Trommeln wie für Weltmeister
Kursprogramm des Bürgerzentrums speziell für Väter und Nachwuchs
Einen Kurs, speziell für Väter mit ihrem Nachwuchs, wollte das Werdener Jugend- und Bürgerzentrum mal anbieten und hat sich dabei für den Trommelkurs von Christoph Kammer entschieden. Der ermahnt erst einmal schmunzelnd seine gerade eintrudelnden Sprösslinge, die sofort auf die bereitstehenden Instrumente einklopfen: „Was habe ich gesagt, ist die wichtigste Regel? Getrommelt wird nur auf mein Kommando.“
Was der durchweg männlich besetzte Kurs, (obwohl auch Töchter mitgedurft hätten) heute sind drei Väter mit vier Söhnen erschienen, bei ihm lerne, sind Rhythmen die viele bestimmt schon aus ihrem Alltag kennen dürften. „So nehmen doch viele Väter ihre Kinder mal mit ins Fußballstadion, wo oft zum Anfeuern getrommelt wird“, nennt der Musiklehrer ein Beispiel. Überhaupt findet er, dass kein Mensch rhythmischer sei, als ein anderer, wenn auch bestimmte Kulturkreise vielleicht eher einen Zugang zu Instrumenten wie Trommeln hätten. Seine eigene musikalische Ausbildung an der Folkwang Universität ging auch zunächst in eine ganz andere Richtung. „Ich habe Kontrabass studiert und später eine Zusatzausbildung zum Musiklehrer gemacht.“ Irgendwann ist ihm für größere Gruppen wie Schulklassen die Trommel als ideales Instrument in den Sinn gekommen. „Es ist relativ einfach und schnell zu erlernen, außerdem haben die Kinder direkt ein Feedback und lernen sofort, hauen sie fester drauf wird’s laut, bei leichteren Schlägen leise.“
Solche lauten und leisen Töne kommen bereits aus dem Probenraum, wo sich die Großen wie die Kleinen bereits eine Dejembé-Trommel zwischen die Beine geklemmt haben. Die kleineren Teilnehmer dürfen dabei die nicht gerade kleinen und leichten Instrumente abstellen, während die größeren sie ein bisschen schräg halten. „Wenn sie ein kleines bisschen gekippt werden, klingen sie schöner“, erklärt der Experte, der um seinen Schülern den richtigen Einsatz zu erleichtern, tief in die Trickkiste greift. Mit einem roten Stift markieren alle, auch die Erwachsenen, die rechte, mit einem blauen die linke Hand und schon kann es in Vierertakten losgehen. „Wir machen auf die Eins einen Schlag mit der rechten Hand in die Mitte, auf Vier dann mit der linken Hand in die Mitte“, gibt er vor. Langsam zählt er den Rhythmus immer an und die hochkonzentrierten Schüler kommen erstaunlich schnell mit.
Der sechsjährige Moritz guckt noch ein bisschen bei seinem Vater wie es geht und kommt dann zusammen mit dem fünfjährigen Johann so rasch rein, dass es für die beiden Youngster gar keine eigene, leichtere Trommelfolge mehr Bedarf. „Hat sehr gut funktioniert“, lobt Christoph Kammer und zaubert ein Strahlen auf die Kindergesichter.
Dann werden die Abfolgen immer schwieriger, mal wird in die Mitte, mal nur an den Rand des Instruments geschlagen und alle versuchen eifrig das vorgegebene Tempo, was jetzt auch mal mit der Trillerpfeife angegeben wird, aufzunehmen. Spätestens jetzt wird klar, warum der Kurs auch ein ausgezeichnetes Training für die motorische Koordination ist: längst komme ich nicht mehr mit, ob jetzt die rechte Hand in die Mitte muss oder ob die linke an den Rand, ich gebe auf. Anders die kleinen und großen Musiker, die mir jetzt mal vorführen, wie es sich nach dem Besuch des dreiteiligen Kurses anhören kann. Schnell erfüllen laute, aber sehr rhythmische Töne den Raum, einige Kinder bewegen nicht nur ihre Hände, sondern gleich den ganzen Körper mit und hauen mal so richtig aufs Ziegenfell, mit dem laut ihrem Lehrer das Instrument bespannt wurde. Spätestens jetzt wird noch ein anderer Vorzug des Kursangebotes deutlich, den Christoph Kammer hervorhebt: „Trommeln hat einen kommunikativen Aspekt und ist eine echte Mannschaftsspotart.“
Weitere Kurse
Nach den großen Ferien gibt es weitere Trommelkurse mit Christoph Kammer im Jugend- und Bürgerzentrum. Sie finden jeweils zu drei Terminen (17.9., 1.10., 15.10. und 12.11, 26.11, 10.12.) statt. Anmeldungen werden im Büro des Bürgerzentrums unter der Rufnummer 8851149 entgegen genommen.
Autor:Birgit Hölker-Schüttler aus Essen-Werden |
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