Diagnose Demenz - Was nun: Tagespflege St. Ludgeri in Werden bietet Raum für Betroffene
Einmal dem Alltag entfliehen, tief durchatmen und mit Menschen Zeit verbringen, die ein ähnliches Schicksal teilen - so einen Ort für demenziell veränderte Menschen haben Pflegedienstleistung Michaela Borowski und ihr Team von der Tagespflege St. Ludgeri geschaffen.
Morgens gegen 8.30 Uhr machen sich die Busse der Einrichtung quasi sternenförmig auf den Weg, um die Senioren abzuholen, die nicht durch Angehörige an die Brückstraße gebracht werden können. Michaela Borowski erzählt: „Momentan haben wir eine große Gruppe aus Heiligenhaus, einige Kettwiger und einige Senioren aus Bredeney. Das kann sich aber auch wieder ganz schnell ändern. Einen festen Einzugsbereich haben wir bewusst vermieden. Wir versuchen jeden Fall individuell so zu gestalten, dass für jede Familie die optimale Betreuung dabei heraus kommt.“ Einmal in St. Ludgeri angekommen, dürfen die Senioren auch erst einmal ankommen. In aller Ruhe wird sich im Gemeinschaftsraum, der mit einer schicken offenen Küche und eine Lese-Ecke mit eigenem Piano alleine schon zum Verweilen einlädt, in aller Ruhe gefrühstückt. Im Anschluss daran darf es dann ruhig mal ein wenig aktiver werden.
Singen ist immer noch das beliebteste Gruppenangebot
Das kann beim gemeinschaftlichen Gesellschaftsspiel sein oder auch in den Gruppen- oder Einzelangeboten, die Maria Marchwinski tagtäglich aktualisiert und immer den gerade anwesenden Personen und ihren Bedürfnissen anpasst. Marchwinski erklärt. „Manche Angebote wie Gedächtnisarbeit oder koordinative Spiele kann man durchaus in einer großen Gruppe machen. Singen ist dabei einer der Klassiker. Aber vor allem, wenn jemand neu ist und noch wenig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, dann arbeiten wir auch ganz indivudell mit ihm und führen ihn ganz langsam an die Gruppe heran.“
Wer so gefordert und gefördert wird, der darf auch gut essen und sich ausruhen. Beides ist während des Mittagessen möglich. Und danach kann sich jeder Senior den (Ruhe-)raum suchen, der ihm passt. Viele nutzen dabei die Chance, sich komplett zurückzulehnen und einfach auch mal wegzuduseln. Spätestens aber zum Kaffee und Kuchen sind die Besucher in der Regel wieder fit und freuen sich auf Spiele und Gespräche im vertrauten Kreis. Gegen 16 Uhr ist dann aber auch gut mit Betreuung und die Busse bringen die müden aber gut betreuten Senioren wieder nach Hause.
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Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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