Das ist geplant
Aktueller Sachstand zum "Rahmenplan Gladbecker Straße"
Für den besonders belasteten Abschnitt der Gladbecker Straße zwischen Berthold-Beitz-Boulevard und Krablerstraße wurde zur Verbesserung der Wohn-und Lebensverhältnisse im Jahr 2018 der "Rahmenplan Gladbecker Straße" vom Rat der Stadt Essen beschlossen. Dieser beinhaltet punktuelle und teilräumliche Optimierungsvorschläge für den Straßenraum, die Bebauung sowie die öffentlichen Plätze und Grünanlagen. Dem Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz wurde in einer Sitzung ein aktueller Sachstand zu laufenden, geplanten sowie geprüften Einzelvorhaben präsentiert.
Umgestaltung Spindelmannpark
Der Spindelmannpark ist der ehemalige Friedhof Altenessen Süd, der in den 1990er Jahren durch Rückbau zu einer extensiven Parkanlage umgestaltet wurde. Nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Parks, wurde Ende November 2020 mit den Arbeiten zum Umbau der Anlage begonnen. Die Planungen sehen eine behutsame Weiterentwicklung des Spindelmannparks vor, die seine Qualitäten als Ort der Ruhe und des Naturerlebnisses stärkt und gleichzeitig ein vergrößertes Angebot für Spiel und Sport schafft. Mitte dieses Jahres soll die Umgestaltung voraussichtlich abgeschlossen sein.
Grünzug Zangenstraße
Der Grünzug Zangenstraße entsteht auf einer bereits entwidmeten Bahnfläche zwischen der Rheinischen Bahn über den Segerothpark und dem Bahnhof Altenessen. Als Teil des Integrierten Entwicklungskonzeptes Soziale Stadt Essen Nord zielt er darauf ab, unter anderem eine Grünverbindung zwischen Innenstadt, Nordviertel und Altenessen-Süd mit dem UNESCO-Welterbe Zollverein zu schaffen. Nachdem bereits Ende 2018 der Abzweig Rheinische Bahn bis zum Segerothpark/ Bottroper Straße inklusive eines Brückenneubaus über die Pferdebahnstraße und landschaftsgärtnerische Arbeiten fertiggestellt wurde, haben im Februar dieses Jahres nun die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts, die Verbindung zwischen dem Segerothpark und dem Berthold-Beitz-Boulevard, begonnen.
Neubau einer Gesamtschule in Altenessen-Süd
Der Rat der Stadt Essen hat die Verwaltung im September 2018 mit der Planung einer sechszügigen Gesamtschule in Altenessen-Süd beauftragt. Die neue Gesamtschule soll voraussichtlich Ende des dritten Quartals 2025 mit einem Kostenrahmen von rund 58,52 Millionen Euro fertiggestellt werden und künftig Platz für etwa 1.300 Lernende und etwa 110 Lehrende und Beschäftigte bieten. Für die Planungen wurde bereits im vergangenen Jahr ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, dessen Ergebnisse Anfang August ausgestellt wurden. Derzeit wird für die Fläche in der Erbslöhstraße ein Bebauungsplan aufgestellt.
Quartiersentwicklung auf dem ehemaligen Baggerübungsplatz Bäuminghausstraße
Auf dem circa 3,9 Hektar großen Grundstück des ehemaligen Baggerübungsplatzes zwischen der Bäuminghausstraße und dem Gewerbegebiet M1 in Altenessen-Süd plant der Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen die Schaffung von neuem Wohnraum. Es ist ein Wohngebiet in modularer Bauweise mit rund 350 Wohnungen im Geschosswohnungsbau geplant, das unterschiedliche Nutzergruppen, unter anderem Senioren und Studenten, ansprechen soll. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung für den geplanten Bebauungsplan ist bereits abgeschlossen, für die öffentliche Auslegung laufen aktuell die letzten Abstimmungen, sodass diese voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2021 beschlossen und durchgeführt werden kann.
Radverbindung zwischen Berthold-Beitz-Boulevard und Krablerstraße
Angelehnt an den Vorschlag des "Rahmenplans Gladbecker Straße", einen Radweg zwischen dem Berthold-Beitz-Boulevards und der Krablerstraße unmittelbar entlang der Gladbecker Straße einzurichten, wurden die vorhandenen Möglichkeiten geprüft. Aufgrund von zahlreichen Hindernissen, Einschränkungen sowie für eine Realisierung nötige Entnahme vom Bäumen oder dem Rückbau von Parkplätzen, wird sowohl von der Variante eines durchgängigen Radstreifens zwischen Berthold-Beitz-Boulevards und der Krablerstraße sowie eines einseitigen Radstreifens zwischen Berthold-Beitz-Boulevards und der Bäuminghausstraße Abstand genommen. Allerdings bestehen abseits der Gladbecker Straße bereits zahlreiche Alternativrouten für Radfahrer, die ein deutlich angenehmeres Fortkommen ermöglichen, als auf möglichen Radverbindungen entlang der Gladbecker Straße. Zusätzlich schaffen die angrenzenden Wohnquartiere durch Geschwindigkeitsbegrenzungen gute Voraussetzungen für Radfahrende. Um den Radverkehr weiter zu stärken, hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Straßen, zum Beispiel die Kleine Hammerstraße, die Bäuminghausstraße oder die Ellernstraße, zu Fahrradstraßen umgewidmet. Mithilfe dieser Fahrradstraßen wird abseits der vielbefahrenen Gladbecker Straße eine verkehrsberuhigte Anbindung, unter anderem vom Quartier am Westerdorfplatz bis hin zu den Grünflächen des Spindelmannparks und des Ökoparks Segeroth, geschaffen.
