Ein ganz besonderer Kleingartenverein

Wo Katernberg fast an Gelsenkirchen stößt, treffen türkische auf deutsche Kleingärtner. Das Ergebnis heißt „Bunte Gärten“. Das Interesse an der eigenen Scholle ist bei Einwanderern aus der Türkei mindestens so groß wie bei deutschen Bürgern. Vor allem, wenn es um die Möglichkeit geht, Gemüse und Obst selber anzubauen. Diese Tatsache hat sich eine Initiative zunutze gemacht und die „Bunten Gärten“ begründet.
„Wir sind einen langen Weg gegangen“, sagt Ali Dalman, der 1. Vorsitzende des Vereins. Über Jahre wurde vorbereitet, die offizielle Eröffnungsfeier fand kürzlich statt, denn „unsere neue Kleingartenanlage nimmt sichtbar Formen an“.
Als eine Gruppe überwiegend türkischstämmiger Migranten begann, von einer „interkulturellen Kleingartenanlage“ zu träumen, klang das in vielen Ohren ungewohnt. Das ach, so deutsche Kleingartenwesen sollte sich öffnen, sollte, ja, ebenbunter werden.
Im Grunde war das naheliegend, leben doch so viele Menschen mit Migrationshintergrund im Umfeld. Der Initiative gelang es prompt, beim Stadtverband der Kleingärtner Unterstützung zu finden, aber auch beim Stadtteilprojekt Katernberg.
Auf einer Brache an der Alte Kirchstraße wurden, angrenzend an vorhandene Kleingärten, 25 neue Parzellen geschaffen. Dort können nicht nur Kleingärtner ihrem Hobby frönen. Auch Kindergartenkinder lernen, wie man frisches Obst erntet und Salat heranzieht, denn die städtischen Kitas aus der Nachbarschaft werden in das Projekt eingebunden. „Familiengärten“ geben Eltern, Erziehern und Kindern die Chance, mal ganz konkret zu ernten, was sie gesät haben.