Auch die 46. Auflage war gut besucht
Kumpeltreff im Hespertal
Es war wie immer schön zu sehen, dass sich nach so vielen Jahren die Kumpel noch die Treue halten und an ihrem Treffen festhalten. Längst schon wohnen nicht mehr alle Kumpel in Essen, Klaus Zeche ist zum Beispiel extra aus Wilhelmshaven angereist.
Auch wenn die Gesundheit nicht mehr bei allen so mitspielt wie man sich das wünscht, so lassen es sich die Herren trotzdem nicht nehmen, zum Treffen der ehemaligen Kumpel von Pörtingssiepen/Carl Funke zu erscheinen. Pünktlich um 18 Uhr eröffnet Schirmherr Hanslothar Kranz die Veranstaltung und dankt allen für ihr Erscheinen. In einer Schweigeminute wird den verstorbenen Kumpeln gedacht.
Dirk Hagedorn dankt Kranz für seinen Einsatz für die Kumpel und die Geschichte in Werden und überreicht einen großen Kohlebrocken, der als einer der letzten auf dem Steinkohlebergwerk "Prosper Haniel" Ende 2018 gefördert wurde, bevor der Steinkohlebergbau in Deutschland eingestellt wurde. "Mir ist es wichtig, die Geschichte des Bergbaus und der damit verbundenen wichtigen und schweren Arbeit der Kumpels für die Nachwelt lebendig zu halten und fortzuführen. So waren unter den Kumpeln auch einige Gäste und Interessierte, über die ich mich ganz besonders gefreut habe", sagt der Vorsitzende Hagedorn.
Viele Gäste kamen
Unter den Gästen war u.a. der Sohn des letzten Betriebsführers der Zeche Hermann im Hespertal, die eng mit der Zeche Pörtingssiepen zusammen gearbeitet hat, sowie Gerhard Löpertz, der in den 1960er Jahren noch selbst Untertage als Zechenelektriker auf der Zeche Hermann im Einsatz war und einiges von seiner Arbeit erzählen kann:
"Die Zeche Pörtingssiepen hat auf den tieferen Sohlen und die Schichten unter der Zeche Hermann abgebaut, so hörten wir immer die Sprengungen von Pörtingssiepen unter uns. 1961 wurde im Hespertal noch Untertage mit Pferden gearbeitet. Mir haben die Tiere immer Leid getan", sagt Löpertz - aber auch für die Kumpel war die Arbeit nicht immer leicht. Hagedorn zeigt einige Bilder zur Geschichte der Zeche und knüpft mit kleineren Filmen an längst vergangene Zeiten an und im Film fällt nochmal der Förderturm von Schacht II. Kranz wirft ein, dass es vorher zwar Ideen gab - z.B. ein Restaurant - wie man den Förderturm nutzen wollte, aber eine Erhaltung des Turms dann leider doch nicht möglich war. Clemens Clasen, der selber auf Pörtingssiepen gearbeitet hat erklärt, dass in jedem Pfeiler des Förderturmes etwas anderes untergebracht war: Neben einer Treppe, Rohren und Versorgungsleitungen war in einem Pfeiler sogar ein kleiner elektrischer Aufzug.
Im anschließenden Videovortrag von Clasen geht es aber hauptsächlich um das Thema "Baldeneysee und seine Entstehung".
Der Film vermittelt auf anschauliche Weise, welche Mühen für den Bau nötig waren und welcher Zugewinn der See für die Region ist.
Ein schöner und interessanter Abend endet wie immer mit dem Singen des Steigerliedes und dem obligatorischen Schnaps, den Hanslothar Kranz spendet.
Auch im nächsten Jahr (am 2. Mai) wird es wieder einen Treff der Kumpels von Pörtingssiepen/Carl Funke geben - da sind sich alle einig, nur die Örtlichkeit wird noch bekannt gegeben...
Autor:Nina van Bevern aus Essen-Werden |
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