Revitalisierung des Straßenbegleitgrüns
Das Straßenbegleitgrün wurde auf Teilflächen der Fördergebiete "Sozialen Stadt" in artenreiche und ästhetisch ansprechende Stauden- und Blühstreifen umgewandelt. Mit dem Beschluss zur Umsetzung der Ökologischen Revitalisierung des Straßenbegleitgrüns vom 13. Februar 2020 wurde der Maßnahmenbeginn eingeläutet und die Pflanzungen bereits im Dezember letzten Jahres durchgeführt. Die Aufwertungen erfolgten zwischen Krablerstraße und der Hövelstraße, im Kreuzungsbereich Berthold-Beitz-Boulevard/Gladbecker Straße sowie zwischen dem Berthold-Beitz-Boulevard und der Kallenbergstraße.
Straßenraumanpassungen der Gladbecker Straße
Da die vertiefenden Untersuchungen im Zusammenhang mit dem "Rahmenplan Gladbecker Straße" zu dem Schluss kamen, dass eine Umleitung des Verkehres oder eine alternative Straßenführung nicht gewährleistet werden kann, bleibt die Gladbecker Straße weiterhin als Bundesstraße 224 erhalten. Um die Situation für Anwohner in Bezug auf die Luftqualität und die Beeinträchtigung durch Lärm zu verbessern, wurden in der Vergangenheit entsprechende Möglichkeiten geprüft und teilweise umgesetzt. Als Ergebnis besteht seitdem eine Geschwindigkeitsbegrenzung (30km/h) für Lastkraftwagen in der Zeit von 22 bis 6 Uhr auf Teilen der Gladbecker Straße.
Zudem läuft seit dem 3. März eine Testphase zur Verkehrsflussoptimierung auf der Gladbecker Straße. Hierzu werden bei Ampeln im Kreuzungsbereich Gladbecker Straße/Berthold-Beitz-Boulevard Anpassungen der Grünzeiten vorgenommen.
Nach einer ersten Auswertung der Stickstoffdioxid-Messungen im Essener Stadtgebiet durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat sich die Luftqualität im Bereich der Gladbecker Straße im Jahr 2020 verbessert. Diese Erkenntnis ergibt sich aus den vorläufigen Daten der kontinuierlichen Messungen für das vergangene Jahr, welche allerdings noch nicht abschließend validiert sind. Laut der LANUV-Auswertung liegt der vorläufige Jahresmittelwert in der Gladbecker Straße für 2020 bei 32 µg/m³.
Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen
Im März 2020 wurde die Verwaltung durch den damaligen Bau- und Verkehrsausschuss damit beauftragt, die Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen entlang der Gladbecker Straße, im Abschnitt zwischen dem Berthold-Beitz-Boulevard und der Krablerstraße zu prüfen. Allerdings befinden sich im Bereich der Parkstreifen, in denen die Bäume hauptsächlich gepflanzt werden sollen, unterschiedliche Versorgungsleitungen, die weitere Planungen, Abstimmungen und Prüfungen erfordern. Ziel ist es, diese noch in 2021 abzuschließen und in der darauffolgenden Pflanzperiode mit der Pflanzung neuer Bäume zu beginnen.
Hof- und Fassadenprogramm
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung hatte in seiner Sitzung am 7. Dezember 2017 beschlossen, das Hof-und Fassadenprogramm für die Bereiche, in denen der "Rahmenplan Gladbecker Straße" eine Neubebauung vorsieht, auszusetzen. Da sich nunmehr allerdings abzeichnet, dass der im Rahmenplan vorgesehene Abriss weder in absehbarer Zeit, noch im ursprünglich angedachten Umfang, umgesetzt werden kann, wird daher die Reaktivierung des Hof- und Fassadenprogramms befürwortet. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen soll sich voraussichtlich am 18. März mit diesem Sachverhalt befassen.
Weitere Informationen rund um das Hof- und Fassadenprogramm gibt es unter www.essen.de/fassadenprogramm.
Ankauf von Immobilien und Planung zum rückversetzten Neubau
In Zusammenhang mit dem Ankauf von Immobilien entlang der Gladbecker Straße werden die bisherigen Verhandlungen mit den Eigentümer seitens der Stadtverwaltung auch weiterhin verfolgt. Entsprechend soll bis spätestens Ende 2021 ein Ergebnis bezüglich der Ankaufbemühungen vorlegt werden. Der erfolgreiche Abschluss kann zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht garantiert werden.
Die konzeptionelle Idee ist es, nach einem erfolgreichen Erwerb und Abriss eine neue zusammenhängende städtebauliche Entwicklung voranzutreiben.
Autor:Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord |
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