Radio zum Anfassen

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WDR5-Sendung Lilipuz geht mit Fischlaker Grundschülern auf Sendung

„Im Ü-Wagen gibt es Überraschungseier“. Nur kurz kann WDR-Redakteur Enrique die Schüler der Fischlaker Grundschule über den Inhalt des großen Autos, was heute auf ihrem Schulhof geparkt hat, täuschen: zu gut sind die Viertklässler in den vergangenen Wochen von ihrer Klassenlehrerin Beate Bähren auf den Besuch des WDR 5-Teams vorbereitet worden. Sie sind heute dran, im Rahmen des Kinderformats „Lilipuz macht Schule“ selber eine Radiosendung zu gestalten. Und natürlich wissen sie mittlerweile, dass sich in dem Übertragungswagen, die gesamte Technik befindet, um ihre Sendung am frühen Nachmittag live über den Äther zu schicken.
„Seit 2005 besuchen wir mit dem Lilipuz-Team Grundschulen in ganz NRW“, erläutert Tobias Gehle, der heute am Set als Redaktionsleiter fungiert. Aus insgesamt sechs möglichen Sendungsformaten wie „Hexenküche“ (Experimente durchführen), der Karaoke-Sendung „Prof. Plem“ oder dem Geographie-Format „Querweltein“ hat sich die Werdener Grundschule für das „Radiomikroskop“ entschieden.
Begonnen wird das Kinderprogramm täglich mit den Klicker-Nachrichten. Die Sender-Mitarbeiter Anne-Rose Heck und Johannes Döbelt haben bereits am Vormittag damit angefangen, möglichst sendewirksame Themen aus den verschiedensten Bereichen bei den Agenturen übers Internet abzufragen. Jetzt machen sie sich auf den Weg in die Klicker-Werkstatt zum „Nachrichten kochen“. Dabei werden den Schülern mögliche Nachrichtenthemen, die später am Nachmittag live von ihnen vorgetragen werden sollen, präsentiert. Was dabei wichtig ist, hat der zehnjährige David ganz genau verstanden: „Die Nachrichten müssen neu und aktuell sein, dürfen nicht von so weit weg sein, so ist Brasilien zum Beispiel für uns nicht so wichtig und müssen verständlich und sachlich aufbereitet werden“, erläutert er.
Hier kommt auch die gute Vorarbeit ihrer Klassenlehrerin zum Tragen, die mit zwei weiteren Kollegen im Vorfeld zum WDR gereist ist, dort in die Thematik eingewiesen wurde und mit einer schönen Produktionsmappe zurückkehrte. „Darin waren Materialien für die Unterrichtsvorbereitung, so dass die Kinder in den Wochen vor dem Besuch des Radiosenders, Dinge wie, wo man relevante Nachrichten überhaupt herkriegt oder wie man sie gut schreiben kann, gelernt haben“, so Beate Bähren.
Weiter geht es im Programm mit der Themenkonferenz. Aus dem Wust möglicher Nachrichten gilt es nun diejenigen sechs herauszusuchen, die tatsächlich live in der Sendung gelesen werden sollen. Die beiden Redakteure notieren die Vorschläge der Kinder. „Genau wie im Radio für Erwachsene kommt es hier darauf an, eine ‚starke Nr. 1’ als erste Meldung zu finden“, erklärt Anne-Rose Heck. Nach einer Weile stehen sich an der Tafel die Guttenberg-Nachfolger gegen die Ereignisse in Libyen gegenüber, bevor die Schüler sich für eine Tafelseite und damit für ihren Favoriten entscheiden. Noch einmal wird diskutiert: „Der Guttenberg-Rücktritt ist doch jetzt schon nicht mehr aktuell“, gibt die neunjährige Annkristin zu Bedenken. Später entscheiden sich in der Abstimmung die meisten ihrer Mitschüler jedoch dennoch für dieses Thema als Nachrichteneinstieg. Im Vorfeld haben die Kinder der einzigen vierten Klasse der Grundschule bereits untereinander ausgemacht, wer die sechs sein dürfen, die schließlich am heutigen Sendetag, die von ihnen geschriebenen Nachrichten ins Mikrofon sprechen dürfen.
Weil es heute im nachfolgenden Wissensprogramm um das Frühlingserwachen in der Natur gehen soll, besuchen die Schüler nach den Nachrichten zusammen mit der Moderatorin Sarah Ziegler und der Biologin Verena von Keitz ein in der Nähe der Schule gelegenes Baumbeet. Dabei wird alles, was sie dabei entdecken, auch live gesendet. Heute finden die Kinder beispielsweise lila Krokusse. Die Erde beschreiben sie der Biologin als „noch kühl, aber weich“. Dann werden ein bisschen Boden und ein Krokus abgetragen und mit in den Forscherraum genommen, von dort startet die nächste Sendsequenz bzw. im mittlerweile gelernten Fachjargon das ‚Take“. Hier kommt nun das USB-Radiomikroskop zum Einsatz. „Bei dem was die Kinder dort entdecken, ist es uns wichtig, dass sie sich selber einbringen können und so lernen, welche Dinge wie Wärme oder Wasser braucht es denn tatsächlich, damit etwas zu blühen anfangen kann“, erklärt Tobias Gehle. Mit diesem Abschnitt geht ein spannender Medientag für die Fischlaker Grundschüler zu Ende, der überall in NRW in der Sendezeit am Nachmittag von den Kindern an den Radios miterlebt werden konnte.

Hintergrund
Das Format „Lilipuz macht Schule“ kann jeden Donnerstag auf der Frequenz 88,8 in der Zeit zwischen 14.05 und 15 Uhr im Radio gehört werden. Schulen, die Lust haben, am Programm teilzunehmen, können sich unter lilipuz@wdr.de melden oder bei der kostenlosen Hotline unter Tel.: 0800 220 55 55 anrufen.

Autor:

Birgit Hölker-Schüttler aus Essen-Werden

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