„Bauen Sie Schulen!“

OB Thomas Kufen lauscht dem Vortrag des Ortsvorsitzenden Yannick Lubisch.
Foto: Bangert
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Oberbürgermeister Thomas Kufen über die Zukunft in Heidhausen und Fischlaken

Viele Bürger fanden sich ein, um mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und der CDU Heidhausen-Fischlaken über die Zukunft insbesondere dieser Stadtteile zu diskutieren.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Yannick Lubisch hielt Thomas Kufen in den Domstuben einen engagierten Vortrag zu aktuellen Entwicklungen im Stadtgebiet. Anschließend wurde eine offene Gesprächsrunde eröffnet, in der die Bürger ihre Anliegen äußern konnten. Im Zentrum stand natürlich das integrierte Konzept für Heidhausen und speziell den Heidhauser Platz, welches die dortigen Christdemokraten seit Monaten vorantreiben. „Ein rundum gelungener Abend“, sagte Yannick Lubisch hinterher: „Wir haben eine konstruktive Diskussion erlebt. Vieles von dem, was angesprochen wurde, wird in Anträge der Bezirksvertretung eingearbeitet. Wir werden die Anliegen der Bürger in Heidhausen und Fischlaken mit großem Engagement vorantreiben.“

„Wir vermissen eine Kneipe“

Er fühle sich in Heidhausen sauwohl, erklärte ein „assimilierter“ Bayer, doch es fehle etwas: „Wir vermissen den Ratskrug, wir vermissen eine Kneipe, in der Stammtischgespräche noch möglich sind. Heidhausen ist zu einem Schlafviertel geworden.“ Lubisch war Feuer und Flamme: „Mich als Studenten haben Sie mit ihrer Idee einer Kneipe sofort überzeugt.“ Es wurde auch moniert, dass es so gut wie keine nicht kommerziellen Angebote für Jugendliche gebe. Den Vorschlag einer Heidhauserin, eine Bücherkiste in einem kleinen Pavillon mit Sitzmöglichkeiten zu installieren, griff Bezirksbürgermeister Michael Bonmann auf: „Wir haben in der BV vorhin genau so ein Projekt für Kettwig angestoßen. So etwas wäre auch in Heidhausen wünschenswert.“ Ebenso ging es um die Entwicklung in Fischlaken. Das einstige Zentrum am Schwarzen schrumpfe immer mehr. Zwar gebe es dort noch Gaststätten, aber sonst? An der Fischlaker Straße stehe doch neuerdings ein Ladenlokal leer, das bis vor kurzem noch eine Postfiliale beherbergte. Warum dort nicht einen Nachbarschaftstreff auf nicht kommerzieller Basis gründen? OB Kufen gefiel diese Idee sehr: „Das ist genau das, was wir zurzeit in der Stadt versuchen. Wir wollen ermöglichen, dass zeitlich befristet Startups ein Geschäft eröffnen können. Ein sogenannter Popup-Store. So etwas könnte auch in Fischlaken klappen. Es gibt auch die Möglichkeit, über unseren Fonds fürs Ehrenamt eine kleine Fördersumme zu bekommen, zum Beispiel für Fortbildungen oder Fahrkarten für die Ehrenamtliche.“ Auf die Frage nach der Grundsteuer wurde das Stadtoberhaupt vorsichtig: „Wir haben jetzt das Urteil. Aber in Essen macht Grundsteuer eine ganze Menge an Geld aus. Darauf können wir nicht verzichten. Aber wir haben den Hebesatz unlängst schon zweimal erhöht, da ist meiner Ansicht nach das Ende der Fahnenstange erreicht.“

Junge Familien, viele Kinder

Es hatten sich auch Neubürger eingefunden, die in jüngster Zeit an die Grüne Harfe gezogen sind. Die jungen Väter berichteten von ihrem Start in der neuen Heimat: „Wir fühlen uns hier sehr wohl. Wir sind rund hundert Familien, alle recht jung, sehr viele Kinder. Da entwickelt sich gerade eine Supernachbarschaft.“ Aber die vielen Kinder seien offensichtlich in den Planungen der Stadt nicht berücksichtigt. Kitas und Schulen seien doch gar nicht auf solch einen Ansturm vorbereitet, da habe die Verwaltung wohl gepennt. Auch das Thema der Mobilität werde den Bedürfnissen nicht gerecht. Wenn eine Familie nur ein Auto habe, werde es eng, da die Verbindungen im ÖPNV bestenfalls mittelmäßig sein. Ehrlich gab OB Kufen zu, dass er sich in dieses Thema noch vertiefen müsse. Yannick Lubisch sieht ebenfalls die Probleme bei Anbindung und Kinderbetreuung: „Es besteht die Überlegung, den Schnellbus auch am Heidhauser Platz halten zu lassen. Auch werben wir für eine Folgenutzung des verwaisten Volkswaldes. Dort würden wir einen Waldkindergarten bevorzugen.“ Bezirksbürgermeister Michael Bonmann berichtete, dass der BV die Information vorläge, dass eine neue Kita an der Jacobsallee vielleicht schon 2020, aber spätestens 2021 an den Start gehe. Auch das Thema der aus allen Nähten platzenden und sanierungsbedürftigen Grundschule werde genau beobachtet: „Wir haben gefordert, dass auch dort ausgebaut wird.“ Cora Tschangizian stieß ins gleiche Horn: „Wir müssen eine gute Ausbildung unterstützen. Doch die Stadt hat sich vor zwei Jahren schon nicht darum gekümmert, dass wir die Grundschule ausbauen wollen.“ Thomas Kufen sieht das Problem: „Wir haben uns im Januar erstmals mit allen Schulleitungen getroffen. Dort konnten die brennenden Fragen gestellt werden.“ Die Heidhauser Eltern fordern weiterhin vehement einen angemessenen ÖPNV und mehr Plätze für Schüler in dann auch entsprechend modernisierten Schulgebäuden. Als der Oberbürgermeister von den Schwierigkeiten sprach, der Entwicklung einer jetzt wieder wachsenden Stadt Essen gerecht zu werden, erntete er einen energischen Ruf aus dem Publikum: „Dann sorgen Sie dafür, dass die Stadt weiter wachsen kann. Bauen Sie Schulen!“

OB Thomas Kufen lauscht dem Vortrag des Ortsvorsitzenden Yannick Lubisch.
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Die Bürger hörten gut zu, brachten auch ihre Ideen und Sorgen ein. 
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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