...Und täglich fällt der Strom aus - Stadtwälderin kehrt Essen für ein Jahr den Rücken

Rabea berist gerne fremde Länder. Auch in Chile ist sie schon gewesen. | Foto: privat
2Bilder
  • Rabea berist gerne fremde Länder. Auch in Chile ist sie schon gewesen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Michael Hoch

Für den guten Zweck geht Rabea Niggemeyer in eine untypische Gegend - in ein Land, das bei vielen Menschen Bilder von weißen Sandstränden, wehenden Palmen und Damen in knappen Bikinis hervorruft: in die Dominikanische Republik.
Der Inselstaat ist für die nächsten 13 Monate das zu Hause der Abiturientin. Die 19-Jährige aus dem Stadtwald engagiert sich dort derzeit im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahrs für Kinder und Kranke engagieren.
Im kleinen Örtchen Matancitas mit rund 3000 Einwohnern, gänzlich untouristisch, wird Rabea in der Hausaufgabenbetreuung mitarbeiten und in der kleinen Krankenstation aushelfen.
„Das Örtchen liegt zwar an der Küste, hat aber nicht viel zu bieten, deswegen zieht es die Touristen hier nicht hin. Erst wenn man ein paar Stunden an der Küste entlangläuft, hat man die typischen karibischen Bilder“, weiß Rabea.
Die Entscheidung nach Matancitas zu gehen, ein Ort, in dem tagtäglich für durchschnittlich sieben Stunden der Strom ausfällt, hat die reisefreudige Abiturientin ganz bewusst getroffen: „Ich möchte gerne viel von der Welt sehen, aber mich auch sozial engagieren. Vor meinem Studium gerne noch etwas Praktisches machen.“ Schon seit Jahren sammelt Rabea Flugmeilen und Erfahrung in fremden Ländern. Im Rahmen eines Krupp-Stipendiums verbrachte sie vier Wochen in China, den letzten Sommer arbeitete sie in sozialen Projekten in Südamerika. „Meine Generation ist die, die bald etwas in der Welt verändern muss. Natürlich gibt es auch in Deutschland Probleme, aber bei mir hat einfach das Interesse für andere Kulturen überwogen.“
Vor über einem Jahr bewarb sich Rabea bei der kleinen Organisation „Weltweite Initiative für Soziales Engagement e. V.“ und wurde unter mehreren Tausend Bewerbern ausgewählt. „Auf ein bestimmtes Land war ich da noch nicht festgelegt“. Jetzt ist die ehemalige Grashofschülerin aber froh, dass es die Dominikanische Republik geworden ist: „Ich freue mich, dass ich auf einer Insel bin, denn sonst hätte ich immer das Gefühl, ich müsste viel mehr reisen. In der Dominikanischen Republik gibt es außer mir und meinen drei WG-Bewohnern keine anderen deutschen Freiwilligen. Auch das finde ich gut. Sonst neigt man eben doch dazu, sich zu bequemen und lernt keine neuen Leute kennen.“
Im September 2011 kehrt die junge Essenerin zurück ins Ruhrgebiet. Bis dahin wird sie nur sporadisch Kontakt halten können, eine Internetverbindung ist keine Selbstverständlichkeit in Matancitas.
Bis zum Abflug musste Rabea noch viele Vorbereitungen treffen und ganz nebenbei versuchte sie noch Spendengelder für ihre Organisation „Weltweite Initiative für Soziales Engagement“ zu sammeln. „Der Bund hat die Fördermittel für die Freiwilligenorganisationen gekürzt, einige Organisationen mussten die Reisen vieler Freiwilligen streichen.“
Wer Rabea Niggemeyers Freiwilligeneinsatz im dominikanischen Ort Matancitas unterstützen möchte, der kann sich in der Redaktion des SÜD ANZEIGERs melden. Wir stellen den Kontakt her.

Rabea berist gerne fremde Länder. Auch in Chile ist sie schon gewesen. | Foto: privat
Die Abiturientin kehrt erst im Herbst 2011 wieder in den Stadtwald zurück. | Foto: privat
Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.