Im Werdener „Wohnen mit Service“ singen die Bewohner gemeinsam gegen die Krise
Glück Auf!

Im Werdener „Wohnen mit Service“ singen die Bewohner gemeinsam gegen die Krise.
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Viele haben seit Wochen ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Kontaktsperre. Alleinsein. Die Corona-Krise verlangt gerade den Älteren viel ab. Doch gemeinschaftliches Singen hilft.

Das Werdener „Wohnen mit Service“ bildet ein Karree an Dudenstraße, Dückerstraße und Heckstraße und ermöglicht Senioren, weiterhin selbstbestimmt leben zu können. Die Wohnungen sind barrierefrei und größtenteils mit Balkonen oder Terrassen ausgestattet. Ein 24-Stunden-Notrufservice gehört hier zum Standard. Der Innenhof mit seinem Rundbrunnen und vielen Sitzgelegenheiten wird gerne genutzt, ansonsten ist es ja auch nicht weit bis zur Altstadt. Jeder Mieter entscheidet selbst, ob und in welchem Umfang er an den zahlreichen Hilfs- und Freizeitangeboten teilnimmt. Doch zurzeit verbringen die Menschen ihre Zeit daheim. Das umfangreiches Kursangebot, gemeinsame Feste und Ausflüge müssen zurückstehen. Da fällt einem schon mal die Decke auf den Kopf und die Gedanken beginnen zu kreisen. Das ist überhaupt nicht gut, dachte sich Ute Müller-Grieger vom Sozialdienst des Hauses.

Tulpen aus Amsterdam

Weltweit finden Solidaritätsbekundungen statt, die Menschen stellen sich ans Fenster und machen Lärm, applaudieren den Helfern und Unterstützern, die alles am Laufen halten. Ob in Pflege, Lebensmittelhandel, an anderer Stelle, ihnen wird mit diesen Aktionen Dankbarkeit bekundet. In Werden wird gesungen. Mittwochs und freitags um Viertel vor Zwölf versammeln sich die Bewohner auf ihren zum Innenhof liegenden Balkonen und erfreuen sich des sonnigen Wetters. Erst einmal wird kräftig mit Küchengerät geklappert und gescheppert, dazu gehupt. Dann hat Ute Müller-Grieger eine erfreuliche Nachricht zu vermelden: „Wir haben ein Geburtstagskind.“ Maria Ott wird zarte 96 Jahre jung und winkt freundlich vom Balkon. „Zum Geburtstag viel Glück“ klingt aus unzähligen Kehlen. Dann geht es weiter mit fröhlichen und Mut machenden Liedern. Mit „Tulpen aus Amsterdam“ und „Hoch auf dem gelben Wagen“. Begleitet wird dieser ungewöhnliche Sängerkreis von zwei Akkordeons. Ganz oben stimmen Hildegard Lelgemann und Horst Leun das Steigerlied an. Ein fröhliches „Glück Auf“ tut in diesen schweren Zeiten richtig gut. Nach einem „Auf Wiedersehen“ und vielem eifrigen Zuwinken kehren die alten Leutchen mit glücklichen Gesichtern in ihre Wohnungen zurück.

Im Werdener „Wohnen mit Service“ singen die Bewohner gemeinsam gegen die Krise.
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Von oben tönen die Akkordeons, von den Balkonen wird gesungen und fröhlich gewunken.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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