meho - mobil! Jeden Mittwoch ein Reisetipp. Diesmal: Rotterdam
Ich liebe Wochenend-Kurztrips! Zwar tun mir abends oft die Füße weh, aber in fremden Cafés oder in den Niederladen am liebsten im Pannekoekenhuis, erhole ich mich blitzschnell.
Diesmal sitze ich zum Abschluss meiner Tour hoch oben - leider ohne Pfannkuchen - und fahre zum zweiten Mal mit dem 360 Grad-Panorama-Aufzug den Euromast hinauf und schaue mir Rotterdam aus der Vogelperspektive an. Ein absolutes Muss bei einem Besuch in der ehemaligen Kulturhauptstadt Europas.
Ich genieße die Weitsicht und drücke mir fast die Nase platt, um alles, was ich in den letzten beiden Tagen am Boden gesehen habe, zu erblicken.
Die Schiffstour über die Maas am Vormittag habe ich sehr genossen, aber welche Bedeutung das Wasser für Rotterdam hat und wie viele Häfen es wirklich gibt, sieht man erst von hier oben.
Das neue Wahrzeichen der Stadt, die Erasmusbrücke, fällt mit dem 139 Meter hohen, weißen, angewinkelten Pfeiler sofort ins Auge. Die Rotterdamer nennen die Brücke auch „Der Schwan“.
Gleich dahinter türmt sich allmählich die Skyline auf. Rotterdam ist sehr modern und will hoch hinaus. Überall wird gebaut, aber trotzdem findet man zwischen Glas und Stahl noch viele kleine, rote Backsteinhäuser. Starke Kontraste.
Zwischen all den Wolkenkratzern fällt es aus 185 Metern Höhe schwer, die Fußgängerzone mit ihrer großen Vielfalt von trashig bis edel, von H&M bis Boss zu erblicken. Shoppingfans sollten genug Zeit für einen Bummel mitbringen und zwischendurch auf jeden Fall Pause in einem der Straßencafés machen oder Kibbeling (Fisch) im Stehen essen.
Wer nach dem Einkaufstrubel etwas Ruhe sucht, muss nicht weit gehen. Die meisten Museen der Stadt sind sehr zentral entlang der Kunstroute gelegen. Ich entscheide mich für das Zentrum für zeitgenössische Kunst – sehr sehenswert.
Die Kunstroute endet am Maritim-Museum, dem ein Freilichtmuseum angegliedert ist. Viele alte Schiffe, die durch Stege miteinander verbunden sind, können hautnah an Deck besichtigt werden. Und zwar ohne einen Cent Eintritt.
Den Eintritt für die Kubushäuser habe ich sehr gerne bezahlt, denn ich war viel zu neugierig, wie man in einem würfelförmigen Gebäude mit 7,50 Kantenlänge, gekippt auf einer Ecke stehend, so dass drei Seiten nach unten und drei nach oben zeigen, wohnen kann. Mein Eindruck: Sehr gemütlich, aber um die 100 Quadratmeter Wohnfläche optimal zu nutzen braucht man wohl maßangefertigte Möbel.
Direkt neben den 51 Kubushäusern befindet sich der alte Hafen, ein sehr romantisches Plätzchen in der zweitgrößten Stadt der Niederlande.
Die Fahrt im Panoramaaufzug und mein Kurztrip sind zu Ende – fast. Jetzt geht es den Rest des Turmes zu Fuß hinunter – schwindelfrei sollte man dafür allerdings sein – und morgen noch in den Zoo, der sich nicht nur für Familien lohnt.
Anreise: Am besten mit dem PKW. Vom Ruhrgebiet aus braucht man circa zweieinhalb Stunden über die E19.
Hotels: Die Auswahl ist groß und man bekommt über einschlägige Hotelbuchungssysteme über das Internet auch kurzfristig etwas schönes.
Tipp: Das Cruise-Hotel auf dem ehemaligen Kreuzfahrtschiff MS Rotterdam.
Sprache: Niederländisch! Mit Deutsch erreicht man nicht viel. Englisch wird zwar überall gesprochen, aber Hinweistafeln sind meist nur einsprachig auf Niederländisch. Ein Wörterbuch in der Tasche schadet nicht.
Autor:Melanie Berg aus Essen-Süd |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.