Sommercamp für Grundschüler beim BEW in Heidhausen zum Thema Umweltschutz
Ferien mit dem Umweltfuchs

Im Hesperbach werden ganz vorsichtig kleinste Lebewesen eingefangen. 
Foto: Henschke
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  • Im Hesperbach werden ganz vorsichtig kleinste Lebewesen eingefangen.
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Es plätschert der Bach, er ladet aber wohl kaum zum Bade. Dafür ist die Hesper einfach zu kalt. Eifrige Umweltforscher in Gummistiefeln schleichen durchs flache Gewässer und halten Ausschau nach klitzekleinen Tierchen.

Denn heute geht es bei ihrem Ferienprogramm ums Wasser, noch genauer um seine Bewohner. Nach einer kurzen Wanderung haben die Kinder eine Furt des Hesperbachs gefunden, in der sie gefahrlos auf Entdeckung gehen können. Vielleicht versteckt sich etwas unter diesem Stein? Werde ich an dem im Bach liegenden Totholz fündig? Die kleinen Forscher ziehen ein Sieb durchs Wasser, fangen so ganz vorsichtig kleinste Lebewesen, streifen sie dann mit Pinseln sorgfältig ab in die bereitstehenden Schalen.

Rund um den Umweltschutz

Die Ausbeute ist gut, damit geht es den Berg hinauf bis ganz oben nach Heidhausen. Dort wartet schon das mobile Umweltlabor Lumbricus. Das BEW an der Wimberstraße ist die zentrale Fortbildungseinrichtung des Landes NRW im Umweltschutz. Wo sonst Erwachsene im Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft lernen, findet erstmalig ein Sommercamp für Grundschulkinder statt. Mit einem bunten, unterhaltsamen aber auch vor allem informativen Programm. Eine Woche lang dreht sich alles um das Thema Umweltschutz. Jeder Tag steht unter einem anderen Motto. Das BEW steht direkt neben einem Wald, da kann man mit dem Förster Erstaunliches entdecken. Auf spielerische Art und Weise erfahren die Kinder, wie das Ökosystem Wald wirklich funktioniert. Sie setzen ihre Sinne ein: Beobachten, Tasten, Fühlen, Erkennen, Erleben. Sogar ein richtiges Lagerfeuer prasselt, natürlich in Sicherheitsabstand zum Wald.

Hinter die Kulissen schauen

Am nächsten Tag bewaffnen sich die Teilnehmer mit Müllsäcken, Greifern und Handschuhen. Los geht es  auf die Werdener Brehminsel zum gemeinsamen Müllsammeln. Erstaunlich, was da zusammen kommt. Aber wie trennt man den Müll ordentlich und wofür ist das überhaupt gut? Einige tolle Ideen fürs Upcycling werden vorgestellt und inspirieren die Grundschüler, sich selbst Neues aus Altem zu basteln. Der Mittelhammshof lädt die Kinder ein. Bauer Günter Maas stellt seinen Bioland-Bauernhof vor. Spannend, mal hinter die Kulissen zu schauen. Wie funktioniert ökologische Landwirtschaft und warum ist sie so wichtig für die Umwelt und unsere Ernährung? Die kleinen Umweltfüchse erfahren ganz viel über regionale und saisonale Lebensmittel. Energie ist ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz. Die Kinder bauen am vierten Tag Solar-Rennwagen und veranstalten einen Wettbewerb. Selber machen statt kaufen, das kann schon ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz sein. In der Papierwerkstatt können die Teilnehmer aktiv werden.

Was wimmelt da im Wasser?

Wasser ist Lebensgrundlage aller Lebewesen und alles andere als langweilig. Mit ihren Funden kehren die Kinder von ihrer Bachexkursion zurück zum BEW. Dort steht ein stattlicher Bus, der als rollendes Klassenzimmer der Naturschutz- und Umweltschutz-Akademie kreuz und quer durch NRW fährt. Der Umweltbus bietet 28 Arbeitsplätze und eine Laborausrüstung mit Mess- und Analysegeräten. Hier untersuchen die Kinder nun ihre Wasserproben. Durch die entdeckten Tierarten kann man die Wasserqualität ermitteln. Hochkonzentriert blicken die Kinder durch ihre Stereolupen auf die Tierchen in den Petrischalen. Anhand eines Fragenkataloges werden die Arten bestimmt: Hat es Beine? Wenn ja, wie viele? Auf einem Arbeitsblatt sind die in heimischen Fließgewässern am häufigsten vorkommenden wirbellosen Tiere aufgelistet. Ein Flohkrebs, ein Egel, eine Libellenlarve. Höchst erstaunlich die Köcherfliege, deren Larven sich mit einer selbstgebauten Wohnröhre schützen. Das Vorkommen von Köcherfliegenlarven könnte ein Indikator sein für gute bis sehr gute Wasserqualität. Die gefundenen Tiere sind übrigens nur ausgeliehen, werden hinterher wieder zurückgebracht in ihren Heimatbach.
Am Nachmittag werden die Kinder sich noch intensiv mit Abwasser beschäftigen. Dann sind diese fünf erlebnisreichen Tage vorbei und die jungen Forscher um einiges schlauer. In Sachen Umweltschutz macht ihnen jetzt keiner mehr was vor.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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