Werdener Ortspolitiker kämpfen für eine Bushaltestelle am Bergfriedhof
Auch an ältere Mitbürger denken
Die neuen Quartierbusse 182 und 192 der Ruhrbahn finden viele Fans in Werden und Werden-Land. Vier Ortspolitiker sind jetzt aber von vor allem älteren Mitbürgern angesprochen worden und wollen für eine Anbindung des Bergfriedhofes an den ÖPNV kämpfen.
Sie treffen sich am Haupteingang der 1934 eröffneten, 13,77 Hektar großen und landschaftlich schön gelegenen Fischlaker Anlage: Gisela Berndt, Benjamin Brenk, Hanslothar Kranz und Herbert Schermuly sitzen alle in der Bezirksvertretung. Schermuly und Brenk sind zudem Stellvertreter der Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt. Hier und heute treten die drei Christdemokraten und der „Sozi“ gemeinsam auf. Parteipolitik spielt keine Rolle, denn es geht ihnen ausschließlich um die Sache.
Herbert Schermuly trägt engagiert vor, wie sehr Anwohner von Albermannstraße, Mintropstraße und Unterer Pustenberg darunter zu leiden hätten, dass die neue Linienführung des Quartiersbusses die Kellerstraße von der Versorgung abgeschnitten habe. Hier würden nämlich viele ältere Werdener wohnen und er weiterhin dafür streiten, bei einer der nächsten Fahrplananpassung diese Strecke wieder aufzunehmen. Gisela Berndt nickt zustimmend. Sie ist direkt betroffen von der Streichung der Kellerstraßen-Linie und meint süffisant: „Komisch. Sonst geht alles immer wahnsinnig langsam. Doch die Haltestellenschilder Albermannstraße und Steinbeck waren ratzfatz weg.“
Wege ersparen
Eine weitere Entscheidung der Ruhrbahn ärgert gerade ältere Mitbürger: Warum ist zwar der kleine Friedhof Werden II am Heskämpchen an die Ringbuslinie angebunden, aber der mehr als viermal so große Bergfriedhof immer noch nicht? Benjamin Brenk schaut sich um: „Die Friedhofanlage hier am Scheppener Weg ist doch sowieso schon riesig. Da sollten wir doch denen zusätzliche Wege ersparen, die nicht so gut zu Fuß sind.“ Das kann Frank Kammann nur bestätigen. Als direkter Anwohner des Bergfriedhofes weiß er ganz genau, was für eine Qual der weite Fußweg von den Bushaltestellen Am Schwarzen bis hierhin ist, immerhin gute 600 Meter: „Und am Ende steht dann noch der Berg vom Scheppener Weg hoch zum bis Eingangstor. Manche der alten Leute schleppen sich hier nur mit Mühe hoch.“
Fünf Minuten länger
Die Alternativen sind dünn gesät. Nicht jeder hat ein Auto zur Verfügung und jedes Mal ein Taxi zu rufen wäre auf Dauer zu teuer. Warum also nicht den Bergfriedhof mit aufnehmen ins Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs? Das wäre doch ein guter Service für Senioren, für Mütter mit Kinderwagen, für Gehbehinderte. Hanslothar Kranz wird nicht locker lassen. Er fühlt sich in der Pflicht, auch hier seinen Mitbürgern zu helfen.
Wie sähe das praktisch aus? Wenn die Linie 182 / 192 nicht über die Fischlaker Straße fahren würde, sondern über Am Lünink und Scheppener Weg? Herbert Schermuly hat eine zusätzliche Strecke von 700 Metern sowie auch Ein- und Ausstiege an einer Haltestelle „Bergfriedhof“ eingerechnet und kommt auf eine Ausweitung der Fahrzeit von maximal fünf Minuten. Benjamin Brenk hat die wendigen Kleinbusse der Ruhrbahn vor Augen und ist sich sicher: „Hier auf dem geräumigen Vorplatz des Haupteingangs könnte so ein kleiner Bus doch prima wenden. So bräuchte man auch nur ein Haltestellenschild.“
BV soll Druck machen
Die engagierten Lokalpolitiker machen sich nichts vor. Widerstände bei der Ruhrbahn scheinen vorgezeichnet: Zu kompliziert, die Fahrzeit einer „Umrundung“ dann zu lang. Allerdings gibt Hanslothar Kranz zu bedenken, dass das Verkehrsunternehmen ja auch auf Druck aus den Stadtteilen reagiert habe und bei der letzten Fahrplananpassung die Ruhrlandklinik wieder an den Heidhauser Platz angebunden habe. Es seien also durchaus kreative Lösungen möglich. Gisela Berndt, Benjamin Brenk, Hanslothar Kranz und Herbert Schermuly werden dafür kämpfen, dass die Bezirksvertretung 9 Druck macht und bei der Ruhrbahn auf eine zukünftige ÖPNV-Anbindung des Bergfriedhofes pocht.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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