Im Bürgermeisterhaus eröffnete die Ausstellung „Werden aus Sicht der Kartographen“

Agnes Wallek begrüßte in „ihrem“ Bürgermeisterhaus die Gäste, unter anderem Oberbürgermeister Reinhard Paß, Ratsherr Hanslothar Kranz und Bezirksbürgermeister Michael Bonmann.
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  • Agnes Wallek begrüßte in „ihrem“ Bürgermeisterhaus die Gäste, unter anderem Oberbürgermeister Reinhard Paß, Ratsherr Hanslothar Kranz und Bezirksbürgermeister Michael Bonmann.
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Im Bürgermeisterhaus an der Heckstraße wurde nun die Ausstellung „Werdener Geschichte von 1800 - 2012 aus Sicht der Kartographen“ eröffnet.

Auf Anregung von Carl-Hans Weber, 2. Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins, der eine ähnliche Ausstellung in Rellinghausen gesehen hatte, wurde in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Denkmalschutz“ und dem Stadtamt für Geoinformation, Vermessung und Kataster eine beeindruckende Sammlung historischer Belege zusammengetragen. Dabei lebt die Schau auf das Leben in Werden der letzten zwei Jahrhunderte nicht nur von Stadtplänen, es gibt auch viele Fotos des alltäglichen Lebens im Abteistädtchen.
Themenschwerpunkte sind Bergbau und Zechen, Verkehrswege, die Stoffverarbeitende Industrie, besonders die Tuchmacher, aber auch in größerem Umfang das Leben der Juden in Werden.
Agnes Wallek als Hausherrin begrüßte die erstaunlich große Zahl an Gästen, es mussten noch zusätzliche Stühle herbeigetragen werden: „Schön, dass so Viele, auch über die Grenzen Werdens hinaus, zu uns gekommen sind. Werden ist die Keimzelle von Essen, das Bürgermeisterhaus ist in jeder Hinsicht idealer Ort dieser Ausstellung. Das Publikum ist traditionell deutlich älter, hat das letzte Jahrhundert erlebt, weiß noch etwas mit alten Karten und Fotos anzufangen. Aber auch der Jugend ist diese Sammlung ans Herz zu legen.
Ich freue mich, dass wir mit Klaus Höffgen das wandelnde Lexikon Werdener Geschichte gewinnen konnten, durch die Ausstellung zu führen. An diesem Tag des offenen Denkmals sollte der Blick hinter die Kulissen möglich sein - allerdings haben wir gar keine Kulissen, aber viel zu sehen!
Die Dokumentation der Geschichte jüdischer Familien ist wichtig, sie haben die Stadt geprägt. Ich freue mich, in unserer ‚kleinen Halle des Volkes‘ in Werden so viele Namen, so viele glückliche Gesichter begrüßen zu können!“

Woher kommen wir?

Oberbürgermeister Reinhard Paß freute der Anlass: „Über Werden ist viel bekannt, doch solch eine Ausstellung über Werden hat es noch nicht gegeben. Hier öffnet sich Zeitgeschichte aus einem spannenden Blickwinkel, mit viel historischem Basismaterial.“ Oberbürgermeister Paß stand bei Carl-Hans Weber, geistigem „Vater“ der Ausstellung, im Wort. Bei einem ähnlichen Anlass in Rellinghausen hatten beide die Köpfe zusammen gesteckt, dort versprach der OB, auch nach Werden zu kommen: „Ich hab‘s damals versprochen - ich hab‘s gehalten! In den Stadtteilen steckt enormes Wissenspotenzial, dies gilt es zusammen zu tragen und zu bewahren - ein Wissen gerade um das jüdische Leben, zum Beispiel der Familie Simon.“
Reinhard Paß weiß um die ultimativen Fragen: „Woher kommen wir? Was hat sich verändert?“ Sein Resumee: „Der Weg endet nicht heute! All‘ dies gibt Zuversicht, unsere Stadt zu gestalten.“

3D-Luftbild

„Das Werdener Lexikon“ Klaus Höffgen schwärmte:„Wir haben viele alte Fotos aus den Truhen des Heimatvereins und Karten aus dem Fundus des Geoamtes ans Licht befördert, darunter eine wunderschöne alte Karte des Verkehrs- und Verschönerungsvereins von 1899 und natürlich die berühmte Honigmannsche Karte von 1803. Bei unserer Auswahl mussten wir uns leider aus Platzgründen beschränken, so konnten wir nicht alle Tuchmacherfamilien erwähnen.
Gerade bei den Zechen gibt es Überraschendes, sage und schreibe 75 waren im Bereich der Abtei kartographiert. Diese vielen Minen hatten ja auch Auswirkung aufs Verkehrsnetz, zum Beispiel gab es zunächst von Zeche Pauline aus eine Seilbahn über die ruhr zum Güterbahnhof, da die Werdener Wege, speziell dort, sehr schlecht waren. Träger schleppten die Kohle über den Pastoratsberg - die Laupendahler Landstraße war da noch nicht gebaut. Viele Menschen haben auch längst vergessen, dass es 60 Jahre lang eine Straßenbahn nach Velbert gab!“
Dann führte Höffgen den Oberbürgermeister durch die Ausstellung, die wirklich höchst Interessantes zu bieten, selbst ein technisches Highlight: bei der 3D-Luftaufnahme Werdens, mit Spezialbrille zu betrachten, springt den Besucher der Pastoratsberg förmlich an!

Ausstellung

Die Ausstellung ist eine gemeinsame Aktion des Vereins „Freunde und Förderer des Bürgermeisterhauses“, des „Bürger- und Heimatvereins“, der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ und der Stadt Essen, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster. Sieläuft noch bis zum 30. September. Öffnungszeiten können telefonisch unter 0201- 493286 erfragt werden.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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