Der ökumenische Männertreff lud ins Haus Fuhr zu Waffeln und mehr für den guten Zweck
Alles kann, nichts muss
Der ökonomische Männertreff... Quatsch, der ökumenische Männertreff lädt herzlich ein ins Foyer im Haus Fuhr.
Thomas ist der „Chef“ der Kompanie. Hier nennt sich das aber Koordinator. Hier gibt es zwar nur Gleiche unter Gleichen. Aber einer muss sich halt kümmern. Wobei die anderen mithelfen und ihre Kontakte spielen lassen, um ein ansprechendes Jahresprogramm zu zaubern. Eine sich selbst organisierende Gemeinschaft von vielseitig interessierten Männer halt. Und Waffeln backen können die.
Nun ja, aus gesicherten Quellen sickerte bereits durch, dass der Waffelteig aus weiblicher Hand stammt. Conrad mag jetzt das Geheimrezept seiner Frau Sybille nicht komplett verraten, gibt aber einen Tipp: „Da gehört natürlich keine Milch rein, sondern Sprudelwasser.“ Das Rezept habe sich bewährt über Jahrzehnte. In der Küche geht es hektisch zu und der „Chef“ kommt zur Kontrolle. Stopft sich die Waffel in den Mund und schmatzt anerkennend: „Lecker.“ Nach dieser höchst offiziellen Endabnahme kann nun das Bewirten starten. Der Männertreff backt, kocht, schmiert und serviert: Waffeln, Kuchen, Schmalzbrote, Kaffee, Säfte. Und natürlich Glühwein. Alle gratis, doch auf den Tischen lümmeln dezent so hungrige Kästchen herum: „Für Spenden. Danke.“ Um 14 Uhr sind noch nicht alle Tische besetzt. Da bleibt noch Zeit, um zu quatschen. Der Freddy gibt den Oberkellner mit Schmäh und macht dabei gute Figur: „Einen Kaffee zur Waffel, der Herr?“
Für jeden Geschmack
Die Männer treffen sich regelmäßig im Kaminzimmer des Hauses Heck, so viel ist klar. Doch was treiben die dort? Ist das so eine Art Stammtisch? Mitnichten. Seit zwölf Jahren finden sich jeden dritten Mittwoch im Monat abends und zwanglos Männer jeden Alters, aller Couleur und Religionen, im Haus Heck zusammen. Man kommt oder kommt nicht. Die Teilnahme ist nämlich nicht verpflichtend, von daher schwankt der Zuspruch von um die 20 bis über 30 Männers. Gemeinsam wird ein Programm festgelegt, das ein möglichst breites Spektrum für jeden Geschmack abdeckt. Gruppenzwang gibt es nicht: Alles kann, nichts muss. Spannend ging es zu 2018: Referate über die Arbeit im Frauenhaus, über Tumorforschung, über Gelassenheit am Ende des Lebens und über zukünftige Kooperationen im Zeichen der Ökumene. Für theologische Themen war Pfarrer Oliver Ruoss zur Stelle. Unterhaltung kam natürlich im Männertreff auch nicht zu kurz. Grillen und Umtrunk an der Jugendherberge, Besichtigungen von Ausstellungen mit einem Museumsfachmann oder der Werdener Wälder mit dem Förster gehörten dazu.
Ein Kaffee im Stehen
Im Haus Fuhr wuseln derweil Eberhard, Helmut, Jochen und Werner in ihren schicken Schürzen höchst geschäftig umeinander. Der Freddy bietet schon wieder einen Kaffee an, der Clemens trinkt seinen in aller Eile und im Stehen: „Damit mehr hineinpasst.“ Der Männertreff ist diesmal Gastgeber der Eröffnung von „Werden leuchtet“, dem lebendigen Adventskalender. Wie kann es anders sein? Die Männer haben sich Frauen eingeladen. Genaugenommen vier. Die Vierte Frau begrüßt gesanglich den Advent. Hinterher wird Kassensturz gemacht und die Männer haben stolze elfhundert Euro eingespielt. David Höltgen von der Stiftung des Fußballers Neven Subotic hatte bei einem Vortrag einen so starken Eindruck hinterlassen, dass der Erlös der Aktion „Waffeln backen“ in diesem Jahr voll zugunsten dieser wichtigen Arbeit für sauberes Wasser und Hygiene für Kinder in Äthiopien geht. Denn hier kommen die Spendenbeträge auch wirklich an.
Umfangreiches Programm 2019
Und wie geht es weiter? Da wird ein gut fünf Meter hoher Weihnachtsbaum in der Evangelischen Kirche aufgestellt. Beendet wird das Jahr mit einem gemütlichen Weihnachtsabend unter der Leitung von Carsten Linck im Bürgermeisterhaus.
Das Programm für 2019 wurde demokratisch abgestimmt. Es sprechen der Jesuit Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach sowie die Pfarrer Klaus Baltes und Oliver Ruoss. Ein Abend befasst sich mit Naturheilkunde, ein anderer mit Gedächtnistraining. Der „Weiße Ring“ wird die Problematik um Opfer von Gewaltverbrechen darstellen. Ein weiteres Thema ist die Geschichte der Hespertalbahn. Aber auch Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Gesang und Literatur stehen noch im Programm, sowie eine große Auswahl von Außenterminen. Bauhaus wird 100 in Oberhausen, Köln unterirdisch, Krippenführung oder Wanderungen in die nahe oder erweiterte Umgebung sind eingeplant. Interesse bekommen? Weitere Infos sind unter maennertreff@kirche-werden.de zu bekommen. Männer jeden Alters sind willkommen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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