Neuer Platzwart fürs Löwental gefunden
Eine Win-Win-Situation
Die Sportanlage im Werdener Löwental hat einen neuen Platzwart. Gemeinsam sorgten Essener Sportbund, Politik, Verwaltung und SC Werden-Heidhausen für eine Win-Win-Situation. Nun besuchte OB Thomas Kufen die Anlage.
Der Verein hatte im Frühjahr Alarm geschlagen. Sein Vorsitzender Hans-Jürgen Koch gab an, der SC - immerhin drittgrößter Fußballclub der Stadt - sei schlicht und einfach überfordert mit der Pflege der weitläufigen und stark frequentierten Anlage. Morgens um 8 Uhr kommen bereits die ersten Klassen zum Schulsport. Erst gegen 21 Uhr beenden die rund 1.000 Vereinssportler ihr Training. Auch an den Wochenenden brummt es im Löwental.
ESPO fand Lösung
Entweder sollten die Sport- und Bäderbetriebe den Ehrenamtlichen mehr unter die Arme greifen oder die Zuschüsse deutlich erhöhen. Entzündet hatte sich der Protest an einer Grünfläche, auf der von der Straße her immer wieder Brombeeren und Riesenknöterich auf wuchsen. Niemand wollte zuständig sein. Unterstützt wurde der Club von Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk, der bei der Verwaltung nachhakte und damit die Dinge ins Rollen brachte. Kurz darauf wurden im Rathaus gemeinsam die Möglichkeiten ausgelotet. Oberbürgermeister Thomas Kufen drängte auf Lösungen. Selbst eine Rücknahme der EVN-Verantwortung brachte das Stadtoberhaupt ins Spiel. Eine andere Variante wurde gefunden. Jörg Samel ist Verwaltungsleiter beim Essener Sportbund und konnte dem Verein über das staatliche Förderprogramm „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ einen Platzwart vermitteln. Der neue ESPO-Vorsitzende Jochen Sander hat im Blick, dass auch andere EVN-Vereine arge Probleme mit den teils riesigen Anlagen haben. Man müsse diese Clubs professionell begleiten, um Überforderungssituationen zu vermeiden. Als zum Beispiel Werden SOS gefunkt habe, habe man umgehend geeignetes Personal gesucht: „Das ist uns wunderbar gelungen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Gut eingelebt
Seit dem 1. September kümmert sich Harald Weiß um die stark frequentierte Sportanlage mit ihren großflächigen Grünanlagen. Die Beschäftigung in freier Natur liegt dem 58-Jährigen im Blut. Seit 1976 arbeitet er als Landschaftsgärtner und gerne auch allein. Der Gladbach-Fan wohnt an der Hafenstraße: „Ich wusste gar nicht, dass es hier in Werden einen Platz gibt. Jetzt bin ich 14 Tage hier und es ist schon Vertrauen da.“ Sein Arbeitsvertrag mit fünfjähriger Laufzeit beinhaltet eine 40-Stunden-Woche. Morgens um 6.20 Uhr beginnt der Arbeitstag. Vor der Pflege der Grünanlagen steht die gründliche Reinigung und Desinfektion der Umkleiden an. Harald Weiß hat sich schon gut eingelebt und kennt bereits seine Pappenheimer. Weiß, wer hier verdreckte Kabinen hinterlässt. An Gerät fehle noch einiges, zunächst habe er sein eigenes Werkzeug mitgebracht. Eine lange Mängelliste liege dem Vorstand vor: „Ich muss hier erst mal klar Schiff machen. Wenn das neue Werkzeug da ist, kommt da auch keiner mehr dran.“
Der OB freut sich
OB Thomas Kufen gibt ehrlich zu, im Löwental sei er wirklich noch nie gewesen: „Was für eine schöne Anlage. Ich freue mich, dass wir eine gute Lösung bekommen haben und werde das weiter im Auge behalten. Vor allem freue ich mich für Herrn Weiß.“ Der neue Platzwart grinst. Auch der Vereinsvorsitzende Hans-Jürgen Koch lächelt: „Das Gespräch beim OB hat die Problematik ins Licht gerückt. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Gremien konnte ein Erfolg erzielt werden, der für alle Seiten von Vorteil ist. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken.“ Auch Bezirksbürgermeister Benjamin Brenk fällt ein Stein vom Herzen: „Schön zu erleben, wenn Ehrenamtler, Politik und Verwaltung die Probleme gemeinsam angehen. Nur so kommt man auch zu praktikablen Lösungen. Trotzdem muss die Pauschale für die Pflege städtischer Anlagen deutlich erhöht werden.“
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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