uhr an der Eichenstraße 8.
Zur Entsorgung der Säcke genügt ein kurzer Anruf bei Grün und Gruga unter den Rufnummern: 0201 - 84 72 791, 88 67 453 oder 88 67 450. Die EBE holt die Säcke dann kostenlos ab.
Bundesweit hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für den 13. November den Aktionstag „Rettet die Kastanien“ terminiert. Als langfristiges Ziel hat man sich gesetzt, die Blätter wieder bis zum Herbst grün zu halten.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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