Entwarnung am Staadt? Anwohner wehrten sich - können sie nun aufatmen? Kein Standort für Asylbewerber-Heim?

Die Weidefläche Am Staadt. Jetzt doch ungeeignet für ein Asylbewerberheim?
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Alle Aufregung umsonst? Die Anwohner „Am Staadt“ wehrten sich gegen den Eindruck, sie würden Schein-Argumente vorschieben, um ein Asylbewerber-Heim in ihrer Nachbarschaft zu verhindern. Nun gibt es Entwarnung.

Viele von ihnen waren bei der Bürgeranhörung im Kettwiger Rathaus und zeigten sich enttäuscht.
Einige Anwohner wie Kai Stepputat hatten sich bei den Ausführungen des Sozialdezernenten Peter Renzel gar eingeschüchtert gefühlt. Die „rhetorisch geschickte“ Mahnung vor „braunem Gedankengut“ habe gewirkt: „Also bloß nichts sagen, sonst bist du ein Nazi!“
Kai Stepputat gibt ehrlich zu: „Natürlich haben wir auch alle Angst vor dem Wertverlust unserer Immobilien!“
Doch die Fakten sprächen dermaßen gegen den Standort eines Heimes auf dem Acker am Staadt, dass die Nachbarn einfach nicht verstehen wollten, warum hier gebaut werden soll.
Der Landschaftsschutz hier nichts wert, bei immerhin fünf anderen potenziellen Standorten in Bedingrade, Bredeney, Fischlaken, Frintrop und Heidhausen aber doch? Wo bleibe da die Gerechtigkeit?

Sturm im Wasserglas?

Die Anwohner gaben sich kämpferisch: „Wir sprechen uns nachdrücklich gegen dieses Vorhaben aus und kündigen bereits jetzt an, dass wir beabsichtigen, alle uns insoweit zur Verfügung stehenden Rechtsmittel auszuschöpfen!“
Doch nun scheint es so, dass die ganze Aufregung ein „Sturm im Wasserglas“ war.
Denn Dirk Kalweit, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, verkündete auf einer Bürgerversammlung in Schuir, bei der auch der zuständige Sozialdezernent Peter Renzel anwesend war, dass seine Partei den Standort am dortigen Wetteramt nicht wolle.
CDU und SPD möchten diesen Standort von der Liste nehmen, über die der Rat am Mittwoch, 24. September, abstimmen soll. Das Gleiche gilt auch für „Am Staadt“, auch dieser Standort soll gestrichen werden. Der Standort in Kettwig würde nur dann bestehen bleiben, wenn die Flüchtlingszahlen steigen. Wieder im Gespräch ist übrigens die Bredeneyer Lerchenstraße, wo einst schon Unterkünfte standen.

Bonmann erleichtert

Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann zeigte sich erleichtert: „Gut, dass die Flächen in Schuir und Am Staadt nun doch nicht bebaut werden.
Sollte eine Erstaufnahmeeinrichtung in Fischlaken kommen, ist dies eine gute Lösung.
Da habe ich übrigens nach genauem Studium der Fakten meine Meinung geändert!
Erst war ich strikt dagegen, nun meine ich, dass die Stadt Essen die finanziellen Vorteile mitnehmen sollte. Denn wenn sie nicht nach Essen kommt, wird diese Einrichtung woanders errichtet!“

Stichhaltige Argumente

Daniel Behmenburg, Sprecher der BV-Fraktion der SPD, zeigte sich zwar ein wenig enttäuscht über das Vorpreschen der CDU: „So war das nicht abgesprochen – wir wollten gemeinsam an die Öffentlichkeit. Schade!“
Aber das Resultat sei ein gutes, so Behmenburg: „Viele Bürger hatten mir ihre Einwände gegen die Standorte in Schuir und Am Staadt aufgeschrieben, da waren viele stichhaltige Argumente dabei. Die habe ich an meine Ratsfraktion weitergeleitet, dort haben Fachleute geprüft. Die Argumente waren nicht von der Hand zu weisen und sind übernommen worden.
So sind die beiden Standorte nun aus dem Rennen. Deswegen kann ich die Mitbürger nur bitten, sich an uns Politiker zu wenden. Es hat – wie auch hier – oft Erfolg! Also, sein Sie mutig, sprechen Sie uns an!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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