Brand Am Korstick - viel Glück für Bewohner
Mit viel Glück ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der vergangenen Woche eine 57 Jahre alte Frau in Heidhausen einem Wohnungsbrand in letzter Minute entronnen.
Als die Feuerwehr die Einsatzstelle Am Korstick erreichte, brannte im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses ein Zimmer in voller Ausdehnung, das Feuer hatte sich bereits auf Teile der Diele und der angrenzenden Küche ausgebreitet. Die Dame musste nach rettungsdienstlicher Versorgung vor Ort mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden.
Brandursache unklar
Die zweite Bewohnerin des Hauses, eine in der Souterrain-Wohnung lebende Frau, blieb unverletzt und konnte nach Belüftungsmaßnahmen und Schadstoffmessungen wieder in ihre Räume zurückkehren. Brandursache und Schadenhöhe sind unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Feuerwehr war mit insgesamt 43
Kräften aus Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr vor Ort, nach 90 Minuten rückten die letzten Kräfte wieder ab.
- Drei Fragen an
Mike Filzen von der Feuerwehr Essen
Thema: Sinnvoller Schutz vor Feuer in der Nacht
1. Welche Hauptursachen kann es für Feuer nachts in den eigenen vier Wänden geben?
Es ist unmöglich, alle Brandursachen aufzuzählen. Aber einige Beispiele will ich trotzdem nennen.
Vergessene Kerzen, die letzte Zigarette, die schlimmstenfalls noch auf der Bettkante geraucht wird, Schäden an Elektrogeräten oder nicht standsichere Nachttischlampen lösen Brände aus. Auch heiße Nachtspeicherheizungen, auf denen Wäsche abgelegt wird oder an die der Sessel zu nah herangeschoben wird, können zu Problemen führen. Solche und viele ähnliche Ereignisse beschäftigen die Feuerwehr täglich.
2. Wie kommt es, dass man nachts nicht aufwacht, wenn es im eigenen Haus brennt? Wie gefährlich ist diese Tatsache einzuschätzen?
Zunächst muss ich einen weit verbreiteten und fatalen Irrtum aus der Welt schaffen. Die Annahme, dass man schon früh genug aufwacht, wenn es in der eigenen Wohnung brennt, ist falsch. Dazu einige Zahlen: Jährlich versterben bundesweit etwa 500 Menschen an den Folgen von Feuer und Rauch, 70 Prozent davon nachts im häuslichen Bereich. Gefährlich ist dabei weniger das eigentliche Feuer, obwohl es als ursächlich anzusehen ist. Bei etwa 95 Prozent ist die Todesursache aber eine Rauchvergiftung.
Wenn der Mensch schläft, ist der Geruchssinn praktisch abgeschaltet. Bricht ein Feuer aus, entsteht hochgiftiger Brandrauch. Wenige Atemzüge des Schlafenden in dieser giftigen Atmosphäre führen in eine Bewusstlosigkeit, damit ist der Mensch handlungsunfähig. Er atmet aber zunächst noch weiter und inhaliert immer mehr giftige Stoffe. Bleibt der Brand unentdeckt und es kommt nicht zur Rettung, wird er in der Folge versterben. So ähnlich verhält es sich auch, wenn Brandrauch beispielsweise bei einem Kellerbrand in den Treppenraum zieht. Versucht man, mehrere Etagen eines stark verrauchten Treppenraumes zu passieren, um sich vermeintlich in Sicherheit zu bringen, kann das ähnliche Konsequenzen haben. Besser ist es in einem solchen Fall, in der Wohnung zu bleiben, die Tür geschlossen zu halten und sich an einem zur Straßenseite liegenden Fenster oder Balkon bemerkbar zu machen. So können die Kollegen die oft nur scheinbar gefährdeten Menschen beruhigen und von dort im Zweifel mit Leitern in Sicherheit bringen.
3. Gibt es eine sinnvolle Möglichkeit, sich gegen diese Fälle zu schützen?
Eine einfache und obendrein auch noch recht kostengünstige Möglichkeit, sich und seine Familie vor der Gefährdung durch Brandrauch zu schützen, ist die Installation von batteriebetriebenen Rauchwarnmeldern. Solche Geräte sind in der einfachsten Ausführung für wenig Geld zu kaufen. Wichtig ist, dass die Geräte der gültigen Norm EN 14406 entsprechen und somit die Mindestanforderungen erfüllen. Einmal installiert, und zwar in der Raummitte unter der Zimmerdecke, warnen alle Geräte laut und deutlich vor Brandrauch. Rauchwarnmelder verhindern zwar kein Feuer, geben uns aber genau die Zeit, die wir brauchen, unsere Familie zu wecken, die brennende Wohnung zu verlassen und die Feuerwehr zu alarmieren. Bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr. Feuerwehrmänner sind für die Brandbekämpfung ausgebildet und an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr in Bereitschaft.
Zögern Sie nicht, uns anzurufen. Die Telefonnummer unserer „Hotline“ lautet 112.
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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