Bebauung Grüne Harfe
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ werden Verwaltung und einige Politiker wohl derzeit Richtung ThyssenKrupp signalisieren, denn die Verwaltungsvorlage, die den Bau von rund 150 Einfamilienhäusern an der Grünen Harfe ermöglichen soll, ist von der Tagesordnung verschwunden. Das war eine Entscheidung der Verwaltung.
Die würde genau wie große Teile der Politik, dem Konzern, dem das Grundstück an der Grünen Harfe schon lange gehört, gerne den Gefallen tun und das Planungsverfahren einleiten, damit dort schöne Häuser für ThyssenKrupp-Mitarbeiter entstehen können.
Die Meinung der Verwaltung ist eindeutig, denn Erhebungen haben ergeben, dass stadtweit 2.700 Wohneinheiten fehlen und da der Essener Süden besonders beliebt ist, sei der Standort ideal.
Das sehen Anwohner und eine Bürgerinitiative natürlich anders. Sie wollen die grüne Lunge Heidhausens, dieses kleine Idyll erhalten, so wie es ist. Und der Kampf scheint sich zu lohnen: Immer mehr Parteien stehen auf Bürgerseite und wollen die Bebauung verhindern: „Wir haben einen Fraktionsbeschluss, der sich dagegen ausspricht und daran halten wir uns auch“, erklärt Rainer Marschan von der SPD. „Wir hätten uns, wäre die Vorlage zur Abstimmung gekommen, klar dagegen ausgesprochen.“
Anders die CDU. Die Unionspolitiker hätten sich enthalten, obwohl sie eigentlich für eine Bebauung sind. Klingt kompliziert, ist aber einfach nur politisches Kalkül: „Wir, das Vierer-Bündnis aus CDU, FDP, EBB und Grünen, lassen nicht zu, dass sich die SPD, die Partei, die den Oberbürgermeister stellt, sich hinter unserer Entscheidung versteckt, hinterher als Retter der Grünen Harfe darstellt und wir die Deppen vom Dienst sind“, findet Norbert Schick, CDU-Sprecher im ASP klare Worte.
Aber hätten die Grünen, die ihre Meinung zumindest öffentlich geändert haben, überhaupt mitgemacht und sich wie die CDU enthalten?
„Ja“, sagt Ratsfrau Hiltrud-Schmutzler-Jäger. „Wir stehen zu unserem Entschluss, dem Flächennutzungsplan zuzustimmen, aber wir sind 100-prozentig nicht die Vorreiter für eine Bebauung an der Grünen Harfe. Aber wir wollen darüber sachlich diskutieren und drücken uns dann auch nicht vor einer Entscheidung.“
Autor:Melanie Berg aus Essen-Süd |
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