Kleine Künstler in der Kunstvitrine

Ich habe ein bisschen schwindeln müssen und den Kindern erzählt, ihre Bilder seien noch nicht trocken. In Wirklichkeit habe ich sie für die Ausstellungen behalten“, grinst Lucia Erb.

Diese kleine Notlüge war wirklich notwendig, denn die kleinen Malschülerinnen der renommierten Künstlerin Lucia Erb tragen ihre Bilder immer sofort voller Stolz nach Hause und verschenken sie an Mama, Papa, Oma und Opa. „Und ich hänge die Bilder alle zu Hause auf“, erklärt Annecke. „Dann haben alle was davon!“ Ihre kleine Privat-Galerie kann sich schon sehen lassen, schließlich probieren die kleinen Künstler immer wieder neue Sachen aus in dem gut ausgestatteten Gartenhaus-Atelier an der Propsteistraße. Hier gibt es so viel zu entdecken für Kinderaugen, gerne stöbern sie auch in dem kleinen Lagerraum, wo Lucia Erb einige ihrer Werke und die der erwachsenen Kursteilnehmer aufbewahrt. Jedes Mädchen findet dort immer wieder schnell ein eigenes Lieblingsbild. Auffallend ist allerdings, dass alle die farbenfrohen Bilder mit kräftigen Tönen bevorzugen.
Und so wählen sie auch die Gouachefarben für ihre Bilder an diesem Nachmittag aus: Türkis und lila steht hoch im Kurs, auch gelb und blau. Auf den Paletten wird viel gemischt, so entsteht auch pink, aber entgegen des allgemeinen Trends, gehen die Mädels damit verhalten um: „Rosa ist schön, aber nicht immer, ich habe eine andere Lieblingsfarbe“, erklären alle unisono. Die Kids gehen ganz intuitiv an ihre Aufgabe heran, zeichneten zunächst fast wahllos schwungvolle Linien vor und malen dann die sich überschneidenden Kreise aus. „Den ersten Teil gebe ich immer vor und wir experimentieren mit unterschiedlichen Techniken und Farben“, erklärt Erb. „Im zweiten Teil dürfen die Kinder sich etwas wünschen. Da kann es sein, dass jeder etwas anderes macht. Diesmal stand Filzen hoch im Kurs.

Eine bunte Auswahl der kleinen Künstler Annecke, Feline, Greta, Jule, Larissa, Mathilda und Pia sind noch bis zum 31. Mai in der Kunstvitrine im Werdener Rathaus zu sehen.