Osternacht in Christi Himmelfahrt
Das liebevoll gestaltete Plakat im Aushang lud zu einer besonderen Osternacht ein. Und etwas ganz Besonderes war es dann in der Tat:
Hier wurde jeder mit allen Sinnen, mit all seinen Emotionen angesprochen und mitgenommen. Besonders beeindruckend war die Lesung der Schöpfungsgeschichte, die mit riesigen, an die Wand projezierten Fotos illustriert wurde. In der dunklen Kirche ging einem der bekannte Text plötzlich nah und es wurde ganz still. Der Lesung vom Auszug aus Ägypten, der Errettung des Volkes Israel aus der Sklaverei wurde wieder auf ganz andere Art Leben eingehaucht: Zerlumpte Gestalten hockten vor dem Altar, aus Angst vor dem Krieg suchten sie verzweifelt die Nähe der anderen, unfähig daraus Kraft und Hoffnung zu schöpfen- bis einer aufstand und ihnen zurief: „ Kommt! Steht auf und geht los!“ Und so zogen sie los und nahmen uns alle mit zum Osterfeuer draußen, wo die Osterkerze angezündet wurde. Jeder hatte dabei vermutlich Bilder vor Augen wie sie jeden Tag in den Nachrichten zu sehen sind. Unmöglich, davon nicht betroffen zu sein. Durch das von Hand zu Hand weitergegebene Licht wurde es langsam immer heller in der Kirche und in den Herzen durch die Predigt zum Evangelium der Auferstehung. Da war die Rede von Ängsten, zerbrochenen Träumen, von persönlichem Scheitern. Aber auch davon, dass Jesus uns die Gewissheit schenkt, uns nicht nur in seiner Liebe geborgen zu wissen. Er schenkt uns auch die Zuversicht, nicht nur aus Lebenskrisen, sogar aus dem Tod selbst, heil und neu hervorzugehen.
Dazu passte die fröhliche Agapefeier im Anschluss. Viele folgten der Einladung und saßen an liebevoll gedeckten Tischen im Pfarrsaal bei selbst gebackenem Brot und vielen Leckereien.
Autor:Edith Toussaint aus Essen-Werden |
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