Autokino & Co. auf dem Prüfstand!

Frühmorgens stehen bis zu 28 abgemeldete Autos auf der unteren Bottroper Str.
  • Frühmorgens stehen bis zu 28 abgemeldete Autos auf der unteren Bottroper Str.
  • hochgeladen von Klaus N. Barkhofen

Essen 21.9.2018

39 gespannte Bürgerinnen und Bürger fanden sich dieses Mal im Pfarrsaal der Gemeinde St. Maria Rosenkranz zusammen, um über die aktuelle Situation am Autokino etwas zu erfahren. Dazu war der Leiter der Bauaufsicht Dieter Schmitz eingeladen.

Der BIGWAM-Vorsitzende Klaus Barkhofen berichtete zunächst über die aus gut unterrichteten Kreisen stammenden Informationen, dass es an der Ripshorster Str. endlich zu konkreten Schritten zur Befriedung des Gebietes kommen soll. Dazu wird die Stadtverwaltung in Koordination mit der Polizei die Überwachungseinsätze massiv erhöhen. „Auch am Autokino wird man“, so Barkhofen weiter, „die Kontrolle der Auflagen der Betriebsgenehmigung, wie Anteil Neu-/Gebrauchtware beim Trödelmarkt und Kontrolle der Fahrzeugpapiere daraufhin, dass Verkäufer auch tatsächlich der Eigentümer des Autos ist, überprüfen“.

Der Leiter der Bauaufsicht Schmitz konnte, wollte oder durfte die Informationen mit seinen Ausführungen nicht direkt bestätigen, kündigte aber an, dass man sich noch weitere Optionen offen halten würde, um den Bereich einer vielleicht später mal „ordentlichen“ Nutzung zuzuführen. „Nähere Details kann ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht nennen“, so Schmitz.
Auch zum Betrieb des Autokinos gab es bezüglich der Betriebsgenehmigung ein paar Andeutungen. Auf die Frage des BIGWAM-Vorsitzenden: „..., dass es sich bei dem Trödelmarkt am Donnerstag in keiner Weise um einen Trödelmarkt handelt, da mindestens 80% der angebotenen Ware Neuware sei und auch der Verkauf der Gebraucht-Kfz in keiner Weise privat, sondern in mindestens 2/3 der Fälle gewerblich sei“, antwortete Schmitz: „Es müssten noch ein paar rechtliche Bewertungen angestellt werden, aber es geht voran, man sei auf dem Weg.“ Dazu, dass das Geschäft des Autokinos damit wohl wesentlich schwieriger werden dürfte, wenn auf die peinlichste Einhaltung der Genehmigungen geschaut würde, wollte sich der Leiter der Bauaufsicht nicht öffentlich äußern, lies aber Platz für Spekulationen: „Wir wollen zeigen, dass der Stadt das Problem des wilden Automarktes und damit auch des Autokinos sehr bewusst ist und auch entsprechende Maßnahmen zur Eindämmung der Gesamtproblemstellung ergriffen werden“, so Schmitz und bat die Zuhörerschaft um noch etwas Geduld.

Die Umsetzung des Projektes „Stadtteilhabe“ erhitzt nach wie vor erheblich die Gemüter, nicht nur der Anwesenden. „In das Projekt ist viel Enthusiasmus, Zeit und Gehirnschmalz investiert worden“, so der BIGWAM-Sprecher und weiter: „Diese Menschen haben sich nicht die viele Zeit genommen, damit das Projekt im Papierkorb der Stadtverwaltung verschwinde!“ Einer der Teilnehmer meinte sogar, „dass es offensichtlich erst zu einem Todesfall kommen müsse, bevor die Verwaltung, in persona Frau Raskob, reagieren würde.“ Und bezog sich dabei auf einen schweren Unfall mit einem Senior im Mai diesen Jahres an genau den von den Arbeitsgruppen bemängelten Straßenabschnitten der Germaniastr.. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung schrieben spontan einen offenen Brief an OB Kufen und Dezernentin Raskob. Dieser soll in den nächsten Tagen sowohl den Adressaten als auch der Presse übergeben werden.

Letztlich gab es fast noch etwas Positives aus dem Umfeld des „wilden Automarktes“ zu berichten. Denn einer der Autologistiker ist mittlerweile müde, ob der Schwierigkeiten, die ihm die Stadt und Ordnungsbehörden u.a. machen. In einem rund 2-stündigen Gespräch mit der BIGWAM bekräftigte er, dass er mit seinem Betrieb den Standort raus aus den Wohnrandgebieten wechseln will und keine Lust mehr auf den ganzen Ärger habe. „Dazu wird nun ein Gelände mit der Unterstützung der BIGWAM gesucht“, so Klaus Barkhofen. Leider ist der erste Versuch gescheitert, da das eigentlich adäquate Gelände leider innerhalb der Veränderungssperre liegt und damit dort eine Ansiedlung neuer Betriebe rund um das Thema Gebrauchtfahrzeuge, lt. Bebauungsplan 02/00, nicht zulässig ist. So gilt es nun ein geeignetes Gelände zu finden, wo die Geschäfte nach den geltenden Regeln geführt werden können, ohne die Nachbarschaft in Mitleidenschaft zu ziehen.

Zur Verständigung aller Kulturen in Vogelheim unterstützt die BIGWAM das dortige Stadtteilfest „Vogelheim steht kopf“ vom 5.-7.10. und betreut am 6.10. von 14-18 Uhr in der Klein-/Forststr. das Torwandschießen. „Erster Preis werden Tickets für das Revierderby RWE gegen RWO Ende Oktober sein“, so Klaus Barkhofen.

Zum Schluss musste der Vorsitzende der BIGWAM noch verkünden, dass das Projekt „Die Mauer muss weg“ an der unteren Bottroper Str. leider unverrichteter Dinge beendet werden musste. „Das Projekt stand von Anfang an unter keinem guten Stern. So sind uns die Künstler ‚abhanden‘ gekommen und auch der Wechsel auf eine natürliche, sprich pflanzliche, Umsetzung des Projektes hakte an Genehmigungen, mangelnden Kompetenzen und unklaren Eigentumsverhältnissen“, musste der Sprecher der BIGWAM zugeben. Das Projekt soll aber weiter im Auge behalten werden, um es in der nächsten Zeit dann auch ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt zu realisieren.

Die nächste Bürgerversammlung ist am 13.12.18 im Kreuzer und findet wieder mit Glühwein und Plätzchen in vorweihnachtlicher Stimmung statt.

Mehr Infos auf unserer Homepage www.bigwam.org

Autor:

Klaus N. Barkhofen aus Essen-Nord

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