Konrad - das Kind aus der Konservenbüchse - die Kritik
Premiere feierte am vergangenen Samstag „Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse“ im Kleinen Haus des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier. Der Kinderbuchklassiker der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger aus dem Jahr 1975 ist noch bis zum 16. Dezember als Musiktheaterstück - entwickelt von Ulla Theißen und Gisbert Näther - zu sehen und natürlich vor allem zu hören.
Zum Inhalt: Frau Berta Bartolotti (herrlich bunt und stimmgewaltig: Denise Seyhan) erhält eine seltsame Lieferung: eine überdimensionale Konservendose bestückt mit einem siebenjährigen Kind - hergestellt in einer Fabrik. Sie hat den kleinen Konrad (Helge Salnikau - nett, blond und schön naiv) zwar nicht bestellt, beschließt aber trotzdem ihn zu behalten. Auch ein Vater ist schnell gefunden: Hausfreund Herr Egon (konservativ und stets um das Wohl der Kinder bemüht: Patrick Ruyters) übernimmt die Rolle gerne.
Die unverhofften Eltern machen sich direkt ans Werk, besorgen dem „frischen Kind“ Kleidung, Zahnbürste und von Schokoladeneis über Cola bis zu Lakritz auch alle Schmankerl, die ein Kinderherz begehrt - normalerweise! Aber schnell wird klar: der ist ganz anderes, als ein normales Kind! Konrad ist intelligent, vernünftig („Sollte man Schokoladeneis nicht nur als Nachtisch zu sich nehmen?“) und immer höflich und leise. Er geht freiwillig ins Bett, spielt alleine und räumt sogar auf... so, wie er es als perfektes Kind in der Fabrik gelernt hat.
Bei den anderen Kindern in der Schule macht er sich so nicht sonderlich beliebt - außer bei Nachbarstochter Kitti (hübsch und ganz schön frech: Linda Hergarten). Die Kinder freunden sich an und Konrad könnte jetzt mit Hilfe der frechen Kitti tatsächlich in ein „echtes“ Kinderleben starten, wäre da nicht die Fabrik. Der ist aufgefallen, dass Konrad versehentlich bei Berta Bartolotti geladet ist. Die Eltern, die ihn eigentlich bestellt haben, erheben Besitzanspruch...
Mit viel Musik, einer mitreißenden Live-Band auf der Bühne und temperamentvoll singenden Darstellern vergeht die eine Stunde, die das Musikstück dauert, wie im Fluge - auch bei den kleinsten Zuschauern (ab fünf Jahren) kommt der „Konrad“ gut an. „Der war zu lieb - ist schon gut, dass er nachher ein echtes Kind geworden ist!“, ist sich Nicolas (7) sicher. Und: „Am Anfang war das etwas komisch, dass nur gesungen wurde - fand ich aber toll.“
Wer jetzt neugierig geworden ist, der hat an verschiedensten Termine noch die Möglichkeit den „Konrad“ zu sehen. Weitere Informationen und Karten zum Preis von 7.50 Euro gibt es unter Telefon: 0209 - 4097 200
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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