Verwirrspiel um Zuständigkeiten am Werdener Tannenberg
Wem gehört was?
Am Werdener Tannenberg gab es ein Verwirrspiel um Zuständigkeiten und eine Straßensperrung. Die Bezirksvertretung brachte nun Licht ins Dunkel.
BV-Mitglied Herbert Schermuly hatte schon zu Beginn des Jahres moniert, dass im oberen Teil des steilen Fußweges das Holzgeländer völlig marode und zu großen Teilen umgestürzt sei. Die gewagten Serpentinen seien besonders für Senioren gefährlich. Dann war plötzlich einer der unteren Zuwege gesperrt und Schermuly fragte sich, ob das denn Rechtens sei. Da der engagierte CDU-Ortspolitiker aber keine Informationen bekam, wandte er sich an Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk. Gemeinsam konnten sie Ordnung in das Durcheinander bringen. Zunächst ergab ein Treffen mit Bauunternehmer Armin Kurbasevic, dass der gesperrte Zugang Privatgelände ist. Die Baufirma musste die dort vor sich hin rottende Hausruine abreißen, weil die Giebelwände umzufallen drohten. Eigentlich sollte dort neu gebaut werden, doch die Stadt stellte klar, dass es keine Baugenehmigung geben werde. Kurbasevic hätte etwas ahnen können, denn bereits 2007 hatte die Untere Landschaftsbehörde hier eine größere Bebauung verhindert. Da er nun nichts mit seinem Gelände anfangen kann und um sich abzusichern, hatte der Unternehmer die Privatstraße sperren lassen. Er denke auch nicht daran, die Zäune wieder abzubauen: „Bevor da jemand verunglückt, mache ich dicht.“
Verrostetes Geländer
Der nun verbleibende Zugang über eine Natursteintreppe und abschüssiges Kopfsteinpflaster lassen Schermuly schaudern, wenn er an die älteren Menschen denkt, die nun hier lang müssen. Bezirksbürgermeister Brenk fiel auf, dass das Metallgeländer vollständig verrostet ist und nur noch am seidenen Pfaden hängt. „So geht das nicht, viel zu gefährlich“ war einhelliger Tenor dieser Besichtigung. Im oberen Abschnittes waren alle Holzpfosten sauber abgeschnitten und entfernt worden. Brenk hatte aber von seinem Vorgänger Hanslothar Kranz erfahren, dass die Bezirksvertretung dieses Geländer bezahlt habe. Der Bezirksbürgermeister war daher nicht wenig erstaunt, dass niemand der BV Bescheid gesagt hatte. Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle der Stadt dann sogar, dieser obere Teil befinde sich gar nicht im städtischen Besitz. Das ließ Herbert Schermuly und Benjamin Brenk nicht ruhen: „Wem gehört nun was? Das muss doch zu klären sein!“ Einige Tage später kam Licht ins Dunkel, wie Brenk berichtet: „Der Fußweg gehört dem Forstamt. Da der Weg beleuchtet ist, gilt er eigentlich nicht als klassischer Forstweg. Das Holzgeländer sei zu drei Vierteln defekt gewesen und daher abgebaut worden. Ohnehin handele es sich hier nicht um ein Geländer, sondern um eine einfache Begrenzung. Die sei damals nötig gewesen, als es noch keinen schützenden Bewuchs gab. Der jetzt entfernte Fallschutz wird also voraussichtlich nicht ersetzt. Wegen des barrierefreien zweiten Zugangs hatte man auch nicht auf dem Schirm, in welchem schlechten Zustand das Eisengeländer ist. Die Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft wird damit beauftragt, die rostigen Stellen abzuflexen und mit neuen Fundamenten zu versehen.“
Instabile Abbruchkante
Inzwischen hatte sich auch CDU-Ratsfrau Martina Schürmann die kritische Situation angeschaut: „Das Grundstück, auf dem das Haus stand, ist immer noch nicht vollständig geräumt. Gut, dass der Bereich abgesperrt ist. Aber auch der Hang dahinter macht keinen guten Eindruck. Es scheint so, als sei die Abbruchkante nicht stabil. Ich habe mir daher vorgenommen, die Stadtverwaltung auf diesen Umstand aufmerksam zu machen und um die Prüfung der Notwendigkeit von Hangsicherungsmaßnahmen zu bitten.“ Benjamin Brenk schlägt ein kurzfristiges Treffen mit den zuständigen städtischen Stellen vor, um sich vor Ort alles genau anzusehen. Was auch Hanslothar Kranz und Herbert Schermuly sehr begrüßen würden: „Um die Situation endgültig zu klären.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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