Kleinkrieg an der Tankstelle

Foto: Bütefür

An der Tankstelle lernen Sie über Mitmenschen, was Sie gar nicht wissen wollen. Bietet eine Tanke neulich Super 11 Cent billiger an als die Konkurrenz. Und nicht mal E10! Die Autoschlange können Sie sich vorstellen. Nach 20 Minuten an der Säule angekommen, entpuppt sich die als leer. Während ich zu inneren Flüchen bei äußerer Gelassenheit neige, drängt der Mann nebenan sein Auto ohne Rücksicht auf Beulen, also praktisch mit Gewalt, ein Stück weiter, wo andere warten. Dort reicht es auch nicht mehr zum Volltanken, und spätestens in dem Moment verwandeln sich allgemeine Ungeduld und Ärger in eine gefährliche Mischung. Ich kann dem Getümmel entkommen und denke an Gandhi: „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Auf Englisch reimt sich das).
Dabei fällt mir ein, dass ich vergessen habe, 1,73 Euro für jene Tropfen zu zahlen, die ich der Säule noch ent­rungen hatte. Die Firma wird das nicht umhauen, sie bereitet wohl gerade die nächste Billig-Aktion vor. Aber die findet ohne mich statt. Ich spare gerne, jedoch nicht auf Kosten meiner Nerven. Die gibt es nämlich in keinem Zapfhahn.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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