Wanderung auf dem Baldeney Steig
Als wir im September 2017 durch einen Zeitungsartikel von der Eröffnung des Baldeney Steiges erfuhren war recht schnell der Entschluss gefasst, diesen Wanderweg rund um den Essener Baldeneysee bei nächster Gelegenheit mal zu erkunden. Als nun am letzten Wochenende sich der Oktober von seiner sprichwörtlich goldenen Seite zeigte, war der passende Zeitpunkt gekommen und wir machten uns auf den Weg nach Essen.
Der Baldeney Steig stellt im Gegensatz zum Uferweg eine anspruchsvollere Möglichkeit dar den See zu umrunden. Neben der deutlich größeren Länge zeigt er auch ein ständiges auf und ab in dem hügeligen Gelände auf beiden Seiten des Sees. Dabei wurden durchgängig bereits vorher vorhandene Wege genutzt, um die Kosten möglichst gering zu halten und mit entsprechenden Markierungen versehen. Leider mussten wir feststellen, dass die Ausschilderung . . . na ja, sagen wir mal zu 97% in Ordnung war. Es liegt in der Natur der Sache, das die fehlenden 3% durchaus Probleme verursachen können. Mehrfach fehlten Schilder oder waren missverständlich, so dass wir an einigen Stellen rätselten oder falsch liefen. Da ich am Tag zuvor eine Karte vom PC-Bildschirm abfotografiert hatte und wir ein GPS-Gerät dabei hatten, hielt sich der Schaden für uns in Grenzen. Ärgerlich war es trotzdem. Unterwegs unterhielten wir uns eine Weile mit einem anderen Wanderer-Paar, die exakt an den selben Stellen auch die selben Probleme hatte. Also lag es wohl nicht an unserer eigenen Unaufmerksamkeit. Generell können wir jedem Ortsunkundigen nur empfehlen, vor dem Begehen des Baldeney Steiges sich mit Kartenmaterial in Papier- oder elektronischer Form auszurüsten.
Wir begannen die Tour in Essen-Kupferdreh und drehten die Runde im Uhrzeigersinn. Auf der Südseite des Sees erhält man einen guten Eindruck, wie das Ruhrtal in die Felder und Wiesen des Bergischen Landes übergeht. An zwei Stellen, bei Haus Scheppen und am Stauwehr wird das Niveau des Sees erreicht und jeweils ein Stück am Uferweg zurück gelegt. Nach der Überquerung des Stauwehrs geht es auf der Nordseite zunächst noch ein Stück flussabwärts bevor es dann quasi wieder in Richtung des Ausgangspunktes zurück geht. Insgesamt zeigt die Nordseite dann mehr Aussichtsmöglichkeiten. Lediglich bei der Umrundung des Parks an der Villa Hügel führt ein recht langes Stück abseits des Sees durch einen Wald. Unbedingt empfehlenswert ist noch ein kleiner Abstecher zur Korte Klippe, einem bekannten Aussichtspunkt. Diese liegt zwar nicht direkt am Steig, es wird aber durch Tafeln darauf hingewiesen. Der letzte Teil der Umrundung verläuft dann komplett um Heisingen herum am Uferweg bevor über die alte Eisenbahnbrücke wieder der Ausgangspunkt erreicht wird.
Die Strecke des Baldeney Steiges ist offiziell mit ca. 27 Kilometern angegeben. Durch einige "Irrläufer" und den zusätzlichen Abstecher zur Korte Klippe betrug unser Gesamtweg 31 Kilometer mit etwa 600 absolvierten Höhenmetern.
Ein unangenehme Erfahrung mussten wir leider noch machen, als wir uns mal zwischendurch eine wohlverdiente Pause gönnen wollten. Im Cafe "Zur Kluse" wurden wir auf der Terrasse zunächst komplett ignoriert. Als es mir dann nach mehreren Versuchen gelang eine Bedienung anzusprechen war die Auskunft, dass an diesem Tisch nicht bedient werden kann, da er reserviert ist. Nach dem Wechsel an einen nicht reservierten Tisch (wo auch immer der Unterschied war) wieder das gleiche Spiel: Erst ignorieren und dann nach mehrfachen Versuchen endlich eine Bedienung am Tisch. Die Auskunft, die dann kam, hat uns aber umgehauen und hatten wir echt noch nie gehört: Es kann nicht mehr bedient werden, weil die Kapazität überschritten ist!!! Na ja, man konnte natürlich nicht damit rechnen, dass an einem Sonntag-Nachmittag bei schönem Wetter (schon mehrere Tage vorher angekündigt) tatsächlich viele Gäste kommen. Zusätzlich blöd, wenn wir insgesamt 20 Minuten dort sitzen, bevor wir so eine Auskunft bekommen und ohne Stärkung weiter ziehen müssen. Weiter ging es dann übrigens zum nächsten Cafe "Heimliche Liebe". Dort war es auch sehr voll, aber es hat alles reibungslos geklappt.
Immerhin dauerte durch die verschiedenen ungeplanten Zeiten die Wanderung so lange, dass wir am Ende noch den Sonnenuntergang über dem Baldeneysee genießen konnten.
Hat ja auch was :-))
In meiner Fotostrecke finden sich in den Bildunterschriften noch Beschreibungen zu einigen Stationen des Baldeney Steiges und am Ende die aufgezeichnete Strecke unserer Tour. Trotz einiger störenden Einflüsse war es eine schöne Tour und ich hoffe, ihr habt auch ein wenig Spaß beim Nachwandern in der Fotostrecke!
Autor:Armin von Preetzmann aus Castrop-Rauxel |
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