Erdrutschsieg für Joe Biden bei "Präsidentschaftswahl" am Gymnasium Werden
USA besser verstehen

So eindeutig wie in Werden fiel das Ergebnis in den USA nicht aus. Foto: GEW

Wäre es nach den Werdener Gymnasiasten gegangen, hätten sich Joe Biden und Kamala Harris weit eher als Präsident und Vize feiern lassen können. Der Amtsinhaber hatte bei der Wahl am GEW nicht den Hauch einer Chance.

Biden ist der 46. Präsident der USA. Und das mediale Hin und Her, das fast schon einem Krimi glich, ging natürlich auch an der Schule nicht vorbei: „Es war zwar nicht der von uns vermutete Erdrutschsieg Bidens, aber ich freue mich, dass meine Schülerinnen und Schüler richtig getippt haben“, erklärt Svenja Rusch, Englischlehrerin am Werdener Gymnasium. Zwei neunte Klassen prognostizierten das Ergebnis der amerikanischen Wahlen bereits im Voraus. In den vergangenen Wochen haben sie sich im Rahmen des „US Election Projects“ der US-Botschaft Berlin und der Leuphana Universität mit der amerikanischen Präsidentschaftswahl auseinandergesetzt.

Präzise Prognose

Im Rahmen des Projekts beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland mit allen 50 US-Bundesstaaten und sagten das Ergebnis der Wahl überraschend genau voraus. Am Gymnasium Werden recherchierten die Schülerinnen und Schüler gezielt zum Staate Washington. „Sie fanden heraus, wie die Menschen in diesem Staat der Westküste leben, was ihre Sorgen und Hoffnungen sind und insbesondere, welchen der beiden Präsidentschaftskandidaten sie aufgrund dieser Ergebnisse wohl am ehesten wählen würden“, erklärt Rusch.

Beide Lager verstehen

Im zweiten Teil ging es dann darum, die beiden Präsidentschaftskandidaten – Joe Biden und Donald Trump – näher kennenzulernen: „Ziel war es hier die politischen Positionen beider Kandidaten zu verschiedenen Themen, wie beispielsweise der Waffenpolitik, Covid19, gleichgeschlechtliche Ehe, Gesundheitssystem, zu untersuchen- ausdrücklich auch die von Donald Trump. Donald Trump wird in den deutschen Medien berechtigterweise oft sehr negativ dargestellt. Fakt ist aber, dass er in den USA viele Unterstützer bzw. Wähler hat, insofern muss man diese Tendenzen ernstnehmen und analysieren."

Wer wählte Trump?

Die Schülerinnen und Schüler sollten so differenziert nachvollziehen, wieso viele Amerikaner einen Menschen wie Donald Trump als Präsidenten haben wollen“, erklärt Lehrerin Rusch, die selber Freunde in den USA hat und daher die Stimmung in den vereinigten Staaten hautnah miterlebt.
Im Anschluss durften die Schülerinnen und Schüler dann – genau wie die Amerikaner –ihren Präsidenten wählen. Einen großen Unterschied zur amerikanischen Wahl gab es aber, denn die Schülerinnen und Schüler mussten ihre Wahl auf ihrem Wahlzettel begründen. „Das hätten sie auch in Amerika machen sollen“, schmunzelte eine Schülerin. „Vielleicht würden dann manche Amerikaner ihre Wahl noch einmal überdenken“. Das Ergebnis der Wahl der Schüler war jedenfalls eindeutig: Joe Biden soll der neue Präsident der USA werden.

Was für Biden sprach

Die Begründungen waren vielschichtig und zielten nicht nur auf das Unvermögen des amtierenden Präsidenten ab. So begründeten die Schülerinnen, dass er Corona ernstnimmt, die Waffengesetzte verschärfen und das Gesundheitssystem verbessern möchte. Lediglich zwei Schüler wählten Donald Trump, ein Schüler entschied sich für keinen der beiden Kandidaten. „Auch an Joe Biden könne man vieles kritisieren. Er ist bereits sehr alt und hat nicht für alle Probleme der Amerikaner einen Lösungsweg“, begründete so ein Schüler auf seinem Wahlzettel. Eine Meinung, die auch viele Amerikaner teilten.

Spektakel geht weiter

Umso spannender war es für die Schülerinnen und Schüler, das tatsächliche Wahlergebnis abzuwarten. Auch an den Tagen nach der Wahl verfolgten alle gemeinsam die Ergebnisse der einzelnen Bundestaaten, lasen Pressemitteilungen und schauten kurze Videoclips von amerikanischen Nachrichtensendungen mit anschließender Diskussion. Und natürlich wird das Wahlspektakel Rusch und ihre Schüler auch in den nächsten Wochen noch begleiten. „Trumps derzeitige Ankündigungen werden sicher noch genüg Zündstoff, aber damit auch Unterrichtsmaterial bieten“, resümiert Rusch.

Autor:

Lokalkompass Essen-Werden aus Essen-Werden

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