Wo alles begann: RWE Deutschland stellt historische Infotafel auf
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- Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland (r.), und Bezirksbürgermeister Peter Valerius präsentieren die Tafel, die den historischen Unternehmensstandort an der Altenessener Straße würdigt.
- Foto: Debus-Gohl
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Nicht nur „voRWEg gehen“, sondern auch die Historie bewahren will die RWE Deutschland AG. Deshalb wurde am historischen Unternehmensstandort nördlich der Innenstadt eine Tafel aufgestellt, die an die Anfänge der Elektrizitätswirtschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnert.
Dr. Arndt Neuhaus als Vorstandsvorsitzender RWE Deutschland und Peter Valerius als Bezirksbürgermeister enthüllten die Tafel, die auf RWE-blauem Hintergrund die Anfänge des Weltkonzerns an eben jener Stelle schildert: Altenessener Straße 35.
Altenessener Straße 35
„Essen ist nach wie vor wichtigster Standort des RWE-Konzerns“, erklärt Arndt Neuhaus. Im heutigen Westnetz-Gebäude war einst die Zechen-Direktion der Firmen Stinnes und RWE untergebracht. Gleich nebenan befand sich bis 1965 die Stinnes-Zeche Victoria Mathias, wo das 1898 gegründete Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk (= RWE) sein erstes Kraftwerk errichtete.
Auch auf der Tafel findet sich der Name Hugo Stinnes, denn es war dieser „Visionär“, so Historiker Hans-Georg Thomas, der die Versorgung der Essener mit Strom entscheidend auf den Weg brachte. Wobei man den Weg wörtlich nehmen darf, ging es doch um die Frage, wer die neue Energie zu den Essenern transportieren sollte. Die Stadt überlegte lange, es selber zu übernehmen, tat es dann aber doch nicht.
Vielleicht gut so, denn als noch Gas in den meisten Haushalten für Licht sorgte, war elektrischer Strom zunächst ein Luxusgut. Dank Hugo Stinnes aber, der 1902 die Aktienmehrheit bei RWE erwarb, wurde in kurzer Zeit ein Netz aufgebaut, welches die kostengünstige Versorgung aller Haushalte erlaubte.
Hugo Stinnes war der „Visionär“
Der Siegeszug der Elektrizität hatte begonnen. Und ein System war begründet, welches heute noch einen wesentlichen Teil des RWE-Konzerns bestimmt: das Stromnetz mit seinem Prinzip, nicht an allen möglichen Standorten Kraftwerke zu errichten, sondern den Strom auch über weite Wege per Leitung zu transportieren. Scheint uns heute selbstverständlich, musste aber erst einmal erfunden werden.
Die Firma Stinnes war es auch, die aus dem Direktionsgebäude ihre zahlreichen Zechen leitete. Hans-Georg Thomas vom Historischen Konzernarchiv RWE, berichtet von Büros, „groß genug, um Tanzunterricht zu geben“, und einem begehbaren Tresor, von dem aus wöchentlich der Lohn für etliche tausend Mitarbeiter ausgezahlt wurde.
Alter Firmensitz heute noch genutzt
Heute sind Büros kleiner, werden Löhne und Gehälter überwiesen. RWE ist aber nach wie vor und mit verschiedenen Gesellschaften an der Altenessener Straße vertreten. „Auf diese Weise verbinden sich Vergangenheit und Zukunft der Energiewirtschaft“, sagt Arndt Neuhaus.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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