Johanniter und Malteser in NRW gegen Dumpinglöhne
Christliche Hilfsorganisationen fordern fairen und angemessenen Lohn für Mitarbeiter im Rettungsdienst
Die beiden größten christlichen Hilfsorganisationen in NRW, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, fordern einen fairen und angemessenen Lohn für alle Mitarbeiter in Rettungsdienst und Krankentransport in NRW. Johanniter-Landesvorstand Bruno Wangler: "Gute Arbeit muss auch ordentlich entlohnt werden - gerade in qualifizierten und verantwortungsvollen Berufen wie im Rettungsdienst und Krankentransport. Auch als kirchlicher Arbeitgeber müssen wir hier zusammen mit den Maltesern eine Vorbildfunktion übernehmen."
Oliver Mirring, Landesgeschäftsführer der Malteser, ergänzt: "Dieses Berufsbild ist geprägt von einem hohen beruflichen Ethos und hervorragender Qualität im Dienst an Menschen in zum Teil extremen medizinischen Notlagen, das muss sich auch im Gehalt widerspiegeln."
In dieser Branche gibt es in NRW aufgrund eines "Tarif-Flickenteppichs" starke Gehaltsunterschiede bis hin zum Lohndumping. Dies begünstigt die Vergabe von qualifizierten Rettungsdienst-Leistungen an private Anbieter, die ihren Mitarbeitern mangels Tarifbindung in der Regel mehrere hundert Euro weniger Gehalt und damit oft Dumpinglöhne von 1. 800 Euro (brutto) und weniger im Monat zahlen.
Im Unterschied dazu entlohnen die Johanniter und Malteser ihre Mitarbeiter nach transparenten Arbeitsvertragsrichtlinien, die an die kirchlichen Tarife angelehnt sind. So erhält beispielsweise ein Rettungsassistent bei den Johannitern rund 2.400 Euro im Monat - plus etwaige Zulagen für Schichtdienst und weitere Aufgaben als Ausbilder, Desinfektor oder Wachleiter. Bei den Maltesern verhält es sich analog.
Hingegen "sparen" andere Anbieter nicht nur beim Personal mehrere hundert Euro Gehalt, sondern auch bei den Urlaubstagen: Statt 29 oder sogar 30 Tagen sind es in der Regel nur die gesetzlich festgelegten 20 Tage im Jahr. Oliver Mirring: "Für die Fairness bei Ausschreibungen wäre daher eine angemessene Lohnuntergrenze wichtig, damit die Kompetenz und Qualität entscheidet - und nicht das billigste Angebot auf Kosten der Mitarbeiter."
Autor:Jenny Clayton aus Essen-Nord |
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