100 Jahre BH und die ewige Frage: Vorne oder hinten?

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Der Büstenhalter - liebevoll BH genannt - feiert in dieser Woche seinen 100. Geburtstag. Erst? Da fragt sich die moderne Frau, wie das vorher ging. Grund genug, für Silke Heidenblut und Julia Urselmann aus der Redaktion mal rumzufragen: Wie war das denn mit dem ersten BH? Und womit frau gar nicht rechnet: Auch Männer können dazu eine Geschichte erzählen...

Die US-Amerikanerin Mary Phelps Jacob hat ihn 1914 erfunden. Warum? Weil sie so große Brüste hatte - und das klassische Korsett als Folter empfand.

Erfinderin Mary Phelps Jacob

Danke Mary, eine tolle Idee, (auch wenn man das zu Deiner Zeit nicht erkannt hat), denn eigentlich geht‘s nicht ohne. Denn mittlerweile hat er sich zum festen Bestandteil der weiblichen Kleidung (abgesehen von den wilden, BH-losen 70ern) gemausert. Erinnert sich denn die Frau von heute noch an ihren „Allerersten“? Eine (nicht unbedingt ernst gemeinte) Umfrage unter Kolleginnen zeigt: Nicht wirklich. Eines haben alle Geschichten gemeinsam: Der erste BH wurde mit Mama gekauft und es war meistens ziemlich peinlich! „Ich war froh, als wir wieder draußen waren!“

Der erste BH - Einkauf mit Mama

Geht das den jungen Mädels heute auch noch so? Sandra Keller von „Anka‘s Wäschemoden“ erklärt: „Klar - auch heute noch kommen junge Mädels gemeinsam mit ihren Müttern zum ersten BH-Kauf.“ Und das ist auch gut so - denn beim Kauf kann man einiges falsch machen. „Jeder Körper ist anders und gerade ein BH muss sitzen. Aber glauben sie jetzt nicht, dass nur junge Mädchen daneben greifen. Die meisten Frauen tragen einen zu kleinen BH. Ganz nach dem Motto: Ich hatte schon immer 75 B!“ Mit dem nötigen Fingerspitzengefühl seien die meisten Kundinnen dann allerdings doch noch im richtigen Körbchen gelandet. Insgesamt könne man sagen (- und das dürfte die Männerwelt doch freuen?! -), sei die Brust in Deutschland langsam aber kontinuierlich größer geworden - auch bei jungen Mädchen. „Macht nix - wir haben ja jede Menge schöner Verpackungen!“, erklärt Sandra Keller. Seit dem 12. Februar 1914 (der Tag an dem BH-Erfinderin Mary Phelps Jacob ihr Patent anmeldete) hat sich da doch einiges getan. Ob zarteste, rote Spitze, Sport-BH, Neckholder, variable Träger für jedes noch so raffinierte Abendkleid oder die solide Variante ohne Bügel für jeden Tag: Die Frau von heute hat die Qual der Wahl - ganz ohne Folter.
Gelegentlich verirrt sich auch ein Mann in das Fachgeschäft, um seiner Herzallerliebsten daheim (oder vielleicht doch sich selbst?) eine Freude zu machen. „Meistens sind die Männer bestens informiert. Ich denke, sie haben im Vorfeld einfach gut recherchiert und einen Blick in das Wäschefach geworfen. Und natürlich wird dann nicht der Sport-BH gekauft - Spitze, Spitze, Spitze!“, bringt es Sandra Keller auf den Punkt.

Doppel D gibt es nicht mehr

Und wie ist das jetzt mit den Männergeschichten zum Stichwort „erster BH“? Tja, der eine Kollege erinnert sich genau: „Ich wusste nicht, wie ich ihn aufkriegen soll. Es war schließlich mein erster. Und ich war so aufgeregt...“ Er war 15 Jahre jung und traf ausgerechnet auf ein Stück mit Verschluss vorn. Dieses Problem kannte der andere Kollege nicht: „Meine Mutter war Schneiderin, bei uns lagen überall Mode-Hefte rum. Ich habe mich vorher ganz schlau gemacht, wie das geht. Schließlich muss man vorbereitet sein...“ Tja, dann klappt es auch beim Mann mit dem BH!
Nochmal danke, liebe Mary aus den USA, für diese schönen Geschichten!

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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