Durchgefallen - der Selbsttest Fahrschule

Volle Konzentration.
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Wenn man seit 25 Jahren ohne Unfall mit dem Auto unterwegs ist, kann man „es“, sollte man meinen. Ob Autobahn oder Tempo 30-Zone, ob rückwärts einparken oder das Wenden in drei Zügen - eigentlich kein Problem, oder? Dachten wir auch! Bis zum Sebsttest mit Franz-Josef Malzewski von der gleichnamigen Fahrschule mit Filialen in Kettwig, Werden und in der Innenstadt.

Modern geht es heute zu - das ist bereits beim Betreten der Kettwiger Niederlassung der Fahrschule Malzewski zu erkennen. Wo noch vor 25 Jahren Matchbox-Autos, eine normale Tafel und vielleicht noch ein Oberlicht-Projektor das Bild der Fahrschule bestimmten, haben heute (natürlich) Computer, Beamer und „Theo“ Einzug gehalten.
„Theo“ ist eine Art mobiler Führerscheintrainer im Handy-Format, kann in der Fahrschule ausgeliehen werden und unterstützt die Fahrschüler beim Büffeln für die Theorie-Prüfung. „Es hat sich einiges geändert in den vergangenen 25 Jahren“, freut sich Inhaber Franz-Josef Malzewski. „Man muss sich natürlich den Bedürfnissen seiner Schüler anpassen - mit Matchbox-Autos lockt man heute niemanden hinterm Ofen vor.“ Während vor 25 Jahren ein Führerschein ganz selbstverständlich zum Erwachsenwerden - ja beinah zur Allgemeinbildung - gehörte, haben die Jugendlichen heute durchaus auch andere Interessen. „Und auch ganz anderen Stress - viele gehen lange zur Schule, können erst ab 18 oder 19 Uhr eine Fahrstunde buchen. Freitagabend ist erst einmal ‚chillen‘ angesagt - einen Termin zu finden ist nicht ganz einfach“, schmunzelt der Fahrlehrer.
Macht man heute seinen Führerschein, braucht man im Schnitt sechs Monate und gibt zwischen 1.100 und 1.500 Euro aus. „Geht natürlich auch schneller - empfehlen wir allerdings nicht!“

"Hier wären Sie jetzt durchgefallen!"

Gut, dass mein Führerschein bereits bestanden und bezahlt ist - aber wie sieht es mit meinen (doch hoffentlich nicht angestaubten) praktischen Kenntnissen aus?
Also rein ins Auto und los. Mit dem Fahrschulwagen in Größe eines Jeeps durch die engen Kettwiger Gässchen zu fahren, ist die erste Herausforderung. „Das machen Sie doch gut! Langsam in die Straße reintasten und auf die Fußgänger achten - prima.“ Na also - ich kann es doch! Aber das Glücksgefühl ist nur von kurzer Dauer. Angekommen auf der Meisenburgstraße wird mir freundlich mitgeteilt: „Hier wären Sie jetzt durchgefallen.“ Aber warum nur? „Erst da vorne beginnt die Tempo 70-Zone. Sie sind eindeutig viel zu schnell gefahren.“ Oh mist - doch ein kleiner Rennfahrer?
Gute 45 Minuten fahren wir durch Essen: Autobahn, Innenstadt und kleine Wohnstraßen inklusive Einparken (das moderne Auto von heute kann das ganz alleine!). Durchgefallen bin ich noch mindestens zwei Mal. Ein überfahrenes Stoppschild und das rücksichtslose Heranfahren an einen Mitarbeiter von Grün und Gruga wurden mir zum Verhängnis - zu schnell war ich wohl auch noch das eine oder andere Mal! Meine Haltungsnoten sind auch nicht die besten. „Sie müssen das Lenkrad richtig anfassen - nicht die Hände locker ablegen. So können Sie im Notfall nicht schnell reagieren!“

"Wo gehören die Hände hin?"

Ganz schön anstrengend ist es, wenn der eigene Fahrstil ununterbrochen auf dem Prüfstand steht. Auf das Urteil des Profis bin ich dennoch gespannt: Macht mich das Ergebnis zu einem schlechten Autofahrer? „Nein - sicher nicht. Sie halten sich nur nicht an alle Regeln.“ Mitfahren würde Franz-Josef Malzewski aber trotzdem wieder - versprochen!

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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