Umweltschutz macht Schule

Lisa und Philipp spüren die Auswirkungen von Mikrowellen am eigenen Leib. Über das erhitzte Glas Wasser kommen sie mit elektromagnetischen Feldern im Kontakt. „Der Arm ist schwerer zu halten“, berichtet Lisa. Der Lehrer und Physiker Horst Sauer ist sicher: „Diese Kontakte machen auf Dauer krank.“
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  • Lisa und Philipp spüren die Auswirkungen von Mikrowellen am eigenen Leib. Über das erhitzte Glas Wasser kommen sie mit elektromagnetischen Feldern im Kontakt. „Der Arm ist schwerer zu halten“, berichtet Lisa. Der Lehrer und Physiker Horst Sauer ist sicher: „Diese Kontakte machen auf Dauer krank.“
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Hand aufs Herz: Drehen Sie beim Zähneputzen auch brav den Wasserhahn zu? Oder heißt es bei Ihnen „Wasser marsch“? Und warum brennt bei Ihnen im Nebenzimmer noch Licht? Dabei gilt: Wer diese kleinen Nachlässigkeiten im Alltag abstellt, der leistet seinen eigenen Beitrag zum Umweltschutz.

Und kann obendrein Bares sparen, wie die Schüler vom Berufskolleg im Bildungspark aufzeigen. Beim Umweltaktionstag an der Blücherstraße erproben sie den energiesparenden Einsatz von Hausgeräten: Jenny und Yonca nehmen, mit Hilfe von Messgeräten, den Verbrauch der Kaffeemaschine unter die Lupe. „Zweimal täglich die Maschine anschmeißen und den Kaffee jeweils für eine halbe Stunde warm halten - das macht 90 Euro im Jahr“, rechnen die beiden vor. Eine Thermoskanne ist da die günstigere Alternative. Man mag eine solche Erkenntnis als reichlich banal empfinden, aber: „Das allgemeine Bewusstsein für eine umweltschonende Lebensweise fehlt. Wir wollen unsere Schüler stärker sensibilisieren“, erklärt Lehrerin und Mitorganisatorin Heike Schauries.

Aber kommt dieser Anschauungsunterricht bei Schülern, die sich auf der Schwelle zum Erwachsensein befinden, nicht zu spät? Müsste Umwelterziehung nicht schon im Kindesalter greifen? „Die Themen Umweltschutz und Klimawandel sind zwar stärker in die Öffentlichkeit gerückt, in den Lehrplänen sind sie aber noch keine Selbstverständlichkeit“, weiß Schauries.

Vielleicht weil das Thema Umweltschutz ein allzu komplexes ist? Die Experimente in der Hauswirtschaft fallen anschaulich aus, am Ende lässt sich der unnötige Strom- und Wasserverbrauch messen.

In der benachbarten Aula werden dagegen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik thematisiert - und die sind schwerer zu greifen. Die Schüler vom Berufskolleg für Technik und Medien in Mönchengladbach und ihr Lehrer Horst Sauer geben sich aber alle Mühe, Unsichtbares darzustellen.

Es geht um elektromagnetische Felder, denen der Mensch ausgesetzt ist, in der öffentlichen Diskussion ist oft von „Elektrosmog“ die Rede. Da streiten sich die Wissenschaft und Mobilfunkindus-trie beispielweise darüber, wie schädlich allzu häufiges Telefonieren mit dem Handy sein kann. Der Physiker Sauer ist allerdings überzeugt: „Es werden massiv Körperzellen beeinflusst. Schüler leiden unter Konzentrationsmangel oder Magen-Darm-Problemen. Das ist ein Riesenproblem unserer Kommunikationsgesellschaft.“

Dieses Problem werden die Schüler der Berufskollegs vorerst nicht lösen können. Wenn sie sich aber zunächst um die kleinen Nachlässigkeiten kümmern - dann ist auch schon eine Menge erreicht...Fotos: Debus-Gohl

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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