Helft Markus Majowski: Wo ist der "Märchenwald" in Essen?

Markus Majowski spielt zurzeit die Tante in "Charlys Tante" im Theater im Rathaus Essen. Foto: Hannes Caspar
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Vom Dschungelcamp zurück auf Deutschlands Theater Bühnen, jetzt in Essen: Schauspieler Markus Majowski spielt zurzeit die Hauptrolle in „Charlys Tante“ im Theater im Rathaus. Im exklusiven Lokalkompass-Interview sprach er über Theater, RTL, Gelassenheit und über den selbst ernannten Märchenwald.

Herr Majowski, die Proben laufen auf Hochtouren (die Premiere stand zum Zeitpunkt des Interviews noch bevor, Anmerkung der Redaktion). Wie läuft's denn?
Ich mag es, wenn man nach eineinhalb Jahren ein Stück wieder aufnimmt und neue Dinge entstehen - auch, weil zwei Rollen neu besetzt sind. Wir haben viel zu lachen, und das bei bis zu acht Stunden Proben pro Tag.

Als Babbs spielen Sie einen als Frau verkleideten Mann. Fällt Ihnen diese Rolle leicht?
Ich möchte betonen, dass ich in der Rolle von meinen Freunden im Stück gezwungen werde, mich als Tante zu verkleiden. Mir liegen solche tragisch-komischen Rollen. Ich habe auch schon mehrfach Homosexuelle gespielt, und ich mache es mir dabei nicht leicht. So setze ich immer wieder Fehler beim Verstellen der Stimme bewusst ein, um die Figur ins Fettnäpfchen treten zu lassen. Das ist sauschwer, denn ich muss mich im richtigen Moment daran erinnern, diese Fehler einzusetzen.

Was spielen Sie lieber? Komische Rollen oder ernste?

Ich bin nun im 30. Berufsjahr und erinnere mich noch genau an meine Prüfung vor der Paritätischen Prüfungskommission der Bühnengenossenschaft. Ich spielte die hochdramatische Kerkerszene aus "Maria Stuart" - und meine Prüfer schüttelten sich vor Lachen! Sie gaben mir den Tipp: Tu Dir und dem Publikum den Gefallen und werde Komödiant. Bestanden habe ich aber trotzdem! Und ich freue mich immer, wenn ich zum Beispiel einen Kommissar spielen darf wie damals für den Tatort.

Lieber TV-Rollen oder Theater?
Ich achte darauf, dass sich das abwechselt. Um die harte Arbeit vor der Kamera zu überstehen, brauche ich den Ausgleich auf der Bühne.

Sie sind jetzt für mehrere Wochen im Ruhrgebiet. Wie gefällt es Ihnen in Essen?
Essen gefällt mir immer schon ganz gut. Mein Papa ist in Herne geboren und in Dorsten aufgewachsen, er hat an der Folkwang Hochschule Cello studiert. Vielleicht fühle ich mich hier deshalb wohl. Ich arbeite auch schon zum sechsten Mal hier. Vor 19 Jahren war ich an der Ruhr spazieren und habe dort einen Wanderweg entdeckt, den ich den Märchenwanderweg nenne. Dort standen alte Bäume, die aussahen wie Märchenfiguren. Leider habe ich diesen Weg bislang nicht wiedergefunden. Deshalb würde ich gerne die Community fragen: Weiß jemand, welchen Weg ich meine? Ich denke er ist am Baldeneysee. Ich würde mich sehr freuen, ihn wiederzufinden und mit meinem Hund entlang zu gehen.

Vor knapp einem Jahr waren Sie im Dschungelcamp. Warum haben Sie da mitgemacht?
Ich habe das wegen des Geldes gemacht! Es war so schrecklich! Natürlich bin ich daran gewachsen. Die Wucht des Ekels war so groß, dass ich da wirklich nicht ruhig bleiben konnte. Und ich bin auch kein gelassener Mensch, sondern ich ringe um Gelassenheit. Um meine Impulsivität unter Kontrolle zu halten, habe ich meditiert. Aber RTL hat mich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ich habe allen verziehen.

Beschreiben Sie sich selbst mit fünf Begriffen.

Fröhlich, fantasievoll, energisch, genießerisch, Familienmensch.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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