Weltmeisterlicher Jubel

Im Werdener Jugend-und Bürgerzentrum ist das WM-Fieber ausgebrochen

Der Ball rollt. Während im fernen Russland die Fußballer ihren Weltmeister ausspielen, geht es im JUBB hoch her. Zwei kleine Mädchen liefern sich am Tischkicker eine heiße Schlacht.

Im Werdener Jugend-und Bürgerzentrum ist das WM-Fieber ausgebrochen. Das große Fußball-Fest für die ganze Familie geizt nicht mit Attraktionen. Da können sich die kleinen und großen Besucher kreativ schminken lassen. Wo sonst Schmetterling, Löwen und Prinzessinnen gefragt sind, tun es diesmal die Farben Schwarz, Rot und Gold. Johanna lässt sich ihr Gesicht in den Nationalfarben bemalen. Keine Frage, wem sie den Titelgewinn wünscht und auch zutraut: „Deutschland gewinnt. Das glaube ich schon.“ Um ihre Überzeugung zu unterstreichen, demonstriert sie direkt einmal, was für Freudensprünge sie machen wird, wenn Jogis Jungs wirklich den Pokal verteidigen können. Auch Monika Mathiszik macht keinen Hehl aus ihrer Fußballbegeisterung und trägt keck den schwarz-rot-goldenen Hut auf dem Kopf. Unermüdlich knotet die Erzieherin Figuren aus Luftballons. Der Affe auf der Palme oder der Hund an der Leine sind heute mal nicht so gefragt: „Schwerter gehen immer. Und zurzeit natürlich die Deutschland-Hüte.“

Alle haben gewonnen

Nebenan wird eifrig kontrolliert: „Nummer 96? Schade, die habe ich schon…“ Zu jeder WM das Gleiche: Man möchte das Stickeralbum voll bekommen und kauft jede Menge Tütchen. Doch bald häufen sich die doppelten Klebebildchen. Ein Klassiker ist daher die Tauschbörse. Mit etwas Glück kann man hier die noch fehlenden Panini-Bilder ergattern. Gut im Geschäft sind Benedikt und Konstantin. Immer mehr Karten wandern auf den Stapel der Fußballerbilder, die ihnen noch in der Sammlung fehlten. Die Mama hilft und kann ihre Jungs kaum bremsen: „Die kleben wir zu Hause in Ruhe ein. Ok?“ Also gut, dafür präsentieren die Zwillinge noch ihren Weltmeisterjubel. Perfekt. Da kann jetzt ja gar nichts mehr schiefgehen für die Nationalelf.
Beim Reaktionsspiel „Schnapp zu“ müssen die Kids normalerweise Stofftiere erhaschen. Hier und heute hängen dort aber Fußbälle und müssen reaktionsschnell geschnappt werden. So viel Aktivität macht hungrig und durstig. Dafür stehen am Wesselswerth Grillwurst und kühle Getränke, Popcorn und Slusheis bereit. Um die Ecke kommt Bufdi Henrik Vorholt. Völlig ausgepumpt lässt er sich auf den Stuhl sinken. Im Garten hat er mit den Kindern gekickt: „Ich musste denen mal zeigen, wie das geht.“ Aber wer hier in Wirklichkeit wem was vorgemacht hat, stellt der kleine Wuschelkopp neben ihm in Frage: „Naja, das war doch wohl eher anders rum…“ Der Bundesfreiwilligendienstler lächelt milde und betont: „Am Ende ging es irgendwie unentschieden aus oder so. Wir hatten jedenfalls Megaspaß. Also haben alle gewonnen.“