Die Propsteipfarrei St. Ludgerus möchte die Domstuben modernisieren und barrierefrei umbauen
Eine waddische Institution

Die Propsteipfarrei St. Ludgerus möchte die Domstuben modernisieren und barrierefrei umbauen.  
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Aus dem 1787 unter Abt Bernhard II. Bierbaum als Elementarschule entstandenen Gebäude wurde 1963 das Kolpinghaus. Vor rund zwölf Jahren übernahm dann Wirt Frank Hahn und kreierte die „Domstuben“. Eine waddische Institution.

Nun aber wurde dem Gastronomen fristgerecht gekündigt. Sein Pachtvertrag mit der katholischen Propsteipfarrei St. Ludgerus wird zum Jahresende beendet sein. Wo sollen zukünftig Gäste einquartiert werden? Die neun Hotelzimmer beherbergen oft Messegäste, sagt Hahn: „Ich hatte erste Buchungen für 2020 angenommen. Was nun?“ Er macht sich Sorgen um seine Angestellten: „Da sind auch Familienväter und eine Azubi im ersten Jahr. Hier hängen viele Arbeitsplätze dran.“ Als weitsichtiger Mensch hat Frank Hahn beizeiten ein zweites Standbein geschaffen. Sein zweites Hotel liegt zwischen Werden und Kettwig. Es gibt auch Pläne, noch ein Hotel zu übernehmen.

Ein Sozialprojekt

Am Standort der jetzigen Domstuben sind weitreichende Neuerungen geplant. Die Pfarrgemeinde St. Ludgerus soll zusammenwachsen. Die Ausgangslage wurde oft genug beschrieben: Sinkende Zahlen an Katholiken und Priestermangel gehen einher mit enormen Belastungen durch nicht mehr taufrische Immobilien. Sanierungsstau und laufende Kosten machen ein Handeln unausweichlich. Die Veränderung an der Brückstraße war Inhalt des Votums zum Entwicklungsprozess der Pfarrei St. Ludgerus, das bereits im November 2017 veröffentlicht wurde. Dort steht: „Mit dem Umbau der Domstuben werden Nutzungsmöglichkeiten für Gemeinde und Pfarrei, gastronomische Angebote für Besucherinnen und Besucher und gastfreundliche Räume für Pilger und Pilgergruppen verbunden. Durch die mögliche Verbindung mit einem Sozialprojekt erhielte die Einrichtung eine besondere Aufmerksamkeit.“ Die Frage war nur, wann denn genau diese Maßnahme durchgeführt werde. Nun sind Fakten geschaffen und das Projekt mit Umbau und Investitionen kann ab dem Jahr 2020 realisiert werden. Das Gebäude an der Brückstraße wird dann komplett saniert.

Verbundenheit

Bei den Werdenern ist die Verunsicherung groß: Müssen sich Vereine und Parteien für ihre Versammlungen einen anderen Ort in Werden suchen? Was ist mit Klassentreffen, was mit Karnevalsfeiern? Propst Jürgen Schmidt betont: „Wir wollen die Kirche im Stadtteil lassen. Die Pfarrei St. Ludgerus und Werden sind schon aufgrund der gemeinsamen Geschichte eng verbunden. Diese Verbundenheit möchten wir sogar noch ausbauen. Es wird weiterhin ein gastronomisches Angebot geben für die Menschen im Stadtteil. Und es sollen moderne, barrierefreie Räume für eigene Veranstaltungen der Pfarrei entstehen. Unter einem Dach werden wir also zwei Dinge vereinen. Mir ist wichtig, dass der Kirchenvorstand das im Blick hat mit den Vereinen und Verbänden.“ Möglich sei weiterhin die Verbindung mit einem Sozialprojekt: „Derzeit laufen intensive Gespräche mit externen Partnern.“ Propst Schmidt hält nichts von Schnellschüssen und übereilten Wasserstandsmeldungen: „Weil wir eine ordentliche Lösung wollen, werden wir das in Ruhe weiter planen. Das Konzept entwickeln und es dann der Öffentlichkeit vorstellen. Mit Vertrauen sehen, dass da etwas Gutes entsteht.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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