Kein Gas - Strom geben: RWE-Mitarbeiter pendeln ab jetzt elektronisch

An der Ziellinie in Essen: Dr. Dietrich Gemmel (Vorsitzender der Geschäftsführung RWE Effizienz), Dr. Norbert Verweyen (Geschäftsführer RWE Effizienz) und Dr. Arndt Neuhaus (Vorstandsvorsitzender RWE Deutschland AG). Fotos: Müller
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  • An der Ziellinie in Essen: Dr. Dietrich Gemmel (Vorsitzender der Geschäftsführung RWE Effizienz), Dr. Norbert Verweyen (Geschäftsführer RWE Effizienz) und Dr. Arndt Neuhaus (Vorstandsvorsitzender RWE Deutschland AG). Fotos: Müller
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Haben Sie es gehört? Nein? Gerade sind zehn Elektroautos mit Tempo 100 vorbeigeflitzt. Der Energiekonzern RWE hat am letzten Dienstag mit einem elektromobilen Konvoi von Dortmund nach Essen offiziell den werksinternen Elektro-Verkehr eingeweiht. Mitarbeiter von RWE können die Zweisitzer-Smart-Variante von nun an frei für Dienstfahrten in Essen, Dortmund und Recklinghausen nutzen.

Unter dem Namen „eMERGE“ will RWE zukünftig den firmeninternen Werksverkehr entlang der Autobahn 40 klimafreundlicher gestalten. Mitarbeiter des Konzerns haben ab 15. April die Möglichkeit, sich für Dienstfahrten mit den zehn Elektroautos des Typs „smart fortwo electric drive“ anzumelden. Standorte der Fahrzeug-Flotte sind Essen, Dortmund und Recklinghausen. „Unser Ziel war, dass der Wagen möglichst einfach zu bedienen und nicht mit weiteren Kosten verbunden ist“, erklärt Geschäftsführer Dr. Norbert Verweyen von der RWE-Effizienz GmbH - jeder Mitarbeiter an den Standorten soll den Wagen mieten können.
Zur Einweihung pendelte die RWE letzten Dienstag einmal mit dem gesamten Automobil-Konvoi von Essen nach Dortmund. Der wendige Wagen konnte auf der vielbefahrenen Strecke der A40 durch Beweglichkeit und Fahrgefühl punkten. „Es freut uns, elektromobilen Werkverkehr nicht nur zu bewerben, sondern aktiv zu nutzen“, erläutert Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland AG. „Damit können wir zeigen, dass wir Elektromobilität leben.“

Überraschend schnell und fast lautlos

„Aufgetankt“ werden die stromgetriebenen Vehikel an speziellen Ladestationen, von denen RWE europaweit inzwischen 3.000 betreibt, allein im Stadtgebiet Dortmund sind es 180. An einem solchen Ladepunkt wird der Flitzer einfach in die Steckdose gestöpselt und kann - abhängig von der jeweiligen Stations-Leistung - in einigen Stunden wieder fahrtüchtig sein. Für die kurzen Fahren in der Stadt oder auf der A40 sind die Elektro-Autos deshalb gut geeignet.
Bei der RWE Effizienz in Dortmund läuft das über erneuerbare Energien: Auf dem Dach hausen ein Solar-Panel und zwei Mikrowindturbinen. Der gewonnene Strom wird dann direkt in die Ladestationen am Parkplatz eingespeist. Alternativ wird überschüssige Energie in einer Batterie gespeichert, die dann wiederum für die Autos genutzt werden kann.

Zwei Argumente sprechen leistungstechnisch für den Mini-Flitzer: Einerseits kann der Zweier-Smart durch „Rekuperation“ beim Bremsen Energie zurückgewinnen, andererseits steht dank des Elektro-Motors sofort die volle Leistung zur Verfügung - von 0 auf 100 kommt der unscheinbare Kleinwagen in gerade mal 11,8 Sekunden.
Für den unvorbereiteten Verkehrsteilnehmer kann ein Elektroauto zurzeit noch zur Überraschung werden, denn auf der Straße rauschen die Wagen so schnell wie jedes anderes Auto, aber beinahe lautlos vorbei. Höchstens im Fahrzeug selbst kann man Wind- und Reifengeräusche hören - der Motor hingegen schweigt. Ist man es zur Orientierung im Straßenverkehr gewohnt, auf die Umgebungslaute zu achten, können einen die leisen strombetriebenen Autos schon einmal auf dem falschen Fuß erwischen. Bei einer weiteren Verbreitung der Elektro-Flitzer könnte die geringe Lautstärke jedoch ingesamt zu einer Verringerung des Lärmpegels führen.

Auch wenn die zehn Wagen vielleicht nicht die Revolution in Sachen Ökostrom darstellen, können sich die Mitarbeiter der RWE seit Dienstag über ein ruhiges und umweltfreundliches Dienstfahrzeug freuen.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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