Stadt Essen stellte das Konzept „Baldeneysee“ vor
Dass Essen mit dem in diesem Jahr 80 Jahre alt werdenden Baldeneysee einen wahren Roh- Diamanten besitzt, da ist man sich einig. Den Essener Senior noch attraktiver gestalten - ohne ihn seines ursprünglichen Charmes zu berauben - diese Ziel verfolgt das „Entwicklungskonzept Baldeneysee“. Ein mögliches „Wie“ wurde am vergangenen Dienstag auf einer Bürgerversammlung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Rat der Stadt Essen hatte im Vorfeld die Verwaltung beauftragt, ein „Entwicklungskonzept Baldeneysee“ zu erstellen. „Wir haben erste Ansätze für ein neues Konzept mit Handlungsvorgaben sowie mehrere Handlungsschwerpunkte entwickelt“, erklärt Andreas Kipar, Landschaftsarchitekt und stellte außerdem einzelne, mögliche Entwicklungsschritte vor wie beispielsweise eine verstärkte Anbindung des Baldeneysees und eine Vernetzung innerhalb der Stadt Essen und über die Stadtgrenzen hinaus sowie eine durchgängigen Seepromenade.
Planungen werden am 4. Juli vorgestellt
Konkret wolle man sich in einem ersten Schritt dem Baldeneyseeufer zwischen dem Schloss Baldeney und dem Regattaturm widmen - eine Aufstellung von Maßnahmen und Kosten soll am 4. Juli auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung vorliegen - der Rat entscheidet dann am 17. Juli.
Wohlwollend zu Kenntnis nahmen dies die rund 145 Bürger im Saal, die der Einladung der Stadt gefolgt waren, um sich im Regattahaus über die Entwicklungsmöglichkeiten für Essens Naherholungsgebiet Nummer eins im Essener Süden zu informieren oder eigene Vorschläge einzubringen. Wünsche, wie die Aufhebung des Badeverbots, die Erstellung eines Ufer-Rundweges und auch das Veranstalten von Aktionen für die ganze Familie, wurden vorgetragen.
Wünsche der Anwohner
Ebenfalls ganz konkrete „Wünsche“ hat der Pächter des „Seaside Beach Baldeney“, Holger Walterscheid: „Die Wege rund um den See brauchen ein gepflegteres Erscheinungsbild. Den Pfad, der an unserem Grundstück vorbeiläuft, halten wir selber sauber. Die Stadt Essen rührt da kaum einen Finger. Im Herbst räumen wir zum Beispiel regelmäßig viele Äste und natürlich sehr viel Laub vom Weg, damit die Fußgänger nicht darauf ausrutschen. Weiterhin sollte man eine vernünftige Lösung finden, damit die Benutzer der S-Bahn, die an der Haltestelle ,Essen-Hügel‘ aussteigen, nicht die 120 Stufen herunterlaufen müssen, um an den Baldeneysee zu gelangen. Eine Brücke oder eine Rampe wären hilfreich. Toll wäre es auch, wenn die Richtwerte sich soweit einpendeln würden, dass man den Baldeneysee zum Abkühlen und zum Plantschen nutzen darf.“
Um das Thema Baden im Baldeneysee kümmert sich die Forschungsgruppe „Sichere Ruhr“. Über den Zeitraum von drei Jahren werden Proben an verschiedenen Stellen des Sees genommen und ausgewertet - begonnen wurde im Januar 2012.
„Ziel des Projekts ,Sichere Ruhr‘ ist, den Fluss im Hinblick auf die Wasserqualität noch sicherer zu machen. In erster Linie möchte das Projekt herausfinden, ob - und wenn ja, wie - die Ruhr in Zukunft zeit- und streckenweise als Badegewässer dienen kann“, erklärt Dr.-Ing. Wolf Merkel, Sprecher des Projektes „Sichere Ruhr“. Also doch bald wieder per Kopfsprung in den See? Da wird man sich zumindest noch ein wenig gedulden müssen.
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
7 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.