Kultur und Kontraste: Das Abenteuer Afrika erlebt Miriam Roth im Freiwilligendienst

Weite Landschaften, atemberaubende Szenerie: Die Katernbergerin Miriam Roth macht ihren Freiwilligendienst in Namibia. Fotos: Roth
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Auf der einen Seite erstreckt sich bis zum Horizont das weite Meer, auf der anderen verschwindet die Wüste im endlosen Nichts: Dieser atemberaubende Anblick gehört für Miriam Roth seit knapp einem halben Jahr zum Alltag. Die 19-jährige macht ihren Freiwilligendienst im namibischen Swakopmund, dort unterrichtet sie in einem Armenviertel. Nicht nur landschaftlich ist Swakopmund voll von Kontrasten: Während es im Viertel weder Wasser noch Strom gibt, lassen sich in der Stadt Sauerkraut und Spekulatius shoppen.

„Ich lebe meinen Traum“, schwärmt Miriam Roth von ihren bisherigen Erfahrungen in Swakopmund. Am 7. September 2015 startete ihr Flieger fürs Abenteuer Afrika. Organisiert wird das Jahr durch das entwicklungspolitische Projekt „weltwärts“, entsendet wurde Roth vom Jugendrotkreuz des Landesverbands Westfalen Lippe e.V. „Zu wissen, dass dies ein Abschied für ein Jahr ist, war echt ein wenig beängstigend“, gesteht Roth. Nur unter Tränen trennte sie sich von Familie und Freund, aber bereits auf der Flugreise gewinnen Neugier und Abenteuerlust die Überhand. „Am Anfang war es trotzdem sehr hart, wenn ich abends alleine in meiner Wohnung gesessen habe“, erinnert sich Roth. „Schließlich hatte ich 19 Jahre lang immer meine Familie um mich.“ Ablenkung fand sie in der Arbeit und im Kontakt mit den anderen Freiwilligen, Unterstützung von den Liebsten gibt’s auch auf die Entfernung: „Wenn mich Zweifel gepackt haben, waren meine Familie und mein Freund für mich da!“

Strahlende Kinderaugen

Jeden Morgen muss Roth knapp 6,5 Kilometer ins Armenviertel pendeln, mal nimmt sie ein Taxi, mal das Fahrrad. „Es immer wieder schön, wenn ich zur Arbeit komme und die Kinder freudestrahlend auf mich zu rennen, mich in den Arm nehmen und an mir hoch springen“, lächelt die Katernbergerin. Die Deutsche ist im Township inzwischen bekannt wie ein bunter Hund, bereits auf dem Weg zum Unterricht wird die 19-Jährige in unzählige Gespräche verwickelt. Kommt man wegen des Plauschs zu spät, ist das auch kein Problem: „Hier ist die Zeit dehnbar“, zuckt Roth mit den Schultern. „Wenn man da ist, ist man halt da!“ Der Unterricht geht um 8.30 Uhr los, für die rund 20, 30 Kinder stehen Mathe, Englisch, Erdkunde und Sachkunde auf dem Stundenplan, ab und an wird einfach durch Malen oder Spielen die Motorik gefördert. Von 15 bis 17 Uhr ist Hausaufgabenbetreuung angesagt. Die Freiwilligen stellen Materialien wie Bücher, Stifte oder Hefte zur Verfügung und unterstützen die Kinder bei Bedarf. Gleichzeitig ist ihr Arbeitsplatz Anlaufstelle für alle Bewohner des Township: Hier können sie Internet und Computer nutzen, Lebensläufe oder Dokumente schreiben.
Genauso begeistert ist Roth vom Land selbst: „Es gibt Berge, die wir hinaufgeklettert sind und die Mondlandschaft, die wir durchquert haben; Dünen, die wir auf Holzbrettern runtergerutscht sind und Strände, an denen sich sehr schöne Sonnenuntergänge genießen lassen“, erzählt die 19-Jährige von ihren Freizeitaktivitäten. An den Arbeitstagen bleibt zwar kaum Zeit zum Müßiggang, dafür stehen am Wochenende gemeinsames Kochen und Ausflüge an. „In Namibia erlebt man immer etwas und muss auf alles gefasst sein“, berichtet die Weltenbummlerin. „Improvisieren ist dann die Devise!“ Beispielsweise, wenn die Freiwilligen auf ihrer Tour zu größten Düne der Welt – dem Big Daddy – von einem Gewitter überrascht werden und der Pkw tief im Matsch stecken bleibt. Silvester hat sie in Kapstadt gefeiert, im Vergleich zu den deutschen Feuerwerken war das Event aber eher bescheiden.

Keine Langeweile!

Im neuen Jahr sieht Roth auch endlich ihre Familie wieder: „Meine Eltern und mein Bruder werden mich im März besuchen kommen und dann reisen wir zwei Wochen durchs Land“, freut sich Roth. Auf die restliche Zeit ist sie genauso gespannt, zum neuen Jahr werden feste Vorschulklassen mit festen Stundenplänen eingeführt. „Mal sehen welche Abenteuer noch folgen und was ich noch so erlebe“, ist die Freiwillige gespannt. „Langweilig wird es hier nie!“ Mehr Eindrücke vom Afrika-Abenteuer sowie die Möglichkeit den Freiwilligendienst des Jugendrotkreuz mit Spenden zu unterstützen gibt’s im Blog von Miriam Roth.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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