Drei Jahre ehrenamtlicher Einsatz „Gegen die Vermüllung unseres Stadtteils Karnap“
Die Gruppe „Gegen die Vermüllung des Stadtteils Karnap“ stellt die Aktivität ein
Ich habe die Gruppe „Gegen die Vermüllung des Stadtteils Karnap“ am 22.07.2017 ins Leben gerufen. Damit die Bürgerinnen und Bürger eine Chance bekommen, die Standorte, an denen sie Müllkippen finden, zu sammeln und als Bildmaterial in die Gruppe (307 Mitglieder) zu posten. Diese wurden dann abends in der Mängelmelder-App hochgeladen und an die Entsorgungsbetriebe (EBE) weitergeleitet.
Eine Meldung via. Telefon, SMS, E-Mail und WhatsApp, war ebenfalls möglich.
Es war ein Service, den ich den Leuten angeboten habe, sich ebenfalls mit der Vermüllung des Stadtteils auseinanderzusetzen.
Für so einen Vorgang (Tour durch den Stadtteil, Fotos machen, Fotos in die Müllgruppe hochladen, Adressen verpixeln und im Anschluss daran jedes einzelne Foto in die Mängelmelder-App hochladen, sowie Adressdaten an das Ordnungsamt schicken).
Dafür gingen am Sonntag schon einmal gut zwei bis drei Stunden ehrenamtlicher Arbeit drauf.
183 unterschiedliche Müllablagerungen in Karnap
Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und man kann absolut keine Verbesserung erkennen.
Stattdessen wird es immer Schlimmer. In diesem Jahr sind wir schon bei 183 unterschiedlichen Müllablagerungen im Stadtteil Karnap.
Diesbezüglich wurden in den ersten neun Monaten schon 974 Müllfotos erstellt.
Des Weiteren wurden 57 Adressen gefunden.
Allerdings bringt das leider nicht viel, da man den Verursacher auf frischer Tat ertappen muss. Erfahrungsgemäß finden in Essen-Karnap die meisten Vermüllungen in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt.
Trauriger Trend
2017 * 22.07.2017-31.12.2017
86 unterschiedliche Müllstandorte
1 gefundene Adresse
2018
123 unterschiedliche Müllstandorte
7 gefundene Adressen
2019
106 unterschiedliche Müllstandorte
15 gefundene Adressen
2020 * 01.01.2020-18.09.2020
183 unterschiedliche Müllstandorte
57 gefundene Adressen
Dennoch kann man auch etwas Positives abgewinnen
Der Dank gilt der Bezirksvertretung V, ins besonders der Fraktionsvorsitzenden der SPD Vanessa Gremer, dass der Antrag von Denis Gollan und Andreas Opper vom 08.09.2019 mit zwei neuen Müllbehälter im Emscherpark erfolgreich umgesetzt wurde.
Zwei neue Müllbehälter für den Bräukerwald Park
„Nach interner Prüfung im Fachbereich Grün und Gruga können im Bräukerwald die gewünschten zusätzlichen Papierkörbe aufgestellt werden. Die Aufstellung wird an zwei Wegkreuzungen in der Parkanlage erfolgen, um möglichst effektiv die Spazierwege abdecken zu können. Eine Umsetzung ist hier für den Herbst / Winter 2020 vorgesehen, da entsprechende Papierkörbe derzeit nicht mehr vorrätig sind bzw. bereits anderweitig eingeplant sind.“ Mein Dank geht hier an Friedel Frentrop vom ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – FREIE WÄHLER.“
Vorbildliches Beispiel!
Irgendwann hört der Spaß auf. Auf jeder Mitgliederversammlung sowie den persönlichen Gesprächen wurde darauf aufmerksam gemacht, dass weder Grünschnitt noch Müll in und um der Gartenanlage entsorgt werden darf. Es sind auch nicht immer nur Gärtner die den Müll dort entsorgen.
Jedoch steht fest, sollte ein Gärtner bei der illegalen Entsorgung erwischt werden, wird ein Strafgeld von 500 € fällig, so der 1. Vorsitzende des Gartenbauverein Essen-Karnap e.V. Stephan Duda.
Monatliche Analyse der Mängelmelder-App der Stadt Essen
Einmal im Monat habe ich die Einträge der Mängelmelder-App der Stadt Essen analysiert.
Dabei hat sich herauskristallisiert, dass das Müllproblem kein Stadtproblem ist, sondern ein Problem nördlich der A40.
Wenn man aus den recherchierten, Adressen Glauben schenken darf, existiert „wohl ein soziokulturelles Problem“. Ob man hieraus ein Nord-Süd-Gefälle ablesen kann, sollte zumindest hinterfragt werden.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, war meine Position.
1. Den intensiven Einsatz von Mülldetektiven (auch in den Nachtstunden)
2. Eine Aufstockung des kommunalen Ordnungsdienstes (KoD).
3. Die Sensibilisierung von Wohnungsbaugesellschaften bei „Müll Verstößen
4. Aufklärung zum Thema „Müll in Schulen“
„Von den Mandatsträgern explizit aus Karnap hat es zur Vermüllung in unserem Stadtteil in keinster Weise einen Lösungsansatz gegeben.“
Das politische Votum bei der vergangenen Kommunalwahl war sehr eindeutig.
Die Karnaperinnen und Karnaper haben sich für ein weiter so entschieden.
Zudem habe ich über Problemhäuser beim Ordnungsamt aufmerksam gemacht.
Mit der Bitte „Hier muss endlich etwas passieren“.
„Es wird weiterhin vermüllt und passiert ist leider nie etwas“.
Die Entsorgungsbetriebe habe ich mehrfach in Berichten und Statistiken über das Müllproblem in Essen-Karnap informiert. Auch von seitens der EBE hat es nie eine Rückmeldung gegeben.
Diesbezüglich bin ich nach drei Jahren ehrenamtlicher Arbeit zu dem Entschluss gekommen
mein Engagement zum Thema „Sauberkeit“ mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Ich bedanke mich recht herzlich bei allen Karnaperinnen und Karnaper für die Zusammenarbeit.
Des Weiteren möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit beim Treffen der Initiativen im Bezirk V, sowie bei der Altenessen Konferenz bedanken.
Glück auf!
Denis Gollan
Autor:Karnap im Wandel aus Essen-Nord |
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