„Here comes the sun“

Die Bands des Jugendzentrums, der  Ludgerus- und der Hecker-Schule hatten unzählige Fans mitgebracht.  
Foto: Henschke
  • Die Bands des Jugendzentrums, der Ludgerus- und der Hecker-Schule hatten unzählige Fans mitgebracht.
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Bei der elften Werdener Fête de la Musique gab es als Zugabe einen langen Verkaufsabend

Die Fête de la Musique ist eine schöne Tradition geworden im Abteistädtchen. Der Werdener Werbering setzte noch einen obendrauf und nutzte den Sommeranfang für einen verkaufsoffenen Abend.

Wenn jährlich am 21. Juni die heiße Jahreszeit begrüßt wird, bietet das kulturbeflissene Werden der Fête de la Musique eine schier unendliche Bühne. Jeder kann mitmachen. Alles ist öffentlich zugänglich und kostenfrei. Die Menschen flanieren durch die Altstadt, um möglichst viel von den mannigfaltigen Musikveranstaltungen erleben zu können. Da brilieren Amateure wie Profis.

Das Schlagzeug bretterte

Der Bogen an Stilrichtungen war auch beim elften Mal weit gespannt in grenzenloser musikalischer Vielfalt. Das ging von klassischer Klaviermusik über Jazz hin zu Klanginstallationen im Künstleratelier. Es gab virtuose Gitarrenmusik „von der Folkwang“ und die neu gegründete Formation „Flutes and Drums Orchestra 2018“, es gab Madrigal-Gesänge in der Luciuskirche, beim Tag der offenen Tür der Musikschule Werden lockte das Lehrer-Schülerkonzert. Im Bürgermeisterhaus klang die Fête mit Walter Weitz und seinen französischen Chansons zum Mitsingen aus. Der Besuch begann traditionell am Ludgerusbrunnen. Dort ging der Nachwuchs seine ersten musikalischen Schritte in der Öffentlichkeit. Die Bands des Jugendzentrums, der Ludgerus- und der Hecker-Schule hatten unzählige Fans mitgebracht und feierten eine fröhliche Party. Die jungen Musikusse wechselten sich an den Drums ab. Ihr Coach Markus Boegershausen gab den Gitarrenriff vor, dann bretterte das Schlagzeug mächtig auf und davon. Bei „Highway to hell“ sang der Musikpädagoge los, als ob es kein Morgen gäbe. Suchen AC/DC nicht einen neuen Leadsänger? Aber auch die Ludgerusmädels schmetterten los und waren nicht mehr zu halten. Man darf gespannt sein, was am 6. Juli geboten wird, wenn die Schule ab 15 Uhr an der Kellerstraße zum Sommerkonzert mit Musik und Tanz bittet. Schulleiterin Lis Vincenz sowie der ihrer Lehranstalt den Namen gebende Stadtpatron strahlten jedenfalls schon mal um die Wette.

Experimente wagen

Viele Läden waren bis 21 Uhr geöffnet und die Geschäftsleute legten sich für ihre Kunden mächtig ins Zeug. Bestens gelaunt, mit guter Beratung. Da wurde für einen sozialen Zweck gegrillt, vor dem Wäscheladen ein erquickender Martini Tonic gemixt. Experimente sind halt verlockend. Dies galt auch für die gewagte Kombination eines Musikfestes ohne Gewinnabsichten mit ergänzendem merkantilem Angebot. Und siehe da, es passte. Experimente waren aber auch möglich am Ende der Hufergasse, wo ein kleiner Foodmarket aufgebaut war. Burger mit Ziegenkäse und Balsamico-Erdbeeren, dazu frittierte Süßkartoffel an Zitronengras-Mayonnaise, zum Abrunden eine Rhabarberschorle? Oder doch lieber ein Crêpe mit dick Nutella drauf oder gar Sojasteaks? Vegan ist ja im Kommen. Ebenfalls der Renner: Bierchen aus der Essener Brauerei. Das Jubiläumsbier Jacob überzeugte und die Sonne wärmte von hinten. Kaum aber zogen Wolken auf und pfiff der Wind, wurde es etwas ungemütlich in den Gassen. Da hatte der einsame Gitarrist in der Hufergasse längst begriffen, was nun angesagt war. Mit Inbrunst sang er: „Here comes the sun“. Und siehe da, der Himmel öffnete sich und lachte über Werden. Da ließ es sich herrlich verschnaufen vor dem Reisebüro, mit einem Gläschen Prosecco in der Hand. Um die Ecke wehten französische Klänge herbei. Die Buchhandlung hatte sich Chansons vor die Tür geholt, dazu gab es ein Gläschen Wein im Stehen. Viel mediterraner kann es anderswo auch nicht sein. Auf dem beschwingten Weg heim klang so manche Melodie nach. Gut gemacht.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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