Warum bloß kein Tunnel?

Auch die Abteistraße steht auf der Themenliste der Ratsherren Klaus Budde (l.) und Ingolf Homberger.
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Die Werdener FDP-Ratsherren Klaus Budde und Ingolf Homberger

Die Arbeit eines Ratsherren ist kein Zuckerschlecken. Zudem, wenn man - wie bei der FDP - einer kleinen Fraktion angehört. Doch die Werdener Klaus Budde und Ingolf Homberger möchten nicht nur im Rathaus, sondern vor Ort Politik gestalten.

Es war schon kein Leichtes, die Beiden zu einem Gespräch einzuladen, doch endlich hat‘s geklappt. Die Politiker werben für Verständnis, zeigen bereitwillig ihren übervollen Terminkalender, verweisen auf die Unmengen Verwaltungsvorlagen, die gerade kurz vor einer Ratssitzung zu studieren sind. Papier, Papier, Papier...
Doch bei allem Stress - Werden darf nicht zu kurz kommen!
Zum leidigen Dauerthema „Grüne Harfe“ meint Klaus Budde: „Wir begrüßen, dass nun endlich in der Bezirksvertretung und im Ausschuss für Stadtplanung die Bebauung der „Grünen Harfe“ auf den Weg gebracht wurde. Besonders erfreulich ist, dass es im ASP ein einstimmiges Votum gegeben hat. Nach mehreren Bürgerinformationen kann nun zügig die Variante mit mehr als 40 Prozent zusammenhängender Grünfläche umgesetzt werden.“
Ingolf Homberger sieht nach dem durchgeführten Verfahren das Modell gescheitert: „Arbeitsumfang und die Kosten für Gutachten, mehrere Runde Tische und zusätzliche Bürgerinformationen würden jeglichen finanziellen Rahmen sprengen. Außerdem darf es nicht sein, dass bei den Anhörungen Einzelinteressen vor das Wohl der ganzen Stadt gestellt werden!“
Das teilweise erbärmlich ausschauenden, ungepflegten Ecken stören massiv. Klaus Budde: „Von Velbert kommend bietet die B 224 ein bedauernswertes Stadtbild. Hier wird der rechte Straßenrand von Unkraut, das weit in den Straßenraum hineinhängt, stark eingeengt. Auf die überwiegend privaten Besitzer muss Einfluss genommen werden, damit sie ihrer Sicherungspflicht nachkommen. Außerdem halten wir bei der starken verkehrlichen Belastung sogenannten Flüsterasphalt für dringend erforderlich.“
Schon seit längerem liegt der Baldeneysee im besonderen Fokus – er gilt nicht umsonst als ein Juwel für Essen. Ingolf Homberger sieht dringenden Handlungsbedarf: „Das Grün muss zurückgeschnitten werden, die Wege verbessert und insgesamt ein ansprechenderes Aussehen rund um den See organisiert werden. Toilettenanlagen müssen in ausreichender Menge aufgestellt werden.“

Unsinniger Privatkrieg

In diesem Zusammenhang forden Budde und Homberger die Stadt auf, den unsinnigen „Privatkrieg“ mit den Kleingärtnern am Baldeneysee zu einem guten Ende zu führen: „Dieser Streit hat nun dazu geführt, dass der von den Kleingärtnern errichtete Wetterunterstand nicht mehr benutzt werden kann. Als nächstes wird die von den Kleingärtnern betriebene Toilettenanlage geschlossen.
Es ist zwar richtig, dass sowohl Toilettenanlage als auch Wetterschutzhütte sich im Landschaftsschutzgebiet befinden, aber im Interesse der Bevölkerung wäre eine allen Teilen gerechte Lösung zu wünschen!“

Das Parkdeck

Das Parkdeck in Werden - eine schier unendliche Geschichte- zieht den Argwohn der FDPler auf sich: „Das Parkdeck soll ja wohl zusammen mit dem angrenzenden Postgelände in einer Gesamtlösung mit Wohnungen, Geschäften und Tiefgarage gestaltet werden. Hier muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass es auch Parkplätze für die Öffentlichkeit gibt!“ Mahnend erinnern die beiden an die Rittergasse, wo zunächst auch eine öffentliche Parkmöglichkeit vorgesehen war, die bei der späteren Vermarktung urplötzlich wegfiel.
Ingolf Homberger weist auf die Abteistraße: „Das Verkehrskonzept sieht eine Umfahrung des direkten Innenstadtkerns über die Abteistraße vor; die Brückstraße bleibt dann weitgehend als Park- und Einkaufsstraße erhalten. Grundsätzlich stimmen wir dieser Regelung zu. Doch optimal ist diese Lösung nicht! Nach Fertigstellung der A 44 werden Wuppertaler Straße und Ruhrallee im Dauerstau versinken, weil ein Abfließen des Verkehrs kaum möglich ist. Die Fahrer werden dann verstärkt über Werden ausweichen, was die Belastungen der Werdener Innenstadt drastisch erhöhen wird!“
Obwohl sich scheinbar alles auf eine Verlagerung des Verkehrs von Brück- auf Abteistraße versteift, fordern Budde und Homberger eine Machbarkeitsstudie entweder über eine Tunnellösung - wie vor Jahren schon einmal erörtert - oder eine zweite Brücke etwa in Höhe des Schuirweges zur Umgehung des Werdener Stadtkerns: „Wir wissen wohl, dass es sich hierbei um eine Streckenführung durch ein Landschaftsschutzgebiet handelt, aber anders sind die Verkehrsprobleme in Werden nicht lösbar.“
Ingolf Homberger macht hier auf die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufmerksam: „Wir hätten einen Tunnel für 70 Millionen Mark haben können!“
Die Probleme werden nicht weniger, die FDP-Ratsherren möchten mithelfen, sie zum Besten der Bevölkerung zu lösen. Die Werdener können sicher sein - diese beiden Vollblutpolitiker bleiben am Ball!

Klaus Budde: der 67-jährige Betriebswirt ist stellv. Vorsitzender der Ratsfraktion, Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, im Haupt- und Finanzausschuss, im Ausschuss für Kultur und Integration.
Ingolf Homberger: der 69-jährige Dipl.-Kaufmann ist Mitglied im Integrationsrat, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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