"Jeder braucht etwas Grünes": Gartenmeisterschaft 2017
Wenn für die Grüne Hauptstadt noch ein Botschafter-Posten zu besetzen wäre, dann hätte Helga Jöster sicher keine schlechten Karten. Mit Karten hat die Essenerin zwar nichts zu tun, aber die 63-Jährige ist heftig vom Grüner-Daumen-Virus infiziert.
Wie begeistert und lebhaft die Unruheständlerin von ihrer grünen Oase auf dem heimischen Balkon erzählt, könnte leidenschaftlicher nicht sein. „Man freut sich einfach, wenn was wächst und es ist wichtig, etwas Grünes zu haben!“, sagt die fröhliche Frau.
Und dann erzählt sie lebhaft, wie sie als kleines Mädchen einen Gartenstreifen gehabt habe. "Bei de Omma, und dort mit großer Begeisterung gebuddelt und gepflanzt“, erzählt die einstige Verkäuferin. Später habe sie nie einen eigenen Garten besessen. Und mit Berufstätigkeit, Haushalt und der Pflege kranker Eltern sei der grüne Daumen in ewigen Winterschlaf gefallen. „Als Allergikerin kann ich auch kaum Pflanzen innerhalb meiner Wohnung halten“, bedauert die sonst fitte Seniorin. Und dann kam jener Tag vor vier Jahren. „Da habe aus der Apotheke ein Tütchen mit Blumensamen mitgebracht und eingepflanzt. Und die Blumen haben nach einer Weile so toll geblüht!“, freut sich Helga Jöster, die 1979 der Liebe wegen von Gelsenkirchen in den Essener Norden gezogen ist.
Grüner-Daumen-Virus trotzte ELA
Sturm ELA hat dann ihre ersten zaghaften gärtnerischen Schritte auf dem heimischen Balkon zunichte gemacht. Aber dem Grüne-Daumen-Virus nichts anhaben können. „Erst im Seniorenalter habe ich angefangen, mich mit Kräutern zu beschäftigen“, berichtet Jöster. Gemäß dem Motto „Grow your own“, auf Deutsch: Pflanze selbst an, zieht sie auf ihrem Balkon duftenden Basilikum, Schnittlauch, Petersilie und Tomaten. Und hat entdeckt: „Auch viele Kräuter bilden wunderschöne Blüten. Der Basilikum weiße und der Schnittlauch lila.“ Und die Hege und Pflege der Kräutertöpfchen sei so herrlich seniorenfreundlich, meint die agile Frau augenzwinkernd. „Auf diese Weise hat man immer ein wenig Grün und kann die Töpfe nach Lust und Laune umdekorieren“, freut sie sich. Und wie oftmals im Leben, gibt es mitunter einen Schneeballeffekt, wenn die Saat für etwas gesät wurde. „Im vorigen Jahr hat mein Mann einen Apfelbaum gewonnen. Dieser machte einen reichlich schlappen Eindruck, als er mit ihm nachhause kam“, erinnert sich Helga Jöster. Nach reichlich Wasser hat sich das junge Bäumchen erholt.
Dann kam der Schreck: Der Setzling war von Läusen befallen! „Da habe ich Blatt für Blatt penibel abgewaschen“, berichtet Jöster. Das Bäumchen gedeiht nun prächtig und fühlt sich auf dem Jösterschen Balkon pudelwohl. Dann kam eine dunkle Kirsche dazu und einige Weihrauchpflanzen. „Die ranken so schön und haben so hübsche Blüten“, schwärmt die Pflanzenliebhaberin, die zwischendurch auch botanische Pflegefälle aufpäppelt. „Mit ein bisschen Liebe und viel Wasser habe ich schon einige grüne Patienten aufgepäppelt“, freut sich Helga Jöster. Nur einer kniffligen Sache ist sie noch nicht auf den Grund gekommen: „Die Tomaten wollen einfach nicht rot werden“, sinniert sie. Und eine andere Pflanze hatte ihr auch mal Rästel aufgegeben: „Ich fragte mich, ob das eine Tomate sein soll oder eine Kartoffel.“ Die geheimnisvolle Pflanze bildete kerzenförmige, pelzige Schoten, die im Innern Kerne besaßen, die Erbsen ähnelten. Leider ging diese ein, ohne dass Helga Jöster dem Ganzen auf den Grund gekommen ist. Was aber sicher nicht vergehen wird, ist Helga Jösters große Leidenschaft für alles Grüne und Blühende sowie die Freude. die sie empfindet, wenn etwas wächst.
Mitmachen bei der Gartenmeisterschaft:
Informieren Sie die Redaktion des NORD ANZEIGERs, indem Sie eine Postkarte zur Bert-Brecht- Straße 29, 45128 Essen schicken und ihren Garten kurz beschreiben oder mailen Sie die infos an redaktion@nordanzeiger- essen.de natürlich können Sie sich auch telefonisch unter 8042879 melden oder HIER mitmachen.
Autor:Marjana Križnik aus Düsseldorf |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.