Neue Mit-Bürger!? Wohin mit den zusätzlichen Übergangsheimen? Neuer Standort an der Jacobsallee und Aufstockung im Löwental!

Die "Hundewiese" in Heidhausen.
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Es ist eine „vorbehaltliche“ Liste. Rund 1000 zusätzliche Menschen wird die Stadt Essen spätestens im nächsten Winter unterbringen müssen. Die Planungen sehen 50 zusätzliche Plätze im Löwental sowie den Neubau eines Heimes für 80 Personen in Heidhausen vor.

Noch sind es „potenzielle“ Standorte, an denen neue Asylunterkünfte entstehen könnten.
Am 26. Februar soll der Rat der Stadt Essen die Verwaltungspläne absegnen, um rechtzeitig die Vorbereitungen zu ermöglichen. Die Nachbarn sollen in der kommenden Woche schriftlich informiert werden.
Doch Oberbürgermeister Reinhard Paß und seine Dezernenten Simone Raskob und Peter Renzel machten deutlich, dass sich alle Essener Stadtteile darauf einstellen können, in ihrer Nachbarschaft Menschen unterbringen zu müssen.
Dass dieses kaum einem der zukünftigen Nachbarn gefällt, ist offensichtlich, allerdings dürfte auch klar sein, dass gerade der Essener Süden mithelfen muss.
Im Löwental sollen mit zusätzlichen Containern gearbeitet werden, da der Standort nur eine befristete Genehmigung für fünf Jahre bekommt.

Dauerhafte Bauten

In Heidhausen an der Ecke Jacobsallee/Barkhovenallee könnte ein „unbefristeter Standort“ entstehen, hier würde die Stadt mit einer dauerhaften Lösung, den so genannten „massiven Modulbauten“, arbeiten. „Das ist auf lange Sicht wirtschaftlicher“, betont Baudezernentin Simone Raskob.
Das Gelände in Heidhausen, direkt neben der Grundschule an der Jacobsallee gelegen, hat eine beachtliche Historie. Einst beherbergte es den ersten Fußballplatz des TuS Werden-Land in Heidhausen, nach dem Krieg entstanden dort Baracken als Notunterkünfte, da in Heidhausen noch nicht genügend Wohnraum zur Verfügung stand.
Als dann nach der Öffnung des „eisernen Vorhangs“ eine große Zahl an Russen und Vertriebene der Balkankriege nach Deutschland, also auch nach Essen, drängten, wurden Übergangswohnheime gebaut.
Das Gebiet an der Jacobsallee war im Fokus für ein Asylantenheim, nach massiven Protesten und Unterschriftenaktionen für eine Spielplatzinitiative, ähnlich einer früheren Aktion am Brosweg, wurde dann ein paar Meter weiter an der Barkhovenallee, direkt neben dem Kindergarten, gebaut. Dort gab es nämlich Baurecht, ursprünglich war an der Stelle ein Schwesterheim geplant gewesen. Der Spielplatz kam auch nicht zustande, denn plötzlich hieß es, im Boden seien hohe Konzentrationen an schädlichen Stoffen gemessen worden. Als „Hundewiese“ schien das Areal dennoch geeignet.

Ein Filetstück?

Das mit der Verseuchung des Bodens stimmte wohl gar nicht, denn später wurde eine Bebauung des Geländes angedacht, etwa 16 Häuser sollten entstehen. Wieder rollte eine Protestwelle durch Heidhausen, unter dem Slogan „Unsere Hundwiese muss bleiben!“ Offenbar mit Erfolg, seitdem ruhten die Baupläne für dieses sicherlich gut zu vermarktende Filetstück .
Auch in Werden an der Brückstraße, an der Fischlaker Bernhardstraße, sogar im Kutel wurden Flüchtlinge untergebracht. Damals kam die Bevölkerung gut zurecht mit den neuen Nachbarn, die Kirchengemeinden kümmerten sich, viele der Neubürger fanden Aufnahme in den lokalen Vereinen und waren schnell beliebte „Mit-Sportler“.

Die "Hundewiese" in Heidhausen.
Auch zum Joggen und Fahrradfahren geeignet - das als „Hundewiese“ bekannte Gelände in Heidhausen. Hier soll ein Übergangswohnheim für 80 Asylbewerber entstehen.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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