Schmutziges Problem
Der Lattenkamp im Essener Norden kämpft mit vollen Mülltonnen
Fassungslos und aufgebracht steht Thomas Langenberg vor seinem Hauseingang im Lattenkamp. Die Mülltonnen quellen über, ein beißender Geruch steigt sofort in die Nase.
Von Charmaine Fischer
Wenn man die Straße durchquert wird sofort klar: Im Lattenkamp herrscht ein Müllproblem. An nahezu jedem Hauseingang stapelt sich der Abfall in den Restmüll-Behältern. Teilweise müssen Müllbeutel neben den Tonnen platziert werden, weil der Platz in den Gefäßen nicht mehr ausreicht. "Das Problem ist, dass die EBE hier nicht regelmäßig leert", beschwert sich Langenberg. "Das Problem herrscht schon seit einigen Monaten. Mal ging es eine ganze Weile gut und mal funktioniert es wieder nicht."
Enge Straße
Da die Straße zum Lattenkamp nicht sonderlich breit ist, sind die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Essen darauf angewiesen, dass die Anwohner ihre Fahrzeuge ordnungsgemäß parken, um den Platz für das große Müllauto zu gewährleisten. In der Vergangenheit gab es damit Probleme, die aber nach einer Begehung mit dem Ordnungsamt, der EBE und dem Hausverwalter laut Langenberg beseitigt wurden: "Es wurde ein Aushang gemacht und es wurden Briefe verteilt. Wir halten uns inzwischen dran, aber die EBE sucht immer wieder nach Ausreden."
Ein Beispiel, welches Langenberg nennt, ereignete sich am Freitag, 20. November: "Da ist der Lattenkamp frei gewesen von falsch parkenden Fahrzeugen. Ich bin rausgefahren und habe beobachtet, wie die EBE einfach weitergefahren ist. Sie haben noch nicht einmal versucht hier überhaupt reinzufahren", ärgert er sich.
Verzögerung am 20. November
Auch die EBE hat sich zu dem Fall geäußert: "Leerungsausfälle bei der Restmüllabfuhr gab es streikbedingt lediglich im Oktober diesen Jahres. Am 20. November gab es eine Verzögerung in der Abfuhr, da die Anfahrt „Lattenkamp“ aufgrund einer Verparkung trotz mehrfacher Anfahrtsversuche nicht erfolgen konnte. Die Leerung unter Einschluss der hierdurch entstandenen Übermengen wurde am 24. November nachgeholt."
Wenn man nach den Aussagen von Langenberg geht, müsste die Leerung der Grauen Tonnen jedoch schon öfters ausgefallen sein, denn inzwischen hat die Straße sogar ein Rattenproblem, wie er schildert: "Die Tiere laufen hier kreuz und quer rum und es war auch schon ein Schädlingsbekämpfer da. Ratten haben mit Müll zu tun. Es ziehen inzwischen sogar schon Leute deswegen weg."
Volumenprüfung eingeleitet
Für die Zukunft hofft der Anwohner auf mehr Toleranz seitens der Entsorgungsbetriebe. "Ich wünsche mir, dass die EBE einfach mal Rücksicht nimmt. Wenn hier ein Lieferwagen drinsteht und die Straße kurzzeitig blockiert, dass die dann einfach wieder kommen, wenn es frei ist. Aber die haben dafür gar kein Gefühl und denen ist das egal."
Aktuell fährt das Unternehmen den Lattenkamp für die Leerung der Restmüll-Behälter dienstags und freitags an. So steht es zumindest im Plan. Laut eigener Aussage prüft die EBE momentan, ob die Größe und Menge der Grauen Tonnen für die Straße ausreichend ist: "In der Vergangenheit wurden beigestellte Säcke und Tüten mit Restmüll stets mitentsorgt. Allerdings scheinen die produzierten Restmüllmengen im vorliegenden Fall für das vorhandene Behältervolumen nicht mehr ausreichend zu sein. Um eine erneute Beeinträchtigung des Stadtbildes zu verhindern, haben wir eine Volumenprüfung für die bereitgestellten Behältnisse eingeleitet." Randvoll waren die Grauen Tonnen am 23. November fast in der gesamten Straße. Das ärgerte Thomas Langenberg sehr.
Autor:Charmaine Fischer aus Essen |
